Freitag, 31. Dezember 2010

Logbucheintrag, Mittwoch, 29.12.2010; another step to paradise

Happy birthday to you, Marmelade im Schuh, Aprikose in der Hose und ein Kuchen dazu... (Kinderversion)

Nach einem völlig überraschenden Geburtagsfrühstück wurde Amelie gestern mit einer von den Jungs selbstgebastelten Krone zum Tisch begleitet. Was für eine Liebesbezeugung...Nach einer ruhigen Geburtagsfahrt, von Amelie gebucht, segelten wir zum ersten Mal in Richtung gefühltes Paradies. Marigot Bay, ein alter Piratenhafen, von Palmen umsäumt, Sonnenuntergang am endlosen Horizont, kaum Schiffe neben uns (ungezählte 135 Stück, exclusive Marina)...dafür konnten wir im Restaurant Doolittle sensationelle Prawns essen, wäre nur der Reis nicht zuvor gechlort worden...scheint aber eine Spezialität zu sein, der Preis machte uns dies zumindest deutlich...
Extrem zu empfehlen, für alle die unseren Spuren folgen werden, ist ein Besuch in der Bar, wo auch "sex in the city" spielen könnte, laut den aktuellsten Reiseführern. Unser Tipp: kalter Cafè für 6 Euro die Tasse, aber tolle Boote, tschuldigung, Wahnsinnsjachten zu sehen...

Und schon wieder eine Cafèfahrt in die vielleicht bis jetzt idyllischste Bucht des bisherigen Tripps. Soufriere Bay, fast noch naturbelassen, kaum Touris (bis auf uns), man sieht so richtig Urwald, Palemn, Natur, so wie man es sich vorstellt, die bisher schönste angenehme Überraschung. Der einzige Lärm an Bord ist der Urwald und seine Bewohner (zumindest sobald die Kinder schlafen...).
Von hier wurde der Landausflug gestartet: Vulkan, Schwefelfelder, Diamond Waterfalls, den botanischen Garten haben wir uns dann gespart, genug Kultur für einen Tag. Die Stadt gab uns dann noch einen kurzen karibischen Eindruck einer noch nicht vom Tourismus völlig veränderten Stadt wieder. Falls wir die Bilder irgenwann mal laden können, einfach anschauen und mit uns geniessen. Leider wollte sich im Anschluss eines richtig tollen Tages, Sylvester, unser Wassertaxifahrer mit dem vereinbarten Tarif nicht zufrieden geben und verabschiedete sich nach einem kleinen Disput mit dem Kapitän (so was nennt man normalerweise Meuterei und wird mit Überkopfhängen am Mast bestraft) mit einem nicht ganz netten Fluch von uns. Der Ankerschluck war dieses Mal um so wichtiger, nun lauschen wir der wilden Naturgewalt hinter uns und hoffen, dass wir die Tris di Pasta, die uns Moni heute gekocht hat nicht morgen auf dem Weg nach St. Vincent wieder sehen...

Dienstag, 28. Dezember 2010

Logbucheintrag, fast 28.12.2010: "Happy Birthdaiy Amelie !"

Unglaublich aber wahr, wir haben 2 Helden an Bord: Der eine schmeisst das Dinghi rein, Stefan muss es wieder "einfangen" und fest machen. Die andere Heldin springt aus umweltschützenden Beweggründen unserem Bordmüll hinterher und wird dabei von einem karibischen Piranha in den Zeh gebissen - genau von demselben Fisch, der zuvor den armen Max aus dem Wasser gejagt hat.
Übrigens sind wir mittlerweile in der familienfreundlichen Rodney Bay, auf St. Lucia, in der die ARC-Schiffe seit 4 Wochen ankommen. Leider sind Kinder hier fast nirgends willkommen - "this is not our policy", wie wir aus den Ressorts hier zu hören bekommen. Glücklicherweise stört das unsere 3 Helden gar nicht - gut so !

Auf der Suche nach Essbarem und Lokalem kreuzten wir den Parkplatz einer einheimischen Disco, die uns bis morgens frueh um sechs mit ihren "beats" in den Schlaf wiegte.

Bei Jazz-Musik, leckerem Essen,
Daiquis und Pitons (local carib beer) lassen wir den Abend ausklingen.

Die Küstenwache patroulliert unsere Dinghifahrt mit Blaulicht.

Da unser Brauchwasser, Strom und Vorräte (Bier oder was ?) zu Ende sind, müssen wir in der Marina anlegen.

Das Einklarieren, die Geschwindigkeit des Supermarktpersonals ist karibisch, so dass wir zwar an einer ruhigen Schnellstraße liegen, wo die Reifen eines Tanklasters gerade explodiert sind, wir immer noch keinen Strom haben und der Wasserdruck für das Befüllen unserer Wassertanks immer noch zu gering ist, aber die Tür zu unserem Pier immerhin die ganze Nacht bewacht ist !

Morgen wird Amelie's Geburtstag gefeiert ! Ludwigs Augen funkeln bei dem Gedanken an den ersten selbstgebackenem Kuchen seit August !

Unsere Reise geht voraussichtlich weiter in die Marigot-Bay, anschliessend nach Souffrière, wo wir einen Tag "Landgang" planen.

Vor karibischen Piraten wird immer wieder gewarnt, gut dass unser Stromgenerator so nen Krach macht.

Sonntag, 26. Dezember 2010

Logbucheintrag, 24./25.12.2010: Frohe Weihnachten!

Nach der 30 stündigen Überfahrt von Barbados nach Le Marin, Martinique, die kein reiner Spass war (gegen Wind, Welle, 2 Gewitter, Seekrankheit, warten wir jetzt auf die Familie Mager, die hoffentlich auch das Christkind mit in die Karibik lotsen. In einer durchwachten Nacht schlagen sie dem Wetter ein Schnäppchen und nehmen kurzentschlossen den Zug nach Paris, um dort glücklicherweise die Maschine zu erwischen, für die es noch Enteisungsmittel gibt. Nach lockeren 24 Stunden Reisezeit sind sie auch schon da. Hätten sie auch gleich die Atlantiküberquerung mitmachen können. :-)

Unseren Familien, all unseren Freunden, "Online-Weggefährten" und tapferen Atlantiküberquerern wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest !

Hier auf Martinique kommt der Weihnachtsmann am 25.12.2010 !
Es bleibt also noch ein bisschen Zeit, den Weihnachtsputz für Snowflake zu machen, damit wir es "schön" haben, wenn wir mit der Familie Mager zusammen Weihnachten feiern. Luis kann es kaum noch erwarten und die mittlerweile angekommene Crew, Moni, Stefan, Amelie und Max haben doch ihre Bedenken, wie uns das Christkind in Zusammenarbeit mit dem Weihnachtsmann hier unter 100 Schiffen vor Anker, Snowflake und die Crew finden kann.

Am Nachmittag endlich ist es soweit, es hat geklappt, endlich Bescherung !

Danke liebes Christkind ! Ohne Dich hätten wir in ganz schön enttäuschte Gesichter kucken müssen.
Gute Heimreise !

Leider ist ein Laptop in der Bar "abgesoffen", das Bier oder der viele Regen auf der Tastatur bekam ihm nicht. So ist die letzte Positionsangabe von Le Marin verloren.

Mittlerweile sind wir so richtig in der Karibik angekommen. Wie man sich das vorstellt, das reinste Paradies: eine Luftfeuchtigkeit von knapp 100%, Temperatur kaum zu ertragen, 25-27 Grad nachts, türkisblaues Wasser und 100 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb der letzten 24 Stunden. Ein Traum ! Trotzdem haben wir schon wieder leere Brauchwassertanks !

Wenn die Winde mitspielen planen wir am Montag den Start in den Süden Richtung St. Lucia.

Dienstag, 21. Dezember 2010

Logbucheintrag 19/12 "steak in Bridgetown"

Kaum 4 Wochen nach der Abfahrt schon da.
Zwar eine Woche spaeter als geplant, aber dafuer gesund und munter. Nichts zerschossen und in guter Stimmung. Ein paar Highlights waren zwischendurch schon dabei, es mussten mitten auf dem Atlantik Fluege umgebucht werden, Termine wurden verschoben und die Geduld wurde manchmal recht stark strapaziert. Trotzdem kam der Spass nie zu kurz und jeder verstand auf seine Weise die Moral hoch zu halten.
Highlights:
- 230 Schiffe fahren ab und wir bleiben wegen Reparaturen noch da.
- 2 Tage Boxkaempfe in den vorderen Kojen bei 25Knoten Wind und schlagenden Wellen.
- 100 Meilen erkaempft, aber nur 60 in die richtige Richtung.
- Der erste Fisch, eine Makrele, wir haben uns gefreut wie die Schneekoenige.
- Der groesste Fisch mit 120cm und 20kg.
- Delphin- und Walbesuche; fliegende Fische die einem manchmal wirklich um die Ohren gefogen sind.
- Sternschnuppenregen.
- Abstuerzendes Ufo.
- Vom Jaeger zum gejagten beim Tauchen.
- Vollgas unter Spinnaker und Maartens passender Gesichtsausdruck.
- Man freut sich ueber jedes Schiff im Umkreis, nur nicht das Segelschiff Sparrow, die hat da echt eins getroffen, unglaublich aber wahr.
- Franzoesische Profis mit nicht bezahlter Satphonekarte geholfen.
- Ein Skipper der das mit der Buchung nicht immer ganz verstanden hatte.
- Ein kleiner medizinische Zwischenfall der irgendwie die Lust auf Fisch verdorben hat.
- Maarten, der trotz Fischefuettern immer super durchgehalten und uns mit einer exquisiten Kochperformance verwoehnt hat.
- Die Hoffnung starb nie.
- Eine Crewzusammenfuehrung der besonderen Art, 4Stunden Immigration und wir sind doch nicht da, trotz Stempel im Pass.
- Unterwegs scheiss Wind, bei der Ankunft Regen und ob der Rueckflug klappt weiss nur Schneetief Petra.

Insgesamt eine runde Sache mit einer bunt zusammengewuerfelten Crew die 4 Wochen auf dem wohl kuerzesten, aber noch lange nicht langsamsten Schiff unterwegs waren und sich nicht einmal in die Haare bekommen haben und 3000 Meilen spaeter gemeinsam fast fuer einen Hamburger gestorben sind.
Ein grosser Dank auch an die zuhause geblieben die diesen Trip unterstuetzt und ermoeglicht haben.
Alles Gute fuer die weitere Tour an die Finkenzellers.

Ludwig, Maarten und Dirk   

Logbucheintrag, 20.12.2010: "Auf zu neuen Ufern"

Nach einem Hurrikan auf Teneriffa und die WG-Erfahrung mit 12 Stundenten in einem Guest House auf Barbados (war ne lustige Zeit!) sind Esther & Luis doch glücklich wieder an Bord zu sein.

Die Immigration war wahrlich nicht ganz einfach. Am Eingang des Zollbereichs wollen Esther & Luis mit dem Taxi kommend, zu "Snowflake". Der "Sir" behauptet jedoch, "Snowflake" ist nicht hier. Sie wurde abgelehnt und zum nächsten Hafen 25km nördlich geschickt. Hmm, aber Ludwig behauptet, er ist hier ! Aber niemand glaubt es, weder die "Immigration Officer" noch der Zoll. Auch der "Signal Man" behauptet, er habe noch nie mit dem Käpitän der Snowflake gesprochen. Esthers´ "Taxi Driver" bezweifelt ebenfalls die Ankunft von "Snowflake", da hier nur die ganz "Grossen" anlegen. Erst als Ludwig persönlich erscheint, staunen diverse "Officer", wie dieser Mann hier wohl reingekommen ist. Er ist doch gar nicht da ! Nach insgesamt 3-stündiger Überzeugungsarbeit und Vorlegen diverser Crew-Listen, wird der Crew-Wechsel offiziell. Es gibt sogar einen "Snowflake-Stempel " im Reisepass!

