Mittwoch, 12. Januar 2011

Logbucheintrag 12.01.2011: "Nachtrag der Magers...."

Falls ihr nun noch einen kurzen Nachtrag fürs Logbuch haben wollt, hier unsere Endgeschichte:

Wir haben ein neues Hobby: Wasserfliegen! Was das ist? Ganz einfach. Man nehme ein kleines Boot, montiere 900 PS an dessen Heck, kleide sich (mehr oder weniger) in Friesennerz und fliege mit einer undefinierbaren Geschwindigkeit über 3 Meter hohe Wellen. Was am Anfang noch viel Grinsen auf der Kinder Gesicht warf, wurde mit zunehmendem Speed und größer werdenden Wellen zu einer wilden Salzwassertaufe. Bei fast jeder Welle wurde uns ein 10 Liter Eimer Salzwasser über dem Kopf ausgeschüttet. Der Spaßfaktor wurde für die Kinder von Welle zu Welle geringer, so dass sie am Ende sogar einschliefen, (weil Salz im Auge müde macht) bis ein gewaltiger Sprung über eine extragroße Welle sie wieder aus dem Reich der Träume zurückholte. Es war schlicht und einfach der Wahnsinn, aber sehr zu empfehlen! Das Taxi wartete dann schon auf uns in einer nicht bekannten kleinen Bucht und brachte uns schnell an den Flughafen, so dass wir immerhin noch 65 Minuten zum einchecken hatten. Die 300 Personen vor uns am Schalter allerdings ließen Moni nach 45 Minuten und gewonnenen 3 Metern in der Reihe so verzweifeln, dass sie zum Buissinessschalter ging, um dort mit vorgeschobenen "kranken Kindern" einen schnelleren Check in zu erzwingen. Das war auch gut so, denn sonst säßen wir heute noch da. Die Maschine war nämlich "completely overbooked". D.h., 3 Plätze waren noch frei, einer muss leider da bleiben. Stefan wollte sich bereitwillig spontan opfern. In Martinique bleiben und auch noch einen Freiflug in die Karibik bekommen. Monis Blick allerdings lies ihn von seiner Idee Abstand nehmen. Nach einer kurzen Wartezeit (gefühlte Ewigkeit), das Boarding hatte bereits begonnen und wir immer noch keinen Sitzplatz in der Maschine, erbarmte sich dann doch irgendein Passagier, wahrscheinlich saß er schon angeschnallt auf seinem Sitz, und überlies uns den letzten 4 ten Platz zur gemeinsamen Heimreise. Der Rest war dann eine Kaffeefahrt und wider Erwarten konnten wir in München tatsächlich auch alle Gepäckstücke in Empfang nehmen. Air France sei Dank! Nach 17 Stunden Reise saßen wir dann Abends über einer leckeren Pizza (Parma & Ruccola, Quattro formaggi, Prosciutto und Margherita) und gedenkten bei einem mitgebrachten Piton der 3 braunen Schneeflocken auf St. Lucia.

Wallilabasilbyebye und weiterhin Mast und Schotbruch

diemagers

Dienstag, 11. Januar 2011

Logbucheintrag, 10.01.2011: "Happy hour"

Unser Wartungsstopp läuft wie geschmiert: Beide Motoren schnurren wieder wie Kätzchen, das Vorsegel ist genäht, das Dinghi vorerst wieder dicht und die Wäsche gewaschen. Morgen kommt noch ein Elektriker, der den Windmesser repariert und unser noch nie funktionierendes, neu erworbenes Echolot einbaut. Somit bleibt unser Adrenalinspiegel hoffentlich bei der zukünftigekn Ansteuerung in Buchten - vor allem nachts - auf gesundem Niveau. :-)
An der derzeitig geplanten Weiterfahrt nach Martinique, St. Pierre, am Mittwoch, hindert uns jetzt nur noch der hier anhaltende Starkwind mit 3 Meter hohen Wellen.
Ein oder zwei Tage länger hier zu verweilen, ist auch nicht so schlecht, da hier die Cocktails zur "Happy Hour" zudem auch noch überaus lecker und die Seglerbekanntschaften auch recht aufgeschlossen sind.
Einzig Luis darbt ein bisschen, da er den Bar-Pool nicht mehr so nutzen kann: Er hat eine Mittelohrentzündung - wohl zuviel getaucht in letzter Zeit.

Sonntag, 9. Januar 2011

Logbucheintrag, 06.01.2011: Happy Birthday, Luis !

