Dienstag, 4. Januar 2011

Logbucheintrag, 03.01.2011: Amelienfische vor Afrika

Nach einer rasenten Rauschefahrt mit 7 Knoten erreichen wir am 02.01.2011 die Insel Mayreau.
Das Paradies haben wir erreicht - man nehme eine Mondsichel und lege sie ins Meer, ein paar Palmen aussen rum, so schauts aus ! Zuviele Sandflöhe und andere Segler sind auch schon da.
Das Wasser jedoch ist immer noch nicht glasklar türkis und Fische sieht man auch nicht.
Versöhnt werden wir dann aber mit 3 wilden Pelikanen auf Fischfang.
Das Abendessen verbringen wir barfuß am Strand beim Lobster-BBQ: Hmm, lauschig, archaisch, spartanisch, vielleicht auch ein wenig karibisch, gemundet hats.
Die Sonne muss hoch stehen, um tiefer ins Paradies vorzudringen, damit die vielen Riffe bei der Einfahrt in den Tobago Cays Marine Park (Horse Shoe Reef) zu sehen sind.
Stefan: "Hier ist es so hässlich, hässlicher gehts nicht, i wui wieda hoam."
Aber sterben will er trotzdem hier.
Je weiter wir nach Osten Richtung Afrika im Riff vordringen, desto spektakulärer wird der Blick aufs Wasser. Wir tasten uns in die erste Reihe zwischen Unterwasserriff und Afrika. Hinter dem Aussenriff 5000km offene See. Hier zu ankern in 2m Wassertiefe ist wirklich einzigartig !!!
Plötzlich streckt sich ein Hals aus dem türkisfarbenen Wasser und was ist das ? Eine Meeresschildkröte, die gerade Luft holt. An Bord der Snowflake wirds hektisch. Flossen, Brillen und Schnorchel werden zusammengesucht und ab in die Badewanne!
Grasende Schildkröten am Meeresboden, Zebrabarsche, karibische Kuhfische, Blaustreifen-Grunzerfisch sowie Amelienfische, Maxbarsche und Luisflossler, wirklich wahr: Ein Blaupunktrochen ! (Wir blättern gerade noch im Bestimmungsbuch, ob der sich nicht aus dem Roten Meer verirrt hat).
Absolute Ruhe, nur Meeresrauschen am Riff und ab und zu ein Wasserplatscher neben uns.

Pan pan: No more beer on sailing vessel !AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH

Sonntag, 2. Januar 2011

Logbucheintrag, 1.1.11: Neujahrs-Cocktails

Unsere Silvesternacht in der Admirality Bay auf Bequia erreicht ihren Höhenpunkt mit der Entsorgung einer unserer abgelaufenen Signal-Rakete: Um es vorwegzunehmen: Der Schuss ging nach hinten los, hinten Rauch, Lärm und erschreckte Kinder, nach vorne "Buff". Mit großer Wahrscheinlichkeit hätten wir auf hoher See im ernsten Notfall wenig Chancen auf Rettung gehabt. Gut, dass das alte Zeug weg ist. An Ralph: Wir haben schon nachgerüstet, der neue Satz liegt in der "Panic Bag"-Kiste links vorne, neben dem Bier-Schapp. Die restlichen "Alten" warten auf besondere Anlässe, aber bitte kein Notfall, viel Spass und mach' die Salontür zu.
Der Neujahrstag hat sich gewaschen, seit Weihnachten war das Deck nicht mehr so sauber. Also Ausschlafen für alle, bis auf Moni, Amelie, Max und Luis. Nach dieser Wettereskapade war allen klar, wir muessen ein Wetteropfer bringen: Laut einer einheimischen Saga lieben die karibischen Wettergötter Cocktails. Dies Opfer waren wir alle einstimmig bereit zu bringen:-)
Nebenbei haben wir die notwendigsten Lebensmittel besorgt, 20 EC´s zahlt man immer, ob fürs Wasser-Taxi, T-Shirt, Gemüse und Obst.
Wir geniessen den Sun-Downer mit "Mando Diao" und "Dance with Somebody" (Unplugged) am Strand in den Wellen.
Morgen gehts weiter Richtung "Tobago Cays", immer noch Richtung "Paradies", obwohl wir eigentlich diesem schon sehr nahe sind, oder sind wir nicht schon da? ;-)

