Samstag, 5. März 2011

Logbucheintrag, 04.03.2011: "Logbucheintrag aus 30 000 ' (Fuß!!) Höhe

Da die drei Beachboys vor lauter schrubben, putzen und polieren -
kurz: klar Schiff machen - und früher Abreise nicht zum Logbucheintrag
kamen, wurde das kurzerhand in die Luft verlegt. Nachzutragen ist da
noch allerhand: Nachdem wir Tortola das Heck zugewandt hatten um uns
bugwärts in Richtung Great Bay zu bewegten, machten wir einen kurzen
Schnorchelabstecher über die Pelican Islands, wo uns so einige
Fischschwärme und Wasserschildkröten empfingen. Manche Fischlein
fühlten sich wohl von Flo angegriffen, was sich durch aktive
Abwehrversuche zeigte. Nach einigen Ankerversuchen und von
ungestilltem Hunger, kombiniert mit schlauen Skippersprüchen, gereizt,
begaben wir uns an Land in Foxy's weltbekannter Mongdratzalbar - dass
sich diese Lokalität im Bezug auf's Essen streng an das Motto "weniger
ist mehr" hält und so unsere Mägen nur minimal beansprucht werden
(bayrisch Mongdratzal), war uns zu diesem Zeitpunkt leider nicht klar.
Bei den Preisen galt jedoch das umgekehrte Prinzip, was die Bordkasse
auf's Letzte ausreizte.
Hungrig, aber mit gestilltem Durst, endete die sternenklare Nacht an
Bord in philosophischer Runde.
Das Einklarieren in St. John am nächsten Morgen sorgte für einen
Vitamin-C-Überschuss innerhalb der Crew. Der Respekt vor den
U.S.-amerikanischen Bordkontrollen zwang uns zum vertilgen sämtlicher
Obstvorräte. Das Parken vor dem Zollgebäude hätte unsere Kasse dann
fast ins Minus getrieben, aber Matthias bewies Verhandlungsgeschick.
Mittlerweile existiert zwar ein Bild seines Ausweises im Netzwerk der
amerikanischen Nationalparkaufsichtsbehörde, aber das hat uns zu
diesem Zeitpunkt vor weiteren horrenden Ausgaben bewahrt.
Nun, da wir uns legal in den Vereinigten Staaten aufhalten durften,
machten wir an einer Boje in Caneel Bay fest. Aber halt: MAX. 60'
stand auf der Kugel. Bene verstand dies, aufgrund mangelnder
Segelerfahrung, aber als Anweisung, dass man doch hier nur 60 Minuten
festmachen darf. Eines besseren belehrt, dass es sich bei dem Zeichen
' um die Einheit Fuß handelt, war das Gelächter danach eindeutig auf
seiner Seite.
Das Skipperpärchen lud zum Captain's Dinner mit Pasta à la Snowflake
satt. Die letzte Möglichkeit, noch einmal in der großen Badewanne zu
plantschen, wurde von den Beachboys am nächsten Morgen natürlich noch
ausgiebig genutzt, ehe es in Richtung St. Thomas ging. Nach
kräftezehrendem und schweißtreibendem Polieren und Schrubben an Deck
erstrahlte Snowflake im American Yacht Harbour in neuem Glanz. Jetzt
erwartet sie sehnsüchtig die neue Crew, die sich langsam nähert. Wir
wünschen euch viel Spaß und nicht ganz so viel Arbeit, wie wir sie
hatten :-)

Liebe Esther, lieber Ludwig und Luis,
vielen herzlichen Dank für diese wunderschönen und ereignisreichen 14
Tage mit Euch an Bord der Snowflake. Genießt eure restliche Zeit auf
See und kommt wohlbehalten nach Hause. Jetzt aber "Gsch Gsch" und bis
bald,
Flo, Matthias und Bene

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Logbucheintrag, 03.03.2011: "Happy Birthday, lieber Max!"

Lieber Max,
die Snowflake-Crew wünscht Dir alles Gute zu Deinem 7. Geburtstag !
Wir hoffen, Du feierst ausgelassen und hast einen riesen Spass mit Deinen Freunden und viele tolle Geschenke !

Bis bald,
Esther, Luis und Ludwig

Dienstag, 1. März 2011

Logbucheintrag, 28.02.2011: "Gockalan und Biebalan (Matthias: "Bitte was!?)"