Die neue, alte Snowflake-Crew (fast die "Alte", denn Schoko fehlt!) hat heute die wackeren Atlantik-Mitsegler, Dirk & Maarten, schließlich in der "Carlisle Bay" verabschiedet. Hoffentlich lässt Schneetief "Petra" sie ganz schnell zu Ihren Liebsten zu Hause ankommen. Wir druecken die Daumen !

Die "alte" Snowflake-Crew ist nicht gleich die "alte".
Schoko durfte trotz der vor langer Zeit vorbereiteten und faktisch erfüllten Einreisebstimmungen letztendlich doch nicht in Barbados einreisen. Beim Zwischenstopp in Frankfurt konnten wir sie glücklicherweise in die allerbesten Hände geben.

Liebe Schmodder, lieber Michl, herzlichen Dank, dass Ihr Schoko für so lange Zeit bei Euch aufnehmt!
Für den unermüdlichen Einsatz von Britta und Jürgen, die Einreise für Schoko auf Barbados doch noch möglich zu machen, möchte sich besonders Esther bedanken !

Und bei all dem Trubel, steht plötzlich Weihnachten vor der Tür.
Den vierten Advent haben wir tatsächlich verpennt ! (Ehrlich gesagt, den dritten auch schon :-).

Ein Motor - ist ja nichts Neues - hat unterwegs kapituliert.
Der zweite Motor hat kurz vor der Ankunft auf Barbados grosse "Sauerei" gemacht. 40 Liter Wasser-Diesel-Gemisch schoen im Motorraum verteilt - Dieselleitung geplatzt !
Aber Ludwig hats schon wieder repariert !

Wir wollen ja schliesslich pünktlich am 24.12. das Christkind in Zusammenarbeit mit dem Weihnachtsmann und die Familie Mager auf Martinique treffen.
"4Mal werden wir noch wach, heissa dann ist Weihnachtstach "!

Morgen nochmal Wäsche waschen, letzte Vorbereitungen für die Weiterfahrt erledigen (noch schnell zwischendurch einenRum-Punsch trinken), und oder besser gesagt, um die "Emmigration-Prozedur" über sich ergehen lassen zu koennen - das kann ja jetzt erfahrungsgemäß dauern !

Am 22.12. wollen wir morgens ablegen, um mit einer Nachtfahrt am 23.12. abends in Martinique anzukommen.

Samstag, 18. Dezember 2010

Logbucheintrag, Samstag, 18.12.2010 "Bremsmanöver einleiten"

Noch 150 sm. Wir planen den Landfall zum Sonnenaufgang am 19.12. Die Wetteraussichten sind vielversprechend. Wir erwarten ideale Bedingungen für die nächsten 30 Stunden. Um nicht mitten in der Nacht anzukommen fahren wir jetzt schon mit angezogener Handbremse. Das heisst der Spinnacker ist für die heutige Nacht erstmal geborgen, es geht mit Groß und Genua auch noch mit 6 kn voran. Maarten ist zwar erstmal nicht begeistert, ist aber im Nachhinein sicherlich froh dass er nicht jede halbe Stunde zum Segel bergen aufgeweckt werden muß. Die regelmäßig vorbeiziehenden dunklen Wolken lassen an ihrer Hinterkante den Wind zuverlässig auf 20 kn auffrischen, dann wirds ohnehin zu viel für den Spi.

Die Männerwirtschaft hat langsam ihre Spuren hinterlassen. Heute nach Sonnenaufgang ist klar Schiff angesagt - das volle Programm incl. Kühlschrank ausmisten und Herdkrusten abschaben....Schluss mit Lotterleben nach errechneten 425.000 Wellen von hinten, von der Seite und von vorne....

Zum Schluss noch ein besonderer Dank an - nur für Insider - yl Britta und om Andre, mit deren Hilfe wir während der Überfahrt die Kommunikation aufrecht erhalten konnten. tnx ufb QSO !!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Logbucheintrag, Donderstag, 16.12.20210 O endless Ocean..."

A Poem for the Ocean

O endless Ocean
Thou art so deep

O endless Ocean
Thou gives us so much food

O endless Ocean
Thou gives us wind

O endless Ocean
Thou keeps us afloat

O endless Ocean
Thou can be so cruel

O endless Ocean
Thou can be so loving

O endless Ocean
Thou can be mighty fearfull

O endless Ocean
Thou keeps rocking us back and forth

O endless Ocean
Thou blue colour is so deep

O endless Ocean
When will thou end?

Dienstag, 14. Dezember 2010

Logbucheintrag, Dienstag, 14.12.20210 "Sternschnuppenregen"

die Tage und Nächte verlaufen ruhig. Ab und an mal Segel wechseln, die meiste Zeit fahren wir mit Spi. Mittlerweile sind wir den 23. Tag auf See. Gut dass wir großzügig gebunkert haben. Es gibt immer noch Abwechslung in der Bordküche. Seit Maarten wieder fit ist, zeigt er was er in der Kochschule zu Hause alles gelernt hat - Ein Dank an die Kochlehrerin.

Nachts regnet es Sternschnuppen. So viele, dass mittlerweile die Wünsche ausgehen. Im Umkreis von über 1000 km ist kein störendes Licht. Das macht das Ganze noch spektakulärer.

Obwohl wir immer noch 600 sm vor uns haben, geht es langsam an die Ankunftsplanung. Dirk und Maarten mußten ihre Rückflüge umbuchen. Der wechselhafte Wind und die Ausweichmanöver um die Tiefdruckgebiete in den ersten 10 Tagen haben unseren Zeitplan etwas durcheinander gebracht. Sofern der Wind nicht groß nachläßt, sollten wir am 18.12. auf Barbados ankommen. Die Wetten um die genaueste Ankunftszeit sind schon abgeschlossen.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Logbucheintrag, Samstag, 11.12.20210 "Alles wird gut"

nach den etwas aufreibenden Bedingungen der letzten Tage, geht es heute wieder etwas gemächlicher zu. Der Wind bläst konstant mit 20 kn. Die Wellen rollen mittlerweile gleichmäßig von hinten heran. Maarten hat sich auch wieder etwas erholt und zweckentfremdet tatendurstig die Gangway zum Ausbaumen der Genua - Wir segeln "Platt vor den Laken" mit Schmetterlingsbesegelung. Der Wind ist einen Tick zu stark für den Spinnaker - er bleibt heute noch im Sack.

Freitag, 10. Dezember 2010

Logbuch, 10.12. Männertour

Wann immer man denkt man hat alles gesehen und es kann nicht doller kommen - es kann.
Unter vollem Körpereinsatz wird hier dieser Logbucheintrag verfaßt. Wir haben konstant 25 Knoten Wind mit Böen bis 35 Knoten. Die Dünung ist bereits haushoch und dazu haben sich aus diversen Richtungen noch ein paar 4 Meter Wellen gesellt. In Kombination bedeutet dieser tolle Mix, hatte ich eigentlich die kleinen Schauer erwähnt, - ein "Männertag".
Es geht zwar sehr ordentlich voran, aber die Standardfreizeitaktivitäten haben heute Pause und die Konzentration wird eher für die Vitalfunktionen gebraucht.
Snowflake interessiert das kaum, sie hält sich wacker und rollt, stampft und schüttelt vor sich hin.
Unser Skipper ist zwar als Smutje super, bei der Nummer mit dem Boot stabilisieren und für den Komfort der Besatzung sorgen hat er eindeutig gepennt. Sehe da in den nächsten Tagen wenig Aussicht auf Besserung.
Aber man lernt ja nie aus, ach ja, nicht nur das Pinkeln gegen den Wind ist schwierig.

Logbucheintrag, Donnerstag, 09.12.2010 "Alles hat seinen Preis..."

Es geht voran, sogar ziemlich flott. Innerhalb der letzten 24 Stunden haben wir fast 150 Seemeilen geschafft. Der Wind bläst zwischen 20 und 25, manchmal 30 kn aus der richtigen Richtung. Die Wellen türmen sich hinter uns 3-4m auf - immer wieder beeindruckend. Es gibt nach wie vor starken Schwell aus NW. Dadurch wird die Windsee immer wieder von querschlagenden Wellen gestört. Die Folge ist, daß Snowflake gewaltig nickt, rollt und giert. Der Autopilot leistet unglaubliches. Dementsprechend werden unsere eigenen Bewegungen immer langsamer. Die Routinearbeiten gehen derzeit etwas schwer von der Hand. Maarten kämpft tapfer gegen Seekrankheit. Man merkt doch, dass Snowflake mit ihren 35 Fuß eher zur Nussschalenklasse gehört ;-) Nichtsdestotrotz, wir sind alle guter Dinge - nur noch 1200 sm.

Montag, 6. Dezember 2010

Logbuch, 6.12. Es geht voran

Schon wieder sind 2 Tage auf See vergangen und es scheint das wir immer mehr die Mutter Theresa des Atlantiks werden. Die Sparrow hatte gestern einen Zusammenstoß mit einem Fischtrawler, ich kenne zwar die Wahrscheinlichkeit nicht inmitten des Atlantiks ein anderes Boot zu treffen, würde aber mal über Lottospielen nachdenken.
Hinzu kam dann noch ein medizinisches Problem und wir wurden um Hilfe gebeten. Leider aber hatten wir nicht das notwendige Medikament zur Verfügung und da bereits Hilfe angefordert war, wurde auf ein Rendezvous verzichtet.
Heute kam dann gegen Mittag ein Dringlichkeitsruf (Pan) von einer französischen Besatzung in unserer Nähe. Und jetzt bitte festhalten, sie baten uns dafür zu sorgen das ihre mittlerweile leere Satellitentelefonkarte wieder aufgeladen wird. Also wie man sieht nur Profis unterwegs. Wenn der Rotwein alle ist schicken sie wahrscheinlich ein Mayday raus.
So wie es aussieht konnten wir mit einer email weiterhelfen damit der französische Redefluß wieder in Gang kommt.
Endlich scheinen wir die Passatwindzone erreicht zu haben. Wir müssen nicht mehr gegen die Wellen anstampfen und der Wind schiebt uns von Achtern. Er wird stetig stärker so das wir die nächsten 4 Tage auf eine angenehme und zügigere Fahrt bei guter See hoffen können. Die Temperaturen lassen auch nachts jetzt kurze Hose und T-shirt zu.
Allerdings warten wir immer noch auf den ersten Thunfisch.

Samstag, 4. Dezember 2010

Logbucheintrag, Samstag 04.12.2010 "Going south..."

Another entry in english from the Dutchman on board the Snowflake...

Yesterday we officially passed the Cape Verdic Isles, had a small discussion whether we should go in and refuel but in the end decided not to. We had about one day of motoring fuel left, if the Pasat winds continue to be absent going in would give us an extra 3 days of motoring time. However.... the good news is: On the weather maps it looks like the Pasat is pretty constant a bit further south. So we are going further south...

The night of the 2nd to the 3rd was great with 4BF winds from behind so we had the spinnaker up doing up to 8 knots heading straight to Barbados. Half way through the night the wind got too strong and we had to sail through 6/7 BF winds which we had hoped not to see again. The 3rd of December was uneventful with the exception of our hunt for the 2 meter Tuna, still looking for it.

Last night we had to turn on the engine and we are currently motoring through another windless zone. Although the food has been pretty good so far (all the fresh stuff is now finished) Maarten dreamt of McDonalds on Barbados last night. Ludwig took the easy weather to clean out all the water in hidden places this morning.

The good news is that we hope to catch up to the right winds tomorrow at the end of the day. Keep your fingers crossed for us... 1800 miles to go...

