Mittwoch, 2. Februar 2011

Logbucheintrag, 01.02.2011: Salmonellen im "English Harbour" auf Antigua

Es war zwar nicht 5 Uhr, als wir den Anker in Guadeloupe lichten, sondern doch 06:30 Uhr.
Es ist nicht einfach für uns, um diese Zeit tatsächlich aufzustehen und sofort aktiv zu sein.
Sind wir doch nicht mehr so gewöhnt.;-)
Das macht aber gar nichts, denn wie auch die letzten Überfahrten bisher, bläst der Wind mit mehr Knoten, als die Wetter-Grib-Files uns vorhersagen. Ebenso der aus Ost-Süd-Ost vorhergesagte Wind, der uns eine ruhige Sonntagsfahrt bescheren sollte, entpuppt sich als strammer Nordost mit hartem Am-Wind-Kurs, was "Snowflake" und Luis gar nicht gerne haben.
So stampfen wir mit 6,5 Knoten bei 25Knoten Windstärke im Schnitt die 45sm ab und sind froh, Antigua wenigstens schneller als geplant, zu erreichen. Wir ankern in dem historischen "English Harbour" vor einem wunderschönen Strand. Die Marinas sind leicht mit dem Dinghi zu erreichen und alle Bedürfnisse werden erfüllt: Es gibt Latte Macchiato, Käsekuchen,, Duschen (auch wenn nur kalt), Wäscherei, Internet, Schiffsausstatter etc.)
Müde vom Segeltag beschliessen wir aber, erstmal lieber ochmal zu Baden und unsere Reste aus dem Kühlschrank zu verwerten.
Das war wohl ein Fehler, wie sich in der Nacht herausstellt.
Da war wohl was nicht mehr ganz in Ordnung.
Esther vollbringt eine unruhige Nacht mit der Pütz am Deck, am Morgen gehts Ludwig auch nicht mehr gut.
Luis ist glücklicherweise fit wie ein Turnschuh !
Er gönnt uns einen relativ ruhigen Tag, den Esther im Bett verbringt, bei Schiffszwieback und schwarzem Tee.
Auch heute sind wir noch ziemlich schlapp und kämpfen uns so durch den Tag, es geht aber Stück für Stück aufwärts, aber nur langsam.
Wir brauchen jedoch ein bisschen Pause und bleiben auch am Mittwoch noch hier im Hafen.
Das Brauchwasser und auch das Trinkwasser ist zu Ende und hier ist die Infrastruktur bestens.
Wahrscheinlich weil sich hier Yachten aus der ganzen Welt tummeln, von denen man glaubt, die gibts gar nicht ! Wir haben wahrlich jetzt schon viele tolle Yachten gesehen, aber das hier ist nochmal eine andere Liga! Unglaublich, aber wahr !

Sonntag, 30. Januar 2011

Logbucheintrag, 29.01.2011: "Vor lauter Wein krieg' ich die Milch nicht mehr aus

Wir verlassen nun für die nächsten 2 Monate französische Hoheitsgewässer und bunkern deshalb
natürlich Wein was geht. Der lauschige Ankerplatz in Deshaies auf Guadeloupe lehrt uns wieder die Entdeckung der Langsamkeit. Eilig hats hier niemand !
Nach unserem üblichen Morgenbad, das die heimatliche Dusche ersetzt, machen wir uns auf zu der Wanderung entlang des Bergflusses, "River Deshaies". Proviant ist gepackt, Luis hat Lasso, Steinschleuder, Pfeil & Bogen, Schnitzmesser, 1 Liter Trinkwasser in seinem "Survival-Rucksack". Der Bordpapagei und das "Jack-Sparrow-Kopftuch" sind mit dem Karabiner am Rucksack befestigt. Er sucht Abenteuer, wir sind gefordert! ;-)
Glücklicherweise gestaltet sich die anfangs sehr gemächliche Flusswanderung sehr bald zu einer anspruchsvollen Kletter- und Balancierpartie. Es macht uns allen riesig Spass, sich im Fluss den Weg über die Felsbrocken zu suchen. Wer ist der schnellste ohne nassen Fusses ?
Es ist herrlich schattig und das Wasser eisgekühlt - für karibische Verhältnisse.
Übrigens ist unser körperliches Empfinden für Kälte derzeit bei 24Grad - jammern auf hohem Niveau! ;-) (Und die hat es morgens um 7 Uhr und abends um 23 Uhr).
Gegen Mittag erreichen wir ein idyllisches Plätzchen im Fluss, um in einer Gumpe mit kleinem Wasserfall zu baden und danach zu picknicken.
Vorsorglich hat Luis auch noch seine Taucherbrille eingepackt, um "glitschge und spitze Steine besser sehen zu können". Luis baut so seine Fallen auf und positioniert sich gegen feindliche Angriffe.
Unter seinem Schutze geniessen Ludwig und Esther nach einer Abkühlung das Plätschern des Wasserfalles, die angenehmen Temperaturen, die absolute Einsamkeit und die Geräusche im Regenwald. Es ist unglaublich schön hier !
Nach der Rückkehr gönnen wir uns in einem Strandrestaurant mit kreolischer Küche eine Mahlzeit.
Es geht tatsächlich noch langsamer ! Und wir dachten, wir hätten sie - die Langsamkeit - nun intesivst entdeckt.
Wir sind die einzigen Gäste und die Bedienung bewegt sich in Zeitlupe, wir nach 2 Stunden dann auch - eilig hats hier wirklich niemand - und wir schon gar nicht !
Trotzdem zieht es uns weiter nach Antigua & Barbuda - schlappe 45 sm entfernt !
Das heisst, zum ersten Mal seit 5 Monaten den Wecker stellen und um 5 Uhr aufstehen. Danach den Anker lichten und den Kurs auf 360Grad stellen, um bei tiefstehender Sonne die Aussenriffe vor Antigua sicher passieren zu können.
Zielhafen ist der historische Naturhafen "English Harbour" auf Antigua.