kurz: klar Schiff machen - und früher Abreise nicht zum Logbucheintrag
kamen, wurde das kurzerhand in die Luft verlegt. Nachzutragen ist da
noch allerhand: Nachdem wir Tortola das Heck zugewandt hatten um uns
bugwärts in Richtung Great Bay zu bewegten, machten wir einen kurzen
Schnorchelabstecher über die Pelican Islands, wo uns so einige
Fischschwärme und Wasserschildkröten empfingen. Manche Fischlein
fühlten sich wohl von Flo angegriffen, was sich durch aktive
Abwehrversuche zeigte. Nach einigen Ankerversuchen und von
ungestilltem Hunger, kombiniert mit schlauen Skippersprüchen, gereizt,
begaben wir uns an Land in Foxy's weltbekannter Mongdratzalbar - dass
sich diese Lokalität im Bezug auf's Essen streng an das Motto "weniger
ist mehr" hält und so unsere Mägen nur minimal beansprucht werden
(bayrisch Mongdratzal), war uns zu diesem Zeitpunkt leider nicht klar.
Bei den Preisen galt jedoch das umgekehrte Prinzip, was die Bordkasse
auf's Letzte ausreizte.
Hungrig, aber mit gestilltem Durst, endete die sternenklare Nacht an
Bord in philosophischer Runde.
Das Einklarieren in St. John am nächsten Morgen sorgte für einen
Vitamin-C-Überschuss innerhalb der Crew. Der Respekt vor den
U.S.-amerikanischen Bordkontrollen zwang uns zum vertilgen sämtlicher
Obstvorräte. Das Parken vor dem Zollgebäude hätte unsere Kasse dann
fast ins Minus getrieben, aber Matthias bewies Verhandlungsgeschick.
Mittlerweile existiert zwar ein Bild seines Ausweises im Netzwerk der
amerikanischen Nationalparkaufsichtsbehörde, aber das hat uns zu
diesem Zeitpunkt vor weiteren horrenden Ausgaben bewahrt.
Nun, da wir uns legal in den Vereinigten Staaten aufhalten durften,
machten wir an einer Boje in Caneel Bay fest. Aber halt: MAX. 60'
stand auf der Kugel. Bene verstand dies, aufgrund mangelnder
Segelerfahrung, aber als Anweisung, dass man doch hier nur 60 Minuten
festmachen darf. Eines besseren belehrt, dass es sich bei dem Zeichen
' um die Einheit Fuß handelt, war das Gelächter danach eindeutig auf
seiner Seite.
Das Skipperpärchen lud zum Captain's Dinner mit Pasta à la Snowflake
satt. Die letzte Möglichkeit, noch einmal in der großen Badewanne zu
plantschen, wurde von den Beachboys am nächsten Morgen natürlich noch
ausgiebig genutzt, ehe es in Richtung St. Thomas ging. Nach
kräftezehrendem und schweißtreibendem Polieren und Schrubben an Deck
erstrahlte Snowflake im American Yacht Harbour in neuem Glanz. Jetzt
erwartet sie sehnsüchtig die neue Crew, die sich langsam nähert. Wir
wünschen euch viel Spaß und nicht ganz so viel Arbeit, wie wir sie
hatten :-)
Liebe Esther, lieber Ludwig und Luis,
vielen herzlichen Dank für diese wunderschönen und ereignisreichen 14
Tage mit Euch an Bord der Snowflake. Genießt eure restliche Zeit auf
See und kommt wohlbehalten nach Hause. Jetzt aber "Gsch Gsch" und bis
bald,
Flo, Matthias und Bene
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