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Friedensnobelpreis am 02.Dezember

Nach den aufregenden letzten Tagen und dem großen Reinemachen gestern wurde uns heute ein ruhiger Tag mit angenehmem Wellengang und etwas wenig Wind beschert. Genau das Richtige um die Seele ein bisschen baumeln zu lassen und zu lesen oder den Tag einfach so zu genießen.
Auch heute war uns wieder einmal großes Angelglück beschert. Wir holten eine ca 120-130cm große und 15-20kg schwere Dorade aus dem Wasser, mußten dann aber einsehen das wir unmöglich sooo viel Fisch aufessen können und entließen sie, nach einem Photo natürlich, wieder unversehrt zurück in ihren Schwarm. Schwer friedensnobelpreisverdächtig würden wir meinen. Ein wenig hat aber wohl auch Maarten den Ausschlag gegeben, den die Aussicht auf 4 Tage Dauerfischessen nicht gerade in Exstase versetzt hat. Seine Meinung dazu bedurfte keiner verbalen Äußerung.
Die Stimmung bleibt weiter gut und wir hoffen das unser Weg in Richtung 14. Breitengrad, wo die nächsten 4 Tage perfekter Passatwind vorhergesagt ist, mit dem nötigen Wind gesegnet sein wird. Wir bleiben guter Dinge den leichten Rückstand im Zeitplan aufholen zu können.

Logbucheintrag, Donnerstag, 02.12.2010 "Es gibt wieder Fisch"

Das Tief ist durch, die Angel wieder ausgelegt, wenig später das Abendessen am Haken. Das Timing könnte besser nicht sein, 90 Minuten nachdem unsere Dorade angebissen hat, kommt sie fertig gegart auf den Tisch. Frischer gehts wirklich nicht.

Zur Unterhaltung trägt diesmal eine Grindwalfamilie bei, die uns eine Stunde lang begleitet. Ein angenehm ruhiger Tag nach dem Gebolze die Tage zuvor. Die Nacht verläuft ruhig, der Schwell hat nachgelassen, für den kommenden Tag ist "Klar Schiff" angesagt. Verdorbene Lebensmittel entsorgen, Bilgen entwässern, feuchte Polster und Ausrüstung trocknen und der übliche Haushaltskram. Am Nachmittag sieht Snowflake wieder ganz wohnlich aus, nur der Wind fehlt.

Unser Ziel ist es zügig den 18. Breitengrad zu erreichen. Hier erwarten wir für die nächsten Tage günstigen Wind. Das aufziehende nächste Tief dürfte uns hier Übermorgen auch nur mit seinem Ausläufer am Rand streifen. Mal sehen, ob die Meteorologen Recht behalten, andernfalls wirds wohl wieder etwas hackig.

Der mit dem Tief einhergehende Schwachwind und der anschließend über Süd, Südwest, West drehende Wind wirft uns etwas im Zeitplan zurück. Wir hoffen, daß sich nach der nächsten Störung nun doch endlich einmal beständiger Passatwind durchsetzt um die verlorene Zeit wieder aufholen zu können.

Dienstag, 30. November 2010

Logbucheintrag, Montag, 29.11.2010 "Gegenan"

seit gut 50 Stunden ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Der Wind bläst uns seither mit bis zu 55 Stundenkilometern ins Gesicht. Ziemlich genau aus der Richtung in die wir eigentlich hinwollen. Das haben wir nicht gebucht. Die Wellen werden immer größer, Snowflake stampft sich im wahrsten Sinne des Wortes gen Westen. Schubladen fliegen auf, alles was nicht niet- und nagelfest ist fliegt durch die Gegend. In den Kojen fühlt es sich an wie im Innern eines Boxsacks. Die Wellen schmettern wie Faustschläge gegen die Rümpfe, das ganze Schiff vibriert. Dirks Bandcheiben haben sich deswegen schon beschwert. Der Laptop kann wegen der harten Stöße nur noch mit untergelegtem Kissen benutzt werden. Geregelte Mahlzeiten fallen im Moment aus. Schnelle Küche ist angesagt. Heute gegen Mittag ging es dann auch noch direkt auf eine dunkle Wolkenwand zu. Der Wind frischt noch mehr auf. Wir entschliessen uns nach Süden auszuweichen. Den Südkurs können wir aber leider nicht halten. Snowflakes Wendewinkel ist zu groß. Maarten entdeckt eine Wolkenlücke, auf die wir bei neuerlichem Westkurs treffen könnten. Wir haben Glück und bleiben tatsächlich vom Regen erst einmal verschont. Es geht also wie gehabt, wenn auch etwas beschwerlich, aber immerhin in die richtige Richtung. Die Angel bleibt übrigens erstmal auch verstaut. Es findet sich im Moment kein Koch für den Fisch ;-)

Samstag, 27. November 2010

Logbucheintrag: Entschleunigt

Der Tag fing bereits sehr ruhig mit 0 Wind und minimalem Wellengang an.
Beim Wachwechsel entschieden dann Maarten und Dirk um 0600 Uhr den Motor mangels Vortrieb zu nutzen.
Das Motoren blieb dann auch für den Rest des Tages die bevorzugte Fortbewegungsmethode, nachdem die zurückgelegte Strecke der letzten 12 Stunden doch deutlich zu wünschen übrig ließ.
Die Vorhersage läßt hoffen.
Insgesamt war heute komplette Entschleunigung angesagt und der Tag wurde "ausnahmsweise" mit Lesen und "Delphinwatching" verbracht.
Aber nach ernüchterndem Wind war uns auch die bei idealen Filmwetterbedingungen ersehnte Delphinshow nicht gegönnt und eine große Gruppe Backbord voraus zeigte Starallüren und kam nicht näher als 300 Meter heran.
Man kann nicht alles haben dachten auch die großen Raubfische und zeigten unserer Angel die kalte Schulter.
Ein rundum toller Tag also bei allerdings sehr angenehmen 27 Grad.

Logbucheintrag, Freitag, 26.11.2010 "Bordalltag"

Routine ist eingekehrt. Abwechselnd Nachtwachen von 22:00 - 02:00, dann die Hundewache von 02:00 bis 06:00, der Dritte übernimmt von 06:00 bis der Rest der Mannschaft wieder wach ist. Die Morgenwache bringt die Angel im ersten Morgenlicht aus. Nachts bleibt die Angel drin. Wer weiss was da anbeißt, das will man doch vielleicht nicht unbedingt an Bord haben.

Gestern gabs die erste Dorade. Stattliche 90 Zentimeter. Der Fisch hat mehrmals die Farbe gewechselt und sich im wahrsten Sinne des Wortes grün und blau geärgert. Nachdem wir ihn in gemeinsamer Arbeit an Bord gehievt haben, konnten wir ihn schnell mit dem bereitgestelltem Wodka beruhigen. Allem Anschein nach ist er sanft entschlafen. Das Ausweiden und filetieren gestaltete sich Anfangs mit dem Leatherman etwas schwierig. Nachdem Dirk das große Küchenmesser gewetzt hatte, gings besser. Abends gabs dann in Weißwein, Karotten und Kartoffeln gedünstete Doradenfilets. Die Reste wurden am nächsten Tag zu Mittag als Fischsuppe verwertet.

Heute ist Angelfreier Tag. D.h. wir müssen 3 Stunden mehr die Zeit totschlagen - so lange dauert es etwa, bis der Fisch am Haken an Bord gehievt, mit Wodka narkotisiert, eingeschläfert, zerlegt und anschließend zubereitet ist.

Maarten nutzt jede freie Minute zum lesen, Dirk hat sich als Tagesaufgabe das versetzen des Solarpanels mit der Sonne gestellt und Ludwig spannt die 8m hohe Antenne ab, damit sie nicht jeden Tag eingeholt werden muß.

Unser Wxman Ralph versorgt uns laufend mit aktuellen Wetterinformationen und Routenempfehlungen zu den Ausläufern des Tiefdruckgebiets SW der Azoren, welches uns Anfang nächster Woche 7m hohe Wellen bringen soll. Wir überlegen wie wir am schnellsten zu etwas mehr und günstigeren Winden gelangen können. Der Passat läßt uns noch im Stich und wir können immer noch nicht auf Zielkurs gehen. Unser Kursspielraum ist gerade mal 30 Grad, die Diskussionen um die Ideallinie gestalten sich daher relativ einfach. Es geht erstmal weiter SSW.

Mittwoch, 24. November 2010

Logbucheintrag, Mittwoch, 24.11.2010 "Der erste Fisch"

A report in English while writing German is slightly above Maarten's level ;)

The third day on the water. After a great night where the spinnaker stood all night (just...) the Fishing rod was thrown out at sunrise. Not much later it was all hands on deck because we had caught our first fish.

Dirk took the rod and we saw something jumping in the distance. Ludwig and Maarten quickly took down the spinnaker. After a short struggle the pulling in became lighter. The first caught fish, a 50 cm Makrel, had pulled itself dead on the rope. The first suicidal fish in history ;). He tasted well for lunch.

All day we had great winds large parts with only the Genua and Main sail. From position reports received from Ralph we know that we are slightly behind the ARC and have the Lola a little in front of us but more Easterly.

On to the first night with Passat winds.

Dienstag, 23. November 2010

Logbucheintrag, Dienstag, 23.11.2010 "Woher weht der Wind ?"

der erste Tag Richtung Barbados unter idealen Bedingungen verlief problemlos. Alle sind noch hoch motiviert, Segelstellungen werden laufend optimiert, gespült wird auch noch fleissig. Mal sehen wie das in einer Woche aussieht. Die Angel ist montiert, Lasso und Wodka stehen für den ersten Thunfisch bereit.

Übermorgen ist auf der Passatroute Westwind angesagt. Die Taktik lautet nun: Haken schlagen. Erstmal noch ein Stück gen Süden um in den Bereich des etwas stärkeren NO Wind zu kommen, dann vorzeitig Westkurs um bei eintreffen des vorhergesagten Westwinds noch genügend Raum nach Süden in die beste Zone des Passatgürtels zu haben. Ob die Rechnung wohl so aufgeht ?

Sonntag, 21. November 2010

Logbucheintrag, Sonntag, den 21.11.10 25th ARC Impressions

Die Crew ist komplett, mußten dann aber leider feststellen das wir auf dem Seelenverkäufer angeheuert haben. Mangels Alternative und langhaariegen Mitbewerbern bissen wir dann doch in den sauren Apfel und gaben Alles um "Snowflake" klar zu machen. Nach etlichen spanischen 5 Minuten verloren wir die Nerven und Maarten hat sich heldenhaft ins Zeug gelegt um den Windmesser in luftiger Höhe neu zu montieren (trotz seines 30igsten)!!!
Der Regattastart war sehr beeindruckend mit 230 Booten und einem starken Gerangel um aus dem Hafen zu kommen.
Wir haben uns zu einem gemütlichen Start am nächsten Tag entschieden um dann um so stärker aufzuholen.
Das Bunkern hat 2 Tage gedauert, 7 volle Einkaufswagen sprechen eine eigene Sprache. Auf Fleisch wurde mit Blick auf die excellenten Angelaussichten verzichtet.
Der Skipper der Deana hat uns Amateueren hinreichend für das eigene Selbstvertrauen erklärt wie einfach es sein wird den 2 Meter Tunfisch mithilfe einer neu erstandenen Angelausrüstung, 1 Flasche Wodka und einem Lasso zu erlegen, in das Cockpit zu befördern und ohne Streß sanft einschlafen zu lassen. Ein Schelm wer das nicht glaubt. Wir werden weiter berichten, Notfallausrüstung ist ausreichend an Bord.
Seht dies als letzten Eintrag mit festem Boden unter den Füßen und guter Laune bevor der Ernst des Segelns/Angelns beginnt.
Besonders möchten wir Helga, Anna und Sophie, sowie Celine auf diesem für kurze Zeit leicht neu gestaltetem Forum begrüßen bevor wir dann von der eigentlichen Besatzung in der Karibik wieder rausgeschmissen werden.
Ralf nur für deine Info, uns gehts gut.