Logbucheintrag 31.12.2010: Dem Fluch der Karibik auf der Spur ins neue Jahr

Nach einem wunderbaren Sonnenaufgang mit "liquid sunshine" ( Luken auf---Luken zu...)verlassen wir am 30.12. die Bucht von Soufriere und machen uns auf den Weg zur nächsten Vulkaninsel St. Vincent. Die 35 Seemeilen kriegen wir trotz ordentlichen Geschaukel ganz gut rum, zumal uns tatsächlich ein groooooßer Fisch an die Angel geht. Der war mindestens......also ungefähr...ja bestimmt 30 cm lang!!! Leider bleibt´s bei dem einen....
Schon weit vor der Einfahrt zur Walilabou Bay auf St. Vincent kommt uns schon der erste boat boy entgegen und bietet uns seine Hilfe beim Festmachen an. Er rudert schneller zum Liegeplatz als wir dorthin motoren... Für seine Dienste bekommt Esiah 15 EC (East Caribean Dollar= etwa 5 Euro)- früher hieß das mal "give me 5 EC , mon!", ein Bier, ein paar Kippen und.... unseren Fisch...was Luis gar nicht versteht:"Wieso bekommt er jetzt UNSEREN Fisch????" Aber wir gehen abends eh Essen, da der Fisch nicht für alle reicht.
Die Walilabou Bay ist in manchen Kreisen besser als "Walallibou Bay" bekannt, da man dort so viel Zeit und so viele Cocktails für´s Einklarieren braucht... Inzwischen ist das Minidörfchen aber zu anderem Ruhm gelangt: Hier wurden Teile von "Fluch der Karibik" gedreht ....ja, Jonny Depp was here!!!!!!!!!! Teile der Kulisse stehen sogar noch! Leider verfallen sie aber zusehens. Einzig die Bar dort pflegt noch das Andenken und stellt Fotos, Drehpläne und Kostüme aus. Das lenkt dann auch von der Qualität des Essens ab.
Beim Ablegen vom Dinghisteg gibt es dann das erste kleine Unglück: der Schwell ist so groß, dass das Dinghi mit Kindern und Moni unter der Steg treibt und ein Loch bekommt. Schnell sind alle wieder auf dem Steg, alles gut, nur Monis Po nass. Ein netter Finne fährt uns sicher und trocken zur Snowflake, das arme Dinghi kommt mit an Bord. Der Fluch der Karibik hat uns gestreift....

Der nächste Tag beginnt schwül und ruhig, die Zeit wird genutzt für kleinere Reparaturen. Stefan versucht das Beiboot zu flicken -schwierig, wenn man in der Karibik sitzt und der Kleber bei max. 25 Grad, ohne direkte Sonneneinstrahlung und maximaler Luftfeuchtigkeit von 60% (momentan 86%!!)verarbeitet werden will. So richtig will das auch nicht klappen. Nun denn, wir machen uns auf den Weg nach Bequia, wohl eine der schönsten und beliebststen Inseln der Windward Islands. Das sieht man dann auch an dem von uns anvisierten Hafen- der Admirality Bay.... Masten soweit das Augen reicht... Unser Captain (sein Name ist Captain-seine Freunde nennen in auch Ludwig- aber er hat keine Freunde)findet trotzdem noch ein wunderschönes Plätzchen an einem paradiesischen (endlich) Sandstrand mit türkis farbenem Wasser. Da lässt es sich doch Silvester feiern! Und zu unserem Gück- wir haben ja kein funktionierendes Dinghi und kein wirkliches Menue mehr an Bord zudem hat heute auch kein Fisch angebissen- kommt ein boat boy vorbei und offeriert uns frischen Lobster. Es ist wahrlich kein Schnäppchen, aber das sind wir hier ja schon gewohnt, dafür schmeckt er, vom Captain höchstpersönlich zubereitet, vorzüglich- und so frisch kriegt man ihn halt selten! Die Kulisse mit den vielen beleuchteten Booten und den reizvollen Häusern an der Küste ist ein Augenschmaus, der dummerweise immer wieder von Monsun artigen Regenfällen getrübt wird. Nichtsdestotrotz werden wir das Jahr hier hervorragend beenden können und es bleibt uns nur noch Euch allen in der "Alten Welt" einen schönen und gesunden Start ins neue Jahr zu wünschen. Happy new Year!!