"Bitte was?!", fragte unser Rheinländisches Crewmitglied, als der Betreff "Gockalan und Biebalan" die Runde machte. Doch erst einmal der Reihe nach: In Marina Cay ging's zum ersten Mal an der Außenseite eines Riffs zum schnorcheln. Neben einem halberholten Korallenriff trafen Ludwig und Florian auch auf eine Meeresschildkröte.
Nach einer fünfminütigen Inselerkundungsumrundungstour legten wir ab in Richtung Trellis Bay, was sich in etwa 200 mtr Entfernung befand. Das Anlegen gestaltete sich jedoch als ausgesprochen langwierig. Letztendlich versuchten wir nach zwei vergeblichen Ankermanövern an einer etwas in die Jahre gekommenen Boje festzumachen. Der Starkwind gab Matthias Auftrieb Urkräfte zu entwickeln, die er in guter alter Gewichthebermanier zur Schau stellen wollte, natürlich aufgrund seiner Beach-Boy-Natur. Da im Kampf Matthias gegen Boje letztendlich die Kugel gewann, waren wir dann doch gegen das Abtreiben gesichert.
Danach entdeckte Luis auf Trellis Bay, in einem einsamen Strandlokal, seinen neuen Lieblingsfisch: Mahi Mahi, oder wie Luis sagt: Machi Machi, Mutschi Mutschi...
Das Frühstück der Earlybirds am nächsten Morgen wurde durch einen nicht zu übersetzenden englischen Befehl, frei nach Ludwig: man solle doch die Spur räumen, jäh beendet. Ungewohnterweise war auch Matthias ein Teil der Frühaufsteher, neben Esther und Luis natürlich. Nach kurzem Verholen, das an Flo und Bene scheinbar unbemerkt vorüber ging, konnten beide das Frühstück in karibischer Behäbigkeit zelebrieren. Nach einstündiger kräftezehrender Fahrt legten wir halb ausgehungert in Road Town, der Hauptstadt Tortolas, an und wagten nach nährender Mahlzeit den Schritt aufs Festland, wo wir unseren bisher längsten Ausflug absolvierten. Bezugnehmend auf obigen Betreff, und von einem herumtorkelnden Tortolaner verfolgt, bestaunten wir doch sehr die Bewohner der Insel, hauptsächlich bestehend aus Gockalan und Biebalan (zu deutsch: Chicken BBQ und Baby Chicks). Matthias und Flo wollten währenddessen ihrem Beach-Boy-Image gerecht werden und Matthias legte Florian zur Anprobe ein Strandkleidchen an, schließlich ist ja Karneval, an dem Flo offensichtlich immer seine feminine Ader offenbart.
Durch eine bunte Schar einheimischer Schulkinder bahnten wir uns den Weg zum örtlichen Italiener, der uns leckeres hausgemachtes Eis anbot. Nach kurzer Einparkhilfe für eine fremde Frau machten wir uns mit dem von Ludwig gesteuerten Dinghitaxi auf den Weg zurück zur Snowflake, die uns mit Nudeln in Gorgonzola-Coleslaw-Soße lockte.

Sonntag, 27. Februar 2011

Logbucheintrag, 27.02.2011: "Schlafende Beach Boys"

Wir schlafen aus und legen gegen Mittag von Gorda Sound ab Richtung Virgin Gorda Harbour, um die Einklarierungsprozedur für die BVIs zu absolvieren. Hier reicht es nicht aus, dass der Skipper mit allen Papieren und Pässen "antanzt", die gesamte Crew muss sich persönlich bei der Immigration vorstellen. Unsere "3 1/2 Beach Boys mit Luis" wollen noch duschen, das dauert. So kommen wir 2 Minuten zu spät. Also 8 Formulare für Virgin Gorda, die wir immerhin noch ausgehändigt bekommen. Am nächsten Morgen darf Ludwig alleine nochmal "antanzen".
Gegen 13 Uhr legen wir in der Marina ab und fahren zu den "The Baths".
Hinkelsteine und haushohe Granitblöcke säumen die weissen Strände, umgeben von türkisfarbenem Wasser, Palmen und starker Brandung. Es ist nicht einfach an Land zu schwimmen. Luis und Esther werden erstmal von den Wellen "getauft" und mit der nächsten Welle werden wir nach Luft schnappend wieder an Land gespült - unter lauthalsem Geschrei von Luis. Wir haben es geschafft ! Die Mühe lohnt sich ! Die riesigen Felsen bilden Planschbecken, in die immer wieder die Brandung überschwappt. Sie lässt labyrinthartige Flüsse zwischen den Granitbrocken entstehen. Luis lenkt sie mit Dämmen aus Kokusnuessen und Korallensteinen um. Ein Naturschauspiel und eine "Spielwiese" für Luis. Immer die unberechenbare Brandung im Blick.
Ludwigs' erster Versuch, mit Luis die Brandung am Strand zu überwinden und zu Snowflake zurückzuschwimmen, scheitert kläglich: Ludwig wird "unterspült". Nach längerem Abwarten schaffen die beiden es und kommen wohlbehalten zum Schiff zurück.
Plötzlich treibt ein herrenloses Beiboot an uns vorbei, das wir gut gebrauchen koennten, denn unseres verliert wieder Luft. Doch wir schlagen "Alarm" und gestikulieren dem "Franzosen-Mega-Kat" zu, dass er grade was "verloren" hat. ;-) Ein Crewmitglied wirft sich ins Zeug und ins Wasser und schwimmt dem Beiboot hinterher.
Auch Snowflake vermisst etwas: Nämlich 2 von 3 Beach Boys ! Die Sonne geht schon unter und jetzt kommt das Megaphon zum ersten Mal zum Einsatz: "Florian und Matthias bitte die "girlies" am Strand lassen und zu Snowflake kommen! Wir legen ab"". Nachdem Luis den Aufruf mit "Bye, bye" wiederholt, tauchen die Beiden auf und wir legen tatsächlich ab.
Es ist nur ein Katzensprung bis zu der vor Tortola vorgelagerten Insel "Marina Cay".
Ausgehungert gibts ein schnelles, aber sättigendes Abendessen von Esther und Ludwig: Pasta mit Sauce Bolognaise".
Die Crew fällt satt und muede in die Kojen.