Mittwoch, 17. November 2010

Logbucheintrag, 16.11.2010: "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben"

Am Montag gegen 11 Uhr fahren wir bei viel Wind und leichtem Regen in den Hafen von Las Palmas ein.
Wir haben es geschafft ! Die allerletzte Bierdose öffnen wir freudig schon vor dem Anlegen, wir sind ja eigentlich schon "drin".
Esther sagt noch "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben", wir sehen uns fassungslos an, als plötzlich ein Motor - und es ist nicht der, der uns die ganze Mittelmeerreise geärgert hat, ausfällt. Wir haben viel Wind, Anlegen mit einem Motor ist mit einem Kat immer spannend!
Doch die Marina ist wegen der ARC sowieso voll, so dass wir übermüdet einige Ankermanöver brauchen, um "fest" zu sein.
Wir liegen also außerhalb der Marina, mit dem Dinghi ca. 20 Minuten vom Land entfernt. Denkbar ungünstig, um "Snowflake" für die Transatlantkik klar zu machen ! Einige ungeplante Reparaturen sind fällig und vor allem das bunkern mit dem Dinghi für 3 Crew Member für 20 Tage ist kein Spass ! Wir denken da mal nur so an das Trinkwasser: 150 Liter in Plastikflaschen vom Supermarkt mit dem Dinghi zu transportieren? Je 75 Portionen Frühstück, Mittag- und Abendessen ? Ein paar Bier sollen ja auch noch dabei sein, auch wenn es nur ein Ablege- und evtl. 2 Anlegebiere gibt (Las Palmas - Barbados, St. Lucia).
Vor allem: Der Service, Mechaniker, Riggfachleute, Elektriker kommen nicht auf ein Schiff, das vor Anker liegt.
Nur, wie jetzt bei dem Trubel einen Liegeplatz ergattern ohne aktiver ARC-Teilnehmer zu sein ?
Ludwig stört das nicht: Bei Schwell klettert er den 13,60 Meter hohen Mast hinauf, Esther sichert und kuckt nicht nach oben. Das Spi-Fall klemmt unten im Mast, das Genua-Fall muß für die Überquerung ausgewechselt werden !
Wir setzen alle Hebel in Bewegung und - wir glauben es kaum - der "Hafenmeister" ruft "joder", ist uns aber wohlgesinnt und besorgt uns einen Liegeplatz zwischen der "Creme de la creme" der teilnehmenden Regattajachten. Erstmal für 2 Tage ! Wir sind "drin" !!!!
Die Termine mit den Fachleuten sind "eingetütet", mehr können wir momentan nicht tun ! Besser gehts nicht !
Alle Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und wir sind bester Dinge, "Snowflake" in den nächsten Tagen "klar" zu kriegen, sofern keine unerwarteten Verzögerungen seitens des Mechanikers und des Segelmachers (der Spi muss geflickt werden !) eintreten.
Was das Wetter und vor allem den Wind angeht, das liegt nicht in unserer Hand !

In der Marina Las Palmas liegt was in der Luft ! Die Atmosphäre hier ist wirklich was Besonderes ! 300 Liegeplätze sind für die Teilnehmer der Atlantik-Ralley 2010 reserviert. Soviele Masten gedrängt auf engstem Raum haben wir noch nicht gesehen ! Die Schiffe sind bis oben hin "beflaggt", die Crews sind aufgeregt und mit den Vorbereitungen für die Überfahrt emsig beschäftigt. Heute fragten 2 Mädchen an, ob sie mit uns und "Snowflake" mitfahren können - "Hand gegen Koje".
Viele suchen hier einen "lift" in die Karibik für wenig Geld ! Überall hängen Bewerbungen aus und Bewerbungsgespräche werden in den Hafenkneipen geführt. Einzelne Schiffe haben schon Plakate mit der Aufschrift "Crew is complete".
Die Leute hier sind wahnsinnig nett und zuvorkommend: Sei es in den Kneipen, Läden etc.
Es herrscht überall freudige Aufbruchsstimmung und gegenseitige Hilfsbereitschaft ! Eine tolle Stimmung !

In der "Lavanderia" ist was los! Wir selbst haben 30kg Wäsche zu waschen und zu trocknen, da muss unser Backofen doch unterstützend die eine oder andere dringend benötigte frische Socke trocknen. ;-)

Montag, 15. November 2010

Logbucheintrag, Montag, 15.11.2010, "Hell erleuchtet liegt Las Palmas vor uns"

Wir haben es fast geschafft ! 500sm, 5 Tage und Nächte liegen hinter uns, wir haben den Atlantik kennengelernt: Bei Sturm mit fast 6 Meter hohen Wellen, bei raumen Kurs in "Rauschefahrt" mit 7-9knts und bei Flaute, 25 Grad, klarstes, tiefblaues Wasser und Delfinen zum fast anfassen.
Unsere frischen Vorräte sind aufgebraucht. Morgen zum Frühstück gibts nur noch Zwieback und Rum, nein Tee, oder Tee mit Rum ? :-)
Noch 20sm, d.h. ca. 5 Stunden, und wir erreichen gegen 11 Uhr Las Palmas auf Gran Canaria !
Die letzten Nachtwachestunden sind bei 21,6 Grad sehr angenehm, kein Wind, keine Welle, wir motoren.
In den frühen Morgenstunden erwarten wir 3,4 bft Wind, hoffentlich, dann können wir nochmal ein paar Stunden richtig segeln - Esther und Luis sind schon wehmütig, wenn sie am 21.11. "Snowflake" verlassen müssen und auch ihren "Kapitän" - schnief ! Nur Schoko wird Luftsprünge machen, endlich wieder Land unter ihren Füßen zu haben !
Wir hoffen, einen Liegeplatz in der Marina Las Palmas ergattern zu können.
Die nächsten Tage gibt es noch allerhand zu tun. Die Vorbereitungen für den Start der Atlantiküberquerung im Rahmen der ARC am Sonntag, 21.11., werden sofort auf Hochtouren laufen ! "Snowflake" klar machen !
Die neue Crew, Dirk und Maarten, werden schon freudig erwartet !

Sonntag, 14. November 2010

Logbucheintrag, 13.11.2010: "Geburtstagsgruesse " nach Junkenhofen

Heute trifft sich bestimmt die ganze Familie unangemeldet in Junkenhofen. Kaffee und Kuchen steht auf dem Tisch und die Brotzeit reicht auch noch für die gesamte versammelte Mannschaft. An dieser Stelle liebe Mama, liebe Oma, die herzlichsten Glückwünsche aus dem Atlantik, der sich heute von der ruhigen Seite zeigt.

Wir werden voraussichlich am frühen Morgen nach 4 Tagen und Nächten Land sehen. Schoko wird ziemlich aufgeregt sein - aber wir segeln an Lanzerote vorbei. Sie muß noch bis Montag auf den ersehnten Landgang warten.

Freitag, 12. November 2010

Logbucheintrag, Freitag, 12.11.2010, "Aufregung in der Nacht"

Der Beginn der zweiten Nachtfahrt, von Donnerstag auf Freitag, bescherte uns einen aufregenden Auftakt.
Die Nacht ist stockdunkel, der Wind bläst ordentlich, wir rauschen nur mit gesetztem Vorsegel bei 6-7 knts in die Nacht.
Esther übernimmt die erste Nachtwache. Als der Wind zunimmt, der Autopilot hatte "unbeobachtet" etwas seinen Kurs geändert (wo war hier eigentlich die "Nachtwache"?), weckt Esther Ludwig, um das Vorsegel zu reffen. Bei dem Wind gar nicht so einfach.
Plötzlich taucht ganz nah im Wasser vor uns ein rotes Leucht-/Notsignal? auf ! Ist das eine Rettungsinsel ??? Dann muesten wir sofort stoppen !!! Bei genauem Hinsehen, erkennen wir, dass es glücklicherweise nur eine Lampe war, also niemand in Not !
Danach sind wir beide wieder hellwach, das mag man sich gar nicht vorstellen, in einer Rettungsinsel sitzen zu müssen...
Heute ist der 3. Tag und die 3. Nacht steht bald bevor - die Hälfte, 250sm von 530sm, haben wir fast geschafft !
Wir sind sehr traurig, dass wir trotz aller Anstrengungen Evi und Maxi auf Gran Canaria sehr wahrscheinlich verpassen werden - um einen Tag, Mist !
Ludwig nutzte heute mal den Tag, "Snowflake" mal wieder richtig durchzulüften, Matratzen, Rettungswesten, etc.

Donnerstag, 11. November 2010

Logbucheintrag, 11.11.2010: "Mohammedia non-stopp Las Palmas"

Am Mittwoch um 12:30 Uhr legen wir nach langem Überlegen und Studieren der Wetterberichte nun doch in Mohammedia ab. Wir haben vollgebunkert, getankt, sogar einige Kanister mit Diesel zusätzlich dabei (auch um die letzten Dirham loszuwerden), Wasser getankt, Motoren gewartet, alles trocken geschöpft und geputzt: klar Schiff gemacht !
Zwar ist das Wetter noch nicht besonders und nach dem Sturm der vergangenen Tage wird 6 Meter hohe Atlantikwelle vorhergesagt.
Doch die Aussichten sind gut ! Die Crew ist ein bisschen aufgeregt: Vor uns liegt unsere bisher größte Überfahrt und die im Atlantik: 530sm non-stopp, also 4-5-Tage und Nächte. Das ist also Esthers und Luis` Atlantiküberquerung.
Die Atlantikdünung ist faszinierend ! Diese Bilder und EIndrücke werden unvergesslich bleiben. Riesige Wasserberge rollen über das Meer, ganz lang und ganz breit. Sind wir gerade eine Welle hinuntergefahren, sehen wir fast nur noch Welle vor uns. Es sind keine Brecher, der Kurs ist eigentlich ganz angenehm, aber noch ungewohnt. Wir müssen unseren Gleichgewichtssinn noch auf "Atlantik" stellen.
Am Abend fahren wir am beleuchteten Casablanca vorbei: Ein tolles Bild ! Der Wind ist noch zu schwach, um ohne Motorenunterstützung zu segeln.
Gegen 5 Uhr hat uns ein wirklich riesiges Kreuzfahrtschiff auf Kollisionskurs. Einige Wellen sind so hoch, dass das nur ca. 1,5 sm entfernte Kreuzfahrtschiff zwischen den Wellen plötzlich vollständig vor unseren Augen verschwindet. Der Kapitän des "Riesen" hat uns erkannt und ändert freundlich seinen Kurs.
Luis schläft und isst viel, doch leider verfüttert er unseren mühevoll besorgten und wertvollen Proviant an die Fische, so war das nicht gedacht !
Eine Minute später lacht er aber wieder !
Am Morgen als er und Esther aufstehen, ruft er im Originalton (Ludwig hats mitgeschrieben): "Papa ! Hunger", dann "das Eimerl, schnell!", "Aua, aua", er spuckt, danach "Papa, machst Du mir jetzt den Milchreis warm?".
Am Nachmittag erwarten wir mehr Wind, hoffentlich, denn der Diesel reicht nicht für die Strecke, aussderdem sind wir ja immer noch ein Segelboot !

Samstag, 6. November 2010

Logbucheintrag, 06.11.2010, Squidfischer begleiten unsere Fahrt

Kaum sind die Fuhrmanns weg, ists der Wind auch: Schade !
Britta und Jürgen: Schickt ihn doch bitte wieder zurück: Wenn das so weitergeht brauchen wir ja 35 Stunden bis Mohammedia !
Im wunderschönen Städtchen Asilah haben wir am Freitag noch den Markt besucht. Kaum zu schleppen, für 3 volle Tüten mit frischem Obst, Gemüse, Eier und Brot haben wir 78 Dirham, umgerechnet 8 Euro bezahlt, da macht das Einkaufen richtig Spass!
Der Skipper wird auch klargemacht, ein Haarschnitt ist schon lange fällig, beim Barbier werden nicht nur die Kopfhaare entfernt. Esther und Luis genießen den mit frischen Pfefferminzblättern aufgekochten Tee, schön süß ! Ab und zu kucken wir zum Barbier, Frauen haben da ja nichts verloren.
Um 18 Uhr wirds schon stockdunkel, als wir zu unserem Dinghi zurückkommen, ist es kaum mehr zu sehen, so tief ist das Wasser an der 5 Meter hohen Kaimauer gefallen, Ebbe. Gut, dass wir Schoko und ihre Leine dabei haben: Mit der Hundeleine als Verlängerung des Dinghifestmachers können wir es gerade noch zur Treppe zum Einsteigen ziehen: Das war echt knapp !