Am 04.01. machen sich unsere Taucher Stefan & Ludwig im Horse Shoe Reef auf den Weg zum Riff für ihren Tauchgang. Da der Fluch der Karibik ja unser Dinghi erwischt hat, müssen die beiden gegen die Strömung auf dem Weg zum Riff schwimmend mit kompletter Tauchmontur ankämpfen. Sie kommen nur sehr mühsam vorwärts.
Die Strömung ist so stark, dass sie nicht über das Riff hinweg kommen, so tauchen sie kurz vor dem Riff ab und gründeln bei 2 Meter Wassertiefe: Es tümmeln sich Papageienfische, ein paar Schwärme, aber die "Highlights" eines berühmten Aussenriffs bleiben ihnen verwehrt.
Moni & Esther können zwischenzeitlich von einem "Boat Boy" die Biervorräte kurzfristig ein bisschen nachfüllen, so dass auf die abgekämpften Taucher nach ihrer Rückkehr wenigstens ein kaltes Bier auf sie wartet.
Die Snowflake-Crew geniesst einen wundervollen Badetag und lässt den Abend mit einem Redsnapper-Menü ausklingen.
Am nächsten Tag heissts Abschiednehmen von den Meeresschildkröten und den Tobago Cays wieder Richtung Norden.
Obwohl es nur 17 sm sind, brauchen wir über 8 Stunden hart am Wind aufkreuzend, um die Nobelinsel Mustique zu erreichen.
Bei Dunkelheit erreichen wir die Bucht. Beim Nachlesen der Ansteuerung wird uns klar: Das ist nicht ganz einfach. An der nördlichen Riffkante liegen bereits die Überreste des französischen Luxusliners "Antilles", der auf das Riff auflief und völlig ausbrannte. Nur durch eine konstatierte Rettungsaktion der umliegenden grenadinischen Inseln wurden alle Passagiere und die Mannschaft gerettet. Diese Zeitgeschichte wollen wir nicht wiederholen. Das heisst für uns: Augen weit auf, da wir wegen des steilabfallenden Meeresboden sehr nah am Riff und am Land ankern müssen. Die Fahrwassertonnen sind nicht beleuchtet und nur schwer auszumachen. Nach 3 Ankermanövern haben wir es geschafft, wir sind fest !
Am Morgen des 6.1. feiern wir Luis' 6. Geburtstag ! Statt Kuchen gibsts Pfannkuchen von Ludwig, die obligatorische Geburtstagskrone gebastelt von Amelie und Max und sogar Geschenke aus Bruckmühl ! Herzlichen Dank dafür !
In Mustique trifft sich die "Barfuß-Eleganz" der Insel mit den Yachties in der "Basils' Bar". Mick Jagger ist auf der Insel, nimmt aber seinen Sundowner wohl auf seiner Privatterasse, so warten wir eben auf David Bowie.
Am Spätnachmittag holen wir den Anker auf, um die Nachtfahrt nach St. Lucia anzutreten.
Hart am Wind erkämpft sich Snowflake jeden Meter Richtung Norden. Die Nachtwache hat viel zu tun, mal viel Wind, Reff rein, kaum ist das Reff drin, Wind lässt nach, Reff wieder raus. Ludwig macht kein Auge zu. An Bequier kommen wir luvseitig vorbei, für St. Vincent reicht es nicht: Wir müssen im Lee bei wenig Wind zur St. Vincent Passage. Da blästs dann aber ordentlich: Snowflake stampft sich durch die Wellen. Gegen Mittag nach 20 Stunden erreichen wir die Rodney Bay auf St. Lucia. Die 7-köpfige Crew schlägt sich wacker durch die stockdunkle, böige Nacht !
Jetzt heisst es für die Magers' irgendwie nach Martinique zu gelangen, um den Flieger nach Paris/München zu bekommen.
Oh Schreck: Samstags verkehren keine Fähren !
Stefan tut "Gilbert" auf, der mit seinem 3X300 PS Aussenborder-Boot-Taxi in angeblichen 50 Minuten von St. Lucia nach Martinique "fliegt". Währenddessen machen Moni und Esther auf Snowflake "klar Schiff": Liebe Moni, vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz !
Bei "Gilbert" passiert Folgendes: Die Passagiere werden in gelbe Schlechtwetterkleidung gepackt, "Gilbert" empfiehlt den Magers' wegen der harten Schläge die hintere von 4 Sitzreihen. Das Gepäck wird wasserdicht in den Bugschapp verstaut.
Uns bleibt nur noch eine herzliche Verabschiedung und ein Winken, bis das Motorboot schnurrend die Rodney Bay verlässt. Das Aufheulen des 900PS-Monsters können wir leider nicht mer sehen. Schade, dass wir Maxs' verzueckten Gesichtsausdruck, der bei einem 75PS-Motor schon umwerfend war, nicht miterleben dürfen. Wir wünschen Euch eine gute Heimreise ! Es ware 2 paradiesische Wochen mit Euch !