Heute gegen 10:30 Uhr lichten wir den Anker und schleichen wieder bei Ebbe aus dem seichten Hafen.
Dann Kurs auf Mohammedia ! Die Sonne scheint, es hat 24 Grad und wir machen eine Kaffeefahrt mit Baklava, die den Fuhrmanns nicht gegönnt war. Gell, liebe Britta und Jürgen, da hatten wir es schon ein bisschen spannender die letzten Tage ! :-)

In Mohammedia machen wir uns dann klar für die Überfahrt nach Gran Canaria, ca. 400sm.
Hoffentlich bekommen wir vorher noch Diesel, Wasser. Mit dem Strom müssen wir auch haushalten.
Handys sind schon leer...

Jetzt ist es 20 Uhr und die Nacht ist stockdunkel, bis auf die Lockbeleuchtung der Squidfischer.
Es wird eine lange Nacht.

Logbucheintrag, Donnerstag, 04.11.2010, "Abenteuer Afrika - Okzident trifft Orie

Gegen 10:30 Uhr legen wir in Gibraltar ab, voller Spannung, wie die Durchquerung der Straße von Gibraltar verlaufen wird.
Ströme und Gezeiten sind berücksichtigt, mit Ostwind müssten wir gut durchkommen.
Auf einmal bellt Schoko, was ist los ?
8 Delfine, Tümmler, sind auf einmal ganz nah bei Snowflake, schwimmen vor unserem Bug und tauchen unter unserem Netz. Lustig springen sie immer wieder aus dem Wasser. Wir juchzen !!!
Schon beim Verlassen der Bucht merken wir die Strömung. Zuerst zieht uns die Genua mit knappen 4knts, wir werden immer langsamer. Wie gegen eine träge, schwere Masse schieben uns die Wellen von hinten an, sie werden immer größer, bis zu 1,5 Meter hoch schieben sie uns durch die Straße.
Auf Höhe von Tarifa wagen wir uns nun endlich in das "Verkehrsgetümmel", Segelboote haben hier keine Vorfahrt, es sind auch nur 5 unterwegs.
Tanker, Frachtschiffe und die Fähren können wir von ganz nah bestaunen - groß sind die ! Sind wir echt so klein ?
Wir nähern uns Tanger! Aufgeregt laufen wir bei Dunkelheit den Hafen von Tanger ein.
Es ist kaum auszumachen, wo wir da hinsollen. Esther funkt auf 2 Kanälen: Funkstille, keiner antwortet.
Also fahren wir im Schneckentempo ein, um Zeit zu gewinnen.
Der Hafen wird eng, in der Marina ruft uns ein Mann zu "complet".
Was nun ? Wo sollen wir hin? Selbst im Hafen bläst der Wind noch, es ist stockdunkel und es gibt keine Alternative.
Nach einigem Hin- und her taucht an der Mole ein Mann auf seinem Fischerboot auf und zeigt uns an, bei ihm längsseits zu gehen ? Wir schauen uns alle verdutzt und auch schon ein wenig verunsichert an, ob wir das tatsächlich tun sollen. Ok, wir machen es !
Das Anlegemanöver lief trotz sprachbedingter Verständigungsschwierigkeiten sehr gut, der Wind drückt uns gegen das Fischerboot.
Die Fischer des Fischerboots sprechen mit uns arabisch - wir englisch, französisch und spanisch, verstehen tut keiner was.
Auf jeden Fall heisst sich auf die Schulter klopfen, dass hiermit der "Capitano" gesucht wird. Noch nicht mal richtig fest, soll der schon zum Einklarieren, nur er darf das Schiff verlassen.
Plötzlich erscheint der Fischer, der uns beim Anlegen geholfen hat und drückt Ludwig 2 frische Fische in die Hände! Wie ist das nun mit dem "Bakschisch" ? Wir bleiben seriös, so wie man uns halt kennt und trinken unser Bier alleine. :-)
Das Verlassen von Snowflake ist ein sportlicher, unheimlicher Höchstakt: Man muss über 4 Fischerboote, deren Konstruktion, diverse Fallgruben, etc. wir bei Dunkelheit nicht kennen.
Während sich Ludwig also auf den ungewöhnlichen Weg zum "Port of entry" macht, schnappt sich Jürgen die Red Snapper und bereitet uns ein geniales Abendessen ! Also: Kostenloser Liegeplatz mit freier Verpflegung !
Doch die Crew wird schon wieder beim Anlegebier gestört: "Hello Snowflake" rufts von unserer Backbordseite.
Ein englischer Katamaran hat das gleiche Problem wie wir und quetscht sich an "unsere grüne Seite".
Das gesamte "Päckchen" besteht nun aus ca. 40 Fischerbooten und 4 Segler, d.h. 3 oder 4 Fischerboote sind an der Mole fest, der Rest hängt dran: Ob das mal hält ? Bei dem Wind ?
Alle sind zuversichtlich.
Ludwig ist immer noch froh unverletzt nach einem einstündigen Ausfüllen diverser Formalien auf dem Amt wieder an Bord zu sein. Die Pässe bleiben bis zum Ausklarieren auf dem Amt. Das Essen ist fertig und als Nachspeise hätte es "schwarze Afghanen" gegeben, wir lehnen - seriös wie immer - dankend ab.
Am nächsten Morgen ruft Luis: "Schoko bell!", "da läuft einer über unser Boot". Schoko bellt nicht, es war nur der Nachbar von links.
Nachdem wir unsere Pässe wieder haben und der Landgang gar so mühsam ist, verlassen wir Tanger und halten Kurs auf Asilah.
Der Ostwind bläst heftig mit Böen bis zu 8 bft ! Wir brechen unseren Rekord: mit 12,3 Knoten rauschen wir die Wellen hinab ! Ein unglaubliches Gefühl ! Der Atlantik ist doch was ganz anderes als das Mittelmeer, ein Wahnsinsgefühl auf den langen Wellen zu surfen !
Jürgen steuert, Ludwig bleibt trocken und Britta und Esther geniessen die Rauschefahrt.
Asilah hat einen kleinen Hafen, der allerdings sehr seicht ist, mit Sandbänken versetzt, die man nicht sieht.
Das Einlaufen ist nur bei ruhiger See möglich, naja, so wirklich ruhig haben wir es nicht, aber wir tasten uns ganz vorsichtig gerade noch bei Sonnenuntergang ran.
Wir sind ganz konzentriert und laufen ein.
Der Hafen ist eigentlich nur ein Ankerplatz und die Boote, die hier sind, sind kleine Motorboote und Fischerboote mit einem Tiefgang von maximal 50cm: Wir schwitzen und fieren zugleich, wir sind das einzige Segelboot, doch nicht sooo klein und zusätzlich bläst der Wind selbst im Hafen immer noch heftig !
Klar zum Ankern ! Erst beim zweiten Versuch hält der Anker tatsächlich ! Uff !
An dieser Stelle: "Liebe Britta, lieber Jürgen: Ihr seid echt Spitze !!!!
Das Dinghi wird klar gemacht und mit 2 Fahrten wagen wir uns bei stockdunkler Nacht ans Land.
Okzident trifft auf Orient ! Wir sind in einer anderen Welt !
Schon gleich führt uns ein Marokkaner in ein Wohnzimmer zum Abendessen, plüschig wars, lustigs wars, lecker wars, wenig wars. Ein Flasche Wasser für alle !
Der aus frischen Pfefferminzblättchen gekochte Tee und die Kuchen schmecken köstlich !
Das Dinghi ist auch noch da, die kommende Flut ist noch nicht soweit und Langfinger waren auch nicht hier.
Obwohl einer Ludwig beim Geld abheben erklärt hat, dass er von 3en verfolgt wird.
Morgen sehen wir mal, wie Asilah bei Tag aussieht !

Dienstag, 2. November 2010

Logbucheintrag, Dienstag, 02.11.2010, "Uns laust der Affe"

Am Montag, 1.11., bei strahlendem Sonnenschein und klar Schiff, wirft die Snowflake-Crew, Britta, Esther, Sonja, Schoko, Jürgen, Ludwig, Patrick und Luis die Leinen los ! Die Weiterfahrt nach Gibraltar ist keine Kaffeefahrt ! War ja auch so vorhergesagt: Ludwig wird beim Lösen der klemmenden Rollfock nassgemacht - wer wars ? Die Welle, Jürgen ?
Die Crew lacht! Mit gerefften Segeln gibts endlich wieder eine Rauschefahrt: Mit 8.6 knts brausen wir dahin ! Der "Affenfelsen" wird schnell immer größer und hat seine Tücken. Bevor wir den Europapunkt umrunden, bei Welle, Wind und viel Verkehr, der aus parkenden Tankern aus den Seychellen, Argentinien besteht, heisst es, die Segel bergen. Also die Fock und das Großsegel einholen, wir schiessen in der Abdeckung des "Affenfelsens" in den Wind, doch heftige Fallböen reissen das noch nicht gesicherte Großsegel wieder hoch !!! Also, nochmal falten, grrr !
Für die Crew gibts also allerhand zu tun ! Wie gut, dass die Crew so seefest ist !
Jürgen holt die spanische Flagge ein, wir sind ja schliesslich bald in England !
Zwei Marinas weisen uns ab und - so schnell können wir gar nicht schauen - sind wir wieder in Spanien - inkognito !
In Alcaida, nein Alcaidesa, einer nagelneuen Marina finden wir endlich einen Liegeplatz.
Das Anlegemanöver war perfekt - annähernd!
Gute Planung ist halt alles ! ;-)

Da der Westwind für die Durchfahrt der Passage von Gibraltar noch anhält und die Affen "Uhahuah" brüllen, latscht die Crew quer über die Flughafen-Startbahn nach Gibraltar, "Down-Town", erstmal gibts ein "Pint", dazu "Fish`n Chips". "How lovely, my Dear!". Ein "Taxi-Driver" erklärt dem Skipper, dass wir nur mit ihm den Hund zu den Affen bringen können, "gib den Affen Sckoko". Seilbahn fahren dürfen Hunde leider nicht, ausserdem fressen die Affen Hunde zur Vorspeise.
Der Taxifahrer kümmert sich rührend um Schoko, vertreibt mit ihr die Affen, während unsere "3 Affen" auf den Kanonen reiten und landende Flugzeuge abschießen.

Zurück an Bord, werden die Vorbereitungen für die abenteuerliche Weiterreise getroffen: Der Skipper wartet die Motoren, pumpt die, während der vorhergehenden Fahrt nach Gibraltar vollgelaufenen Bilgen, aus und bändigt die drei "Affen".
Der Rest der Crew hat es nicht einfacher: Auf der Suche nach "Bunkermöglichkeiten" läuft sie sich die Füße platt. Erfolgreich und mit 'nem eisgeühlten "Cerveza" schleppt sie Tonnen von Lebensmitteln zurück.

Für Morgen, den 3.11., ist die Überfahrt von Gibraltar nach Tanger geplant. Die Gezeiten, der Wind, die Welle unnd das Wetter sind eingeholt und auf unserer Seite. Also, wir sind gespannt !

Sonntag, 31. Oktober 2010

Logbucheintrag, "Trick or Treat",, 31.10.2010

Am Samstag gegen 16 Uhr ruft Luis am Steg: "Patrick!" Familie Fuhrmann ist gerade am Pier 6 in Estepona bei uns angekommen.
Die Freude ist riesengroß !!! Endlich sind sie da !!! Den ganzen Tag hat Luis schon am Steg auf sie gewartet.
Die vielen, lieben Grüße aus der Heimat, speziell aus dem Kiga Vagen und von Loris werden würdevoll überbracht!
An dieser Stelle: "Liebe Frösche, liebe Susanne, liebe Dagmar: Danke für den Kuchen" !
Am Abend gehen wir dann alle zusammen gemütlich und richtig gut "Tapas" essen.
"La Senora" kennt uns ja bereits. ;-)
Wir verbringen einen lustigen Abend und kommen dann doch alle etwas später ins Bett.;-)
Wie schon erwartet, trifft nachts das Sturmtief ein. Es bläst mit 8-9 bft ordentlich, die Wellen 3-4 Meter hoch. Hier im Hafen merken wir nichts davon, ausser, dass unsere Brücke ins Wassesr fällt und unsere Wäsche an der Reling davonfliegt!
Unsere deutschen "Nachbarn" bringen uns unsere weggewehte Flagge der Balearen zurück.
Die Großwetterlage sagt für den Golf für Lyon sogar 12 bft, Hurrican !
Die für Sonntag geplante Weiterfahrt nach Gibraltar muss verschoben werden ! Es stürmt heftig !
Wir machen uns einen ruhigen Tag, spazieren die 3 km lange Strandpromenade entlang , in die Stadt und trinken Kaffee.
Die Kinder bereiten sich schon den ganzen Tag auf Halloween vor ! Einige Bars sind für Halloween geschmückt und ein paar gruselige Gestalten laufen schon seit ein paar Tagen im Hafen herum - huiiiiii !!!
Jürgen ist heute abend der Smutje: Wir geniessen das köstliche Abendessen! Alle schlagen sich so richtig den Bauch voll!
Britta zieht im Dunklen mit den Kindern los, um ein paar "Leutchen" zu erschrecken.
Ludwig holt den Wetterbericht nochmal ein.
Im Laufe des Montags, 01.11., soll das Tief und der Wind nachlassen. Das Barometer steigt kontinuierlich und zeigt Sonne pur an ! Für die Durchfahrt der Gibralterpassage benötigen wir Ostwind, der soll sich ab Dienstag einstellen, vorher kommen wir gegen Wasserstand, Strömung und Westwind nicht an.
Also, wir machen morgen klar Schiff und wollen nach Gibraltar, noch bisschen klönen, in Gibraltar ein bisschen bunkern, Marokko ist ja ein "anständiges" Land !
Kamele ahoi !

Freitag, 29. Oktober 2010

Logbucheintrag, Donnerstag, 28.10.2010

Der angekündigte Ostwind ließ uns die ganze Nacht im Stich - spiegelglatte See.
Dafür haben wir alle ziemlich ruhig und gut alle 4 Stunden abwechselnd an Bord geschlafen.
Ab 06:30 geht es in der Bucht von Málaga auf unserem Radar bei noch stockdunkler Nacht derart zu, dass Esther panisch Ludwig aufweckt. Es sind 7 Schiffe gleichzeitig auf Kollisionskurs zu beobachten. Wir befinden uns wohl im bestem Fischfanggebiet. Eine Delfinschule, genauergesagt "Schwarz-Weiss-Delfine", begrüßen Snowflake bei Sonnenaufgang und spielen ausgelassen vor unsere Bugwelle: Ludwig und Luis juchzen vor Freude, Schoko bellt und Esther schläft.

Plötzlich stoppt unser "Problem-Motor" abrupt: Der erste Gedanke: Ein Fischernetz in der Schraube!. Also vorsichtig den Rückwärtsgang einlegen, vielleicht dreht sich das Ganze wieder aus. Hilft leider nichts. Also zieht Ludwig den sexy "Shorty" an und geht auf "Tauchgang": Negativ, es ist nichts in der Schraube. Uns wird ganz mulmig: Ist es evtl. ein Getriebeschaden, hat sich die Antriebswelle "gefressen"? Das sind Dinge, von denen wir - kurz vor der Atlantiküberquerung - absolut nix wissen wollen.
Ludwig taucht nochmal runter, die Welle scheint ok zu sein, also nochmal Getriebeöl prüfen, Motor neu starten und... alles wieder ok. :-)
Gegen 13 Uhr laufen wir in der Marina Estepona ein.
Estepona ist ein nettes Städtchen, die Marina zockt uns ab, immer noch den Katamaranzuschlag und die Nachsaison beginnt erst in 3 Tagen, obwohl eh schon die Bürgersteige hochgeklappt sind. Dafür sind die Tapas wirklich gut und preiswert.
Morgen ist allgemeiner Wasch- und Wartungstag !
Die Gibraltar-Passage rückt immer näher: Die exakte Wetter-, Wind-, Welle- und vor allem die Gezeitenvorhersage werden unsere weitere Reise bestimmen. Wir müssen nämlich erstmal "bergauf" segeln, d.h. auf der Atlantikseite der Strasse von Gibraltar ist der Wasserstand zwei bis drei Meter höher. Die Verdunstung im Mittelmeer ist viel größer als der Zulauf der Flüsse und Niederschlag. Das bedeutet, dass fortwährend frisches Atlantikwasser nachströmt, ganz genau 1,5 Millionen Kubikmeter pro Sekunde ! Ungeheure Wassermassen, die in der Straße von Gibralter fast 3 Knoten Strom verursachen. Wenn dann noch Flut oder starker Westwind dazukommt, sind sogar 6 Knoten keine Seltenheit.
Wir müssen in jedem Fall gegen an !
Also heisst es, die unterschiedlichen Strömungen in der Mitte und an deren Rändern zu beobachten und den optimalen Zeitpunkt für die Passage von Gibraltar auszumachen.
Das wird wirklcih spannend !
Ein aufregendes Erlebnis für jeden Segler und speziell für uns !
An dieser Stelle: "Liebe Fuhrmanns, zieht Euch warm an, Ihr seid hier auf keiner Kaffeefahrt, was Euch erwartet, wissen wir im Detail auch nicht, aber wir haben erstmal Westwind", also vielleicht erstmal "Abwarten und Tee trinken, oder "un Carajillo, un Cortado", "una cerveza" oder einfach irgendeine "Copa" trinken, wir gehen auf jeden Fall selbstverständlich auf Nummer sicher.
Zwischenzeitlich macht es einen "Rumps", Luis ist aus der Koje gefallen, sind mehr als ca. 1m und er wacht nicht einmal dabei auf. ;-)

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Logbucheintrag, Mittwoch, 27.10.2010

Wir verlassen am Montag, 25.10.2010 etwas wehmütig den Hafen von San José, vielmehr Esther ;-)
Das war an der spanischen Küste endlich mal ein kleiner, stimmungsvoller und ruhiger Hafen mit Atmosphäre.
Aber der Liegeplatz war einfach zu teuer.
Snowflake ist generell für die Preistabelle einfach 80cm zu lang, 95cm zu breit. So müssen wir immer 2 Plätze oder wenn wir Glück haben 1,5 Plätze bezahlen. Feilschen geht gar nicht.
Gegen 18 Uhr legen wir ab und fahren bald in den Sonnenuntergang und in die Nacht.
Kurs immer noch gen Süden, Südwesten, wir planen diesmal nicht, wo wir anlegen werden, irgendwo werden wir schon "stranden".
Leider bleibt der angekündigte Ostwind aus, so dass wir die ganze Nacht motoren müssen.
Gut, dass beide Motoren so gut funktionieren ! ;-)

Am Dienstag gegen Mittag entscheiden wir uns den Puerto de Motril, zwischen Almeria und Málaga, anzulaufen.
Diesmal glänzt Snowflake als größte Yacht und einziger Cat im Hafen !
Es gibt auch wirklich nur einen einzigen, passenden Liegeplatz.
Die Nachtfahrt muss erstmal wieder verdaut werden.
So legen wir uns alle nochmal aufs Ohr, nicht lange, denn die Guardia Civil bittet uns höflich, aber sehr bestimmt schnellstens im Polizeibüro zu erscheinen. Das Büro sieht aus, wie ein Verhörzimmer in Südamerika, so kenn ich das wenigstens aus den Filmen, Ludwig kann es bestätigen: Ein Raum mit einem Tisch und 2 Stühlen, an der Wand die Obrigkeit: "El Rey". Der "Commandante" ist jedoch sehr nett. ;-)
Luis ist natürlich mächtig beeindruckt.:-)
Am Abend unternehmen wir eine kleine Sightseeing-Tour mit dem Bus in die Stadt.
Schoko muss leider zu Hause bleiben, meinte der Busfahrer. :-(
In einer typischen, spanischen Kneipe kucken wir das Fußballspiel Murcia - Madrid, bei "cervezas" und "tortilla".
Luis fiebert mit den Anwesenden, ausschliesslich Herren, die doch schon etwas in die Jahre gekommenen sind, mit.

Am Mittwoch legen wir gegen 17 Uhr in Motril ab, nochmal Diesel bunkern, wer weiss, ob der Wind auch tatsächlich kommt.
Wir steuern Estepona an, südlich von Málaga, und freuen uns riesig !
Dort treffen wir am Samstag die wirklichen Abenteurer Britta, Jürgen, Sonja und Patrick !!!
Sie begleiten uns bei der spannenden Überfahrt von Gibraltar nach Marokko und machen mit uns den Abenteuertörn Marokko !
Unglaublich, dass das klappt !
So, Nachtwacheneinteilung, oh..18:30 Uhr...Ludwig schläft schon, die Nacht fängt immer früher an und hört immer später auf.:-)

Sonntag, 24. Oktober 2010

Logbucheintrag, Sonntag, 24.10.2010

Am Vormittag noch neue Gasflaschen für den Smutje in Santa Pola besorgen, danach gegen 11 Uhr ablegen. Das Highlight des Tages: Ludwig setzt zum ersten Mal unseren neuen Gennaker ! Uiiiiii !!!! Wie er strahlt !!!! Der Wind kam ausnahmsweise mal von "hinten". ! Ludwig weckt die Crew: Das muss schliesslich bewundert werden !
Unser Zielhafen "Puerto de Tomás Maestre" liegt im "Mar Menor", d.h. wir müssen durch eine Brücke durch, deren Öffnungszeiten in der Nachsaison nicht ganz eindeutig sind. Und wie immer: Wir sind die Einzigen "
Esther funkt und funkt und funkt... so lange, dass wir erstmal 2 Stunden vor der Hafeneinfahrt im engen Fahrwasser kreisen müssen, bis wir die allerletzte Möglichkeit nutzen können, um grünes Licht für die Einfahrt um 20 Uhr zu bekommen. 2 Stunden ?: Wir nutzen die Zeit fürs Abendessen. Punkt 20 Uhr "bricht" die Brücke auseinander, wir geben Gas und steuern aufgeregt im sehr engen Ärmelkanal unter der Brücke hindurch. Super spannend, bei Mondlicht! Schoko bellt, die am Ufer sitzenden Angler auch ! ;-)
Im Hafen eingelaufen, wissen wir immer noch nicht wohin, Esther funkt nochmal, ein "Marinero" hilft uns beim Anlegen.
Schön, dass "Snowflake" am Steg der Luxus-Motor-Yachten anlegen darf, doch haben sie uns da wohl etwas "überschätzt", was den "Luxus" angeht. Trotzdem ist alles sehr nett hier, doch auch ein wenig künstlich, letztendlich auch der Preis, den wir am nächsten Morgen erfahren.
Also, schnell wieder klar Schiff machen ! Endlich den Aufkleber am Heck anbringen: "Liebe Katrin ! An dieser Stelle Danke für die nach Sardinien mitgebrachten Aufkleber !" "Tenemos prisa", um 18 Uhr öffnet sich die Brücke und wir müssen da durch!
Wir machen eine Nachtfahrt, um mal wieder bisschen "Seemeilen zu fressen", um Richtung Südwest voran zu kommen.
Die Nachtfahrt ist ruhig, wir motoren, Ludwig macht "durch". Kaum gibst was zu tun, muss Esther am nächsten Morgen ans Ruder: Vorsegel setzen und Motoren aus !
Bei knapp 7 knts läuft "Snowflake" gut, so dass wir uns entscheiden, einfach mal weiterzusegeln , egal, welcher Zielhafen kommt. Doch nach 3 Stunden ist der Wind vorbei !
Segel runter, Motoren an - sie schnurren übrigens wie 2 glücklicke Kater - ;-))))
Gegen 15:30 Uhr plötzlich frischt der Wind so auf, dass wir das Vorsegel nur gerefft setzen !
Hart am Wind steht uns das Einlaufen im "Puerto de San Jose" bevor. Ein anderer Katamaran hat wohl den gleichen Zielhafen, gibt Gas und überholt uns.
"Puerto de San Jose" ist ein sehr kleiner Hafen, wir bekommen den wirklich allerletzen Liegeplatz. Glück gehabt ! Esther ärgert sich jetzt noch über das unseemännische Verhalten der einfach "dazwischen quatschenden" französischen Funkerin des anderen "Kat"! Bei starkem Wind legen wir unter Anspannung der Crew zum ersten Mal im sehr engen Hafen direkt nach dem grünen Hafenfeuer mit dem Bug zur Pier an: Es klappt ! 3 Stunden danach ist unser Adrenalinspiegel noch etwas erhöht.
Der Liegeplatz ist sehr schön, aber wir wollen den für morgen abend angekündigten Ostwind nutzen, um wieder mit einer Nachtfahrt weiter gen Gibraltar zu kommen.
Morgen stehen noch Wasser, Kräfte bunkern und Reparaturen am Großsegel an, denn bei der Starkwindfahrt hat sich der Schäkel am Unterliek gelöst.
Die Snowflake-Crew ist guter Dinge !

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Logbucheintrag, Donnerstag, 21.10.2010

Wir schippern gemach von Villajoyosa nach Santa Pola.
Anfangs zieht uns die Genua, dann brummen die Motoren.
Kein Wind.
Also, hier mal ein ganz normaler Bordalltag:
Ludwig poliert Snowflake auf, d.h. konkret, er poliert das Edelstahl. Ich sags Euch, wer seinen "Oldtimer" liebt...:-)
Esther macht Kniebeugen und Workout. Kennt Ihr die 15 Minuten Gymnastik-Sendung zwischen 8 und 9 Uhr im BR3 ?
So ähnlich sieht das aus.
Luis hört Hörspiele und war praktisch nicht an Bord.
Zum Mittagessen trifft sich die Crew am Tisch.
Danach arbeitet Ludwig weiter und Esther nimmt ein verdientes Sonnenbad am Vorschiff.
Immerhin haben wir 25 Grad und die Sonne lacht !
Schoko patrouilliert, regelmässig vom Bug zum Heck und prüft, wie weit das Land weg ist.
Alles Bestens !
Gegen 17 Uhr erreichen wir Santa Pola. Wir checken mit all unseren Papieren ein.
Luis muss nun doch endlich für den Landgang seinen Schlafanzug ausziehen.
Kaffee trinken, die Panaderia suchen, Gambas für das Abendessen kaufen, noch schnell die Duschen in der Marina nutzen und schon ist der Tag wieder um.
Nach dem Essen machen wir uns an die weitere Reiseplanung.
Wifi gibts auch, also noch schon schnell ein bisschen Internet-Shopping, Wetterberichte einholen etc.
Morgen gehts weiter, bis jetzt wissen wir noch nicht wohin, einfach weiter Richtung Süden.
Mit jedem Tag wird es wieder wärmer: Jetzt 22:46 Uhr haben wir 18 Grad.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Logbucheintrag, Mittwoch, 20.10.2010, 00:00 Uhr: Geburtstagsgrüße an Maxi

Lieber "Großer" !
Herzlichste Glückwünsche zu Deinem 20. Geburtstag !
Wir sitzen gerade im "Salon" und stoßen um Punkt 12 auf Dich an !
Damit Du ´s weisst: Wir vermissen Dich - wirklich !
Hoffentlich feierst Du richtig ausgiebig mit Deinen Freunden.
An dieser Stelle : Liebe Grüße an Joy !
Ausserdem freche Grüße von Luis, der - glücklicherweise - schon schläft, aber Deinen Namen erwähnt er oft. Natürlich nur positiv ! ;-) Kennst in ja;-).
Er ist stolz Dein "Nachfolger" als verantwortlicher "Matrose an der Ankerwinsch" geworden zu sein.
Auf Dein Zimmer in Bruckmühl spekuliert er auch immer noch...
Er ist ja nicht wirklich uneigennützig...;-)
Also, lieber Maxi, wir hoffen, es geht Dir so richtig, richtig gut !
Und, wenn Du fleissig vorarbeitest, sehen wir Dich auf den Kanaren ? Das wäre toll !!!
Viele liebe Grüße nach Friedrichshafen !
Deine Snowflake-Crew !

Montag, 18. Oktober 2010

Logbucheintrag, Montag, 18.10.2010

Die Überfahrt von Formentera zum spanischen Festland war super ! Esther rauscht mit 9.3 Knoten auf Kollisionskurs und weckt Ludwig ! Ludwig meint: " So eilig haben wir es nicht" und macht sich gegen 23 Uhr nachts an das zweite Reff im Großsegel, bei 6-7 bft, gefühlt etwas mehr. Ludwig muss sich deswegen doch sichern, die Wellen sind hoch, es pfeift ordentlich und Esther steuert - auch schon schläfrig.
In dieser Nacht ist nicht viel an Schlaf zu denken.
Selbst nachts gehts hier zu "wie am Stachus", mehr als 3 Schiffe auf Kollisionskurs im Radar zu verfolgen bei dem Wind, der Welle und der Schläfrigkeit kostet volle Konzentration.
Eigentlich war "La Calpe" unser geplanter Zielhafen, doch wir waren so schnell, dass wir daran noch in völliger Dunkelheit daran vorbeisegelten.
Bei Morgengrauen erreichen wir Altea. Eine grosse, wunderschöne Bucht mit kleiner Altstadt.
Die Funkanfrage nach einem Liegeplatz ist leider negativ ! Schade !
Alle übernächtig, Schoko bellend - sie bellt mittlerweile immer, wenn sie Land sieht oder das Land ausser Sichtweite gerät - fahren wir weiter auf der Suche nach einer Bleibe. Wir wollen endlich essen und vor allem schlafen !
Die Marina Greenwich hat dann endlich einen Platz für uns - kein Wunder bei dem Preis ! Wir sind immer noch im Jet Set !
Esther und Ludwig schlafen sich abwechselnd aus, während einer Luis & Schoko "bespaßt", die ja die ganze Nacht seelenruhig durchgeschlafen haben.
Aber immerhin: Wir haben den 18. Oktober und baden bei strahlendem Sonnenschein immer noch im Meer !

Sonntag, 17. Oktober 2010

Logbucheintrag, Samstag, 16.10.2010

Wer wars ?
Ein grosser Fisch oder ein Dieb ?
Wer hat direkt am Steg vor unserem Boot Luis`Angel geklaut ?
Ohne Angel an Bord, das geht ja wohl gar nicht - also wird eine Neue besorgt, Luis spendiert sein Taschengeld dazu.
Die neue Angel ist länger, stabiler und kann also größere Fische fangen.
Wir legen gegen 13 Uhr von Ibiza ab und steuern Formentera an, genauer gesagt, die Insel Esplamador. Einen idyllischen Ankerplatz. Wir tasten uns bei angesagter Wassertiefe von 1,7m in die Bucht ganz vorsichtig vor.
Plötzlich ein Ruck, wir sind wohl trotz Umsicht und Karte ganz leicht auf Sand aufgelaufen !
Ganz schnell den Rückwärtsgang eingelegt und nix wie wieder raus !
Rum ums Eck und in die nächste sichere Bucht !
Ein Traum ! Langer Sandstrand, einsame Segler in einem herrlichen Naturschutzgebiet bei Sonnenuntergang !
Wir ankern !
Schoko will an Land, Beiboot ist bereits klargemacht und so fahren Esther, Luis & Schoko an Land.
Ludwig verweilt an Bord und überprüft, ob der Anker tatsächlich hält.
Heute gibts "chuleta", das bemerkt Schoko auch und schnappt sich in einem unbeaufsichtigten Augenblick die Koteletts von der Küchentheke!
Ludwig flippt aus !
Wer ist wohl ärmer dran ?
Trotzdem geniessen wir den ruhigen, romantischen Ankerplatz - zusammen mit nur einer einzigen Segelyacht weit und breit...

Samstag, 16. Oktober 2010

Logbucheintrag, Freitag, 15.10.2010

Unsere Überfahrt von Mallorca nach Iibza starten wir gegen 10:30 Uhr, bei labiler Wetterlage.
Der Wind lässt uns im Stich und wir fahren die ersten 20sm unter Motor - ein kurzer Schauer macht allerdings nur "Snowflake" naß :-)
Auf Höhe von Cabrera treibt der Wind ein launisches Spielchen mit uns: Wir wollen den Wind entscheiden lassen, wohin wir segeln. :-)
Nach einigem Hin- und her sind wir mit dem Wind einig und der Kurs geht Richtung Ibiza !
Ein kurzes, heftiges, sehr nahes Gewitter lehrt uns die Naturgewalten: Wie ist das nochmal mit dem Blitzableiter ? Unser Mast als höchster Punkt bei Blitz und Donner <1 sec ???
Wir werden nochmal richtig nass und fahren in die Nacht: Was ist eine Gewitterwolke und was ist "die Nacht"?
Nachtwacheneinteilung wie gehabt.
Endlich wunderbarer Segelwind, wir rauschen durch die Nacht, mit 5-6 knts, die Gewitterwolken begleiten uns backbords.
Unter voller Besegelung hat die Nachtwache immer ein Auge drauf, gut so, das hält wach.
Gegen 2 Uhr bleibt die Peilung längere Zeit eines noch weit entfernten Frachtschiffs gleichbleibend.
Es wird spannend !
Unter voller Besegelung bei flotter Geschwindigkeit ist der Frachter sehr schnell von Backbordbeleuchtung auf Frontalkurs !
Noch 300 Meter und er macht keine Anstalt uns unsere Vorfahrt zu gewähren.
Hilft nix für die Nachtwache, der andere ist definitiv der Größere. Somit gilt: "Das Manöver des letzten Augenblicks" für "das Manöver des vorletzten" bleibt keine Zeit mehr.
Sowas hält die Nachtwache, Ludwig, wach und Esther schläft bis zum Morgengrauen, selig. ;-)
Gegen 12:30 checken wir in der Marina in Santa Eulalia ein.
Die Preise sind unverschämt, unsere Müdigkeit lässt uns aber keine Alternative finden.
Morgen gehts je nach Wetter weiter nach Ibiza Stadt, Formentera oder Alicante ???
Mal sehen, wohin der Wind uns treibt.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Logbucheintrag, Dienstag, 12.10.2010

Feiertag in Porto Cristo.
Es hat die ganze Nacht geregnet und fast bis Mittag waren noch die Straßenlaternen an, so dunkel hingen die Wolken über der Bucht.
Windstärken bis 10 bft  über den Balearen - der Windbericht sagt "very rough, high sea" und Wellen bis 4,5 Meter, das noch bis Mittwoch...
Die Brandung in der Bucht is so stark, dass sowieso kein Auslaufen möglich ist.
So sitzen wir hier eigentlich ganz gemütlich mit vielen anderen Seglern fest - ausschließlich Männercrews, aber die sind auch ganz nett. ;-) (Esther schreibt).
Ludwig trinkt Caipi, ich bleib beim Roten. ;-)
Schoko wird von den Seglern mit Hühnchenfleisch verwöhnt. Und schon wedelt sie wieder mit dem Schwanz, anstatt ihn zwischen den Hinterbeinen einzuklemmen.
Morgen ist dann wieder normaler Alltag und wir organisieren uns wieder einen Mechaniker.
Für die Atlantiküberquerung sind nun 2 Kojen frei geworden, da bedauerlicherweise 2 der 3 Mitsegler abgesrpungen sind. Also: Wer hat Interesse, oder wer kennt jemanden, der sich dieses Erlebnis nicht durch die Lappen gehen lassen will ??? :-)
Ansonsten normaler Bordalltag: Heute gibts frische Gambas und Gnocchis für Luis.
Luis an Max:
"Heute hab ich Wattn' gelernt, Max, kannst Du das Kartenspiel ? Am Liebsten ist mir der "Kritische Max", der heisst bei mir "Max Mager."











Sonntag, 10. Oktober 2010

Logbucheintrag, Sonntag, 10.10.2010

Freitag abend sind wir auf Mallorca, Porto Cristo, angekommen.
Die Überfahrt von Menorca nach Mallorca war zum einen fantastisch, da wir wunderschönes Sommerwetter und vor allem Delfine zum Anfassen nah bei uns hatten ! Zum anderen wieder frustrierend, was den Motor angeht...eine never ending story...:-(((
Die Delfine spielten mit uns und schwammen ganz nah bei uns, unter "Snowflake" hindurch und zwischen unseren beiden Rümpfen !
Unglaublich schön ! So nah, so groß und so elegant !
Frustierend, dass nach der 4. Reparatur des Motors und des letzten vielversprechenden "mecanicos" Raphael, nach 3 Stunden motoren wieder der Motor ausfällt.
Auch das Problem der Undichtigkeit ist immer noch nicht gelöst. Das Ausbauen, Abdichten und Wiedereinsetzen der beiden großen Vorschiffsluken hat leider keine wesentliche Besserung mit sich gebracht.
Die Diagnose der letzten "Experten" ergab, dass das Gelcoat im Vorschiff so dünn ist, dass die Nässe durch die Glasfasern in die Kabinen dringt. Bei Regen und schwerem Wetter etwas unangenehm. Mal sehen, was es hier für eine Notlösung gibt...

Hier in Porto Cristo im kommunalen Hafen liegen wir wunderbar zentral. Restaurants, Bars, Strand und die weltberühmten Cuevas del Drach sind direkt vor unserer Nase. Das wechselhafte Wetter wird uns hier wahrscheinlich bis Mittwoch festhalten, bevor die Überfahrt nach Ibiza beginnt.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Logbucheintrag, Mittwoch, 06.10.2010

Ich weiss, langsam wirds langatmig...
Aber wir haben hier richtig gute Reparaturprofis gefunden !
In der Bucht von Addaya treffen sich keine Touristen und Charterschiffe mehr, sondern Eigner und Langfahrtensegler, d.h. mittlerweile treffen wir wieder Segler, die uns irgendwann mal schon begegnet sind, bloss, wo ???
Auf die Frage, "where is your dog?", sind wir momentan schlecht drauf zu sprechen.
Schoko hat Durchfall ! Ich führe das nicht weiter aus...
Auf jedenfall haben wir hier eine richtig gute Werkstatt getroffen, sprich Rafael, el "motorista" y su compannero ( das "enje" krieg ich nicht auf der Tastatur), der Mann, der für die Lecks zuständig ist, sind echt zackig und haben viel Erfahrung !
Also, der Motor ist repariert, diverse Instrumente gehen auch wieder, Temperaturanzeiger für den Motor, der Drehzahlmesser wird morgen montiert.
Dann sind die 2 grossen Bugfenster rausgerissen und neu abgedichtet und wieder eingesetzt worden.
Was uns Sorgen bereitet ist der Borddurchlass für das Echolot. Fühlt sich so wackelig an, dass Ludwig erstmal einen "Tampon" bereit gelegt hat, um im Notfall bei Wassereinbruch das Loch zu stopfen. Alles ganz harmlos...
Wir lassen jetzt noch ein paar Probleme auflaufen, und werden wohl auf den Kanaren das Schiff nochmal aus dem Wasser kranen lassen muessen...

Ansonsten: Ist hier alles in britischer Hand., alle mindestens 20 Jahre älter ! Hunde gibts viele, Kinder keine...

Luis wird jedenfalls später mal Mechaniker ! Er läuft nur noch mit dem Werkzeugkasten rum und sucht nach lockeren Schrauben und findet natuerlich auch die eine oder andere..;-)

Morgen checken wir nochmal die Dichtigkeit, d.h. wir spritzen das Schiff so richtig ab, das hat es eh nötig :-)

Wenns dicht ist, wollen wir morgen Nachmittag, Abend Richtung Malle.

Eigentlich sind wir trotz allem noch im Zeitplan.








Montag, 4. Oktober 2010

Logbucheintrag, Montag, 04.10.2010

Heute in der Nacht fängt der Südwind heftig zu blasen an.
Es ist Montag morgen und wir machen uns frühzeitig trotz viel Wind, 30 kn, von der Boje los, um in den Puerto Addaya zu fahren, wo es angeblich den Motor- und "alles-in-allem-Segelboot-reparier-Spezialisten" schlechthin gibt ! :-)
Bei fetziger Fahrt nur mit gereffter Genua brausen wir nach 30 Minuten in die Cala ein.
Spannend wird es im engen Fahrwasser. Die Bucht ist fjordähnlich mit engem Fahrwasser.
Mit kaputtem Tiefenmesser, Echolot, nicht ganz einfach auszumachen, wo wir mehr als 1 Meter Wassertiefe haben ohne auf Grund zu laufen.
In der Bucht sind seinesgleichen unter sich.
Keine Charterschiffe, keine Touristen mehr.
Fahrtensegler unter sich, doch "wo sind die alle nur" ?
Es wirkt hier wie eine verlassene "Geisterbucht".
"Snowflake" macht hier eine richtig gute Figur unter all den Seelenverkäufern. ;-)
Esther ärgert Ludwig. ;-)
Auf jedenfall sind die Hafenleute unheimlich freundlich und die Marina Office Managerin kennen wir schon von ihrem Folkoretanz aus Fornells.
Morgen um 8 Uhr gehts mit Wartung und Wäsche waschen weiter.
Mal sehen, was das der Tag so mit sich bringt.
Plan ist, sobald wie möglich nach Ibiza weiterzusegeln.
Auf Mallorca soll es nur einen Übernachtungsstopp geben.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Logbucheintrag, Sonntag, 03.10.2010

Am Samstag gegen 8 Uhr erreichen wir nach ca. 60 Stunden Blauwasserfahrt mit allen Höhen und Tiefen Fornells auf Menorca.
Wir machen an einer Boje in der Bucht, in der Cala Fornells, fest.
Total erschöpft verleben wir den Samstag an Bord.
Ludwig schläft sich erstmal richtig aus, bevor es dann wieder an die Lecks und an den Motor geht.
Erst gegen Abend fahren wir mit dem Dinghi an Land.
Schoko ist ausser sich vor Freude ! 3 Tage und Nächte ohne Landgang, das war hart für sie (für uns natürlich auch ein bisschen ;-). Mittlerweile springt sie sofort ins Dinghi, sobald wir es klarmachen, denn dann heissts ja "Landgang" und Hundefreunde suchen. ;-
"Fang neu an jeden Tag", lehrt uns Luis' Kindergartenlieblingslied, beginnen wir einen richtig gemütlichen Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und ca. 24 Grad !
Heute ist Festtag, San Antoni wird gefeiert, auf der "Plaza" gibt es Folkloremusik und -tanz in Trachten.
Beschaulich genießen wir köstliche Tapas und "dos cervezas".
Anschließend wandern wir die Küste entlang zu den für Menorca typischen Wachtürmen.
Luis ist begeistert ! Hier wurde nach den Piraten Ausschau gehalten.
Beim Rückweg studieren wir die Speisekarte des berühmten Restaurants "Es granc", in dem "el Rey", Juan Carlos, das für Fornells berühmte Langustengericht verspeist.
Unsere Bordkasse gibt das leider nicht her. Ist aber nicht so schlimm, denn Ludwig kocht heute an Bord für uns "Ausgehungerten" auf !;-)
Morgen früh gehts weiter in die Cala Addaya. Nicht weit, nur ca. 10 sm, für uns ein Katzensprung.
Dort gibt es angeblich mal wieder einen Spezialisten für Motoren, Durchführung von Laminatarbeiten und alles was das Segelschiff so braucht, zumindest "Snowflake".
Lassen wir uns überraschen, was wir dort also von unseren Problemen lösen können, bevor wir weiter nach Mallorca segeln.

Freitag, 1. Oktober 2010

Logbucheintrag, Mittwoch, 29.09.2010

Wettercheck, klar Schiff, um 12:00 legen wir ab. Immer noch Westwind...d.h. mühsames aufkreuzen gegen Wind und Welle. Die Balearen liegen 280 Meilen bei diesem Kurs nahezu unerreichbar vor uns. Die Stimmung ist ausgelassen, Esther und Luis tanzen auf Uriah Heep - Luis' Favorit seit 4 Wochen. Lieber Max Mager, an dieser Stelle denken wir an Dich ! Erst nach 24 h entfernen wir uns langsam von Sardinien. Ziemliches Gestampfe die ganze Nacht durch. Zu essen gibts nur Packerlsuppe und Fencheltee. Die Pütz steht immer bereit.

Am nächsten Morgen - Flaute ! Die Motoren müssen helfen. Ein kurzes hinhören, der Backbordmotor läuft trocken, also erstmal wieder nur ein Motor. Frust und Ärger machen sich breit. Wir überlegen umzukehren. Nachdem der erste Ärger überwunden und Luis so guter Dinge ist, setzen wir unsere Fahrt fort. Nach ein paar Stunden kommt der ersehnte Nordwestwind und wir kommen unter Segel gut voran. Die zweite Nacht wird ruhiger bei gutem Wind.

Nach 55 Stunden Blauwassser begegnen wir dem ersten Schiff - ein Segelboot auf Gegenkurs. Der Wind dreht auf Süd und bringt uns mit mehr als 6 Knoten Fahrt gen Menorca. Die letzte Nachtfaht steht bevor, die Sonne geht gerade unter, Esther und Luis spielen Quartett, nebenbei diktiert Esther das Logbuch. Wenn es so weiterläuft müßten wir Fornell's auf Menorca am frühen Morgen erreichen. Die Nachtwache muß noch ausgepokert werden.

Logbucheintrag, Dienstag, 28.09.2010

Aufbruch Richtung Balearen. Bei Westwind durch die Straße von Bonifacio. Snowflake stampft gegen Wind und Welle. Nach 4 Stunden beschließen wir einen Zwischenstop in St. Teresa di Gallura am Capo Testa. Alles ist Nass - aber der zweite Motor hat funktioniert. Wir gehen nochmal lecker Essen, Schoko hat freien Auslauf und schlafen uns nochmal richtig aus.

Montag, 27. September 2010

Logbucheintrag Montag, 27.09.2010, 02:25 Uhr: Feuer im Hafen von "La Gavetta"

Wir stehen noch unter Schock:
Heute Nacht gegen 2 Uhr früh riecht es nach verbranntem Gummi, Plastik, Feuer?
Wir stehen auf, sehen nach, ob bei "Snowflake" vielleicht was nicht stimmt. Chaos am Nachbarschiff, das gerade noch versucht abzulegen - bei Sturm. Das tun sie dann auch und schaffen es wohl, allerdings ist das Anlegen an einer anderen Stelle wohl mit Schrammen einhergegangen.
Da steht schon das englische Paar der anderen Nachbaryacht bei uns und ruft, dass wir uns schnell evakuieren müssen.
Feuer im Hafen ! Wir überlegen kurz, auch loszumachen, doch mit einem Motor bei dem Sturm ! Das ist zu gefährlich und letztlich bleibt uns nur tatsächlich nicht mal eine Minute überhaupt "Snowflake" zu verlassen.
Also Luis aus der Koje reissen, Luis und Schoko packen und raus aus dem Boot.
In diesem Moment driftet ein großes, lichterloh brennendes Fischerboot direkt auf unser Schiff zu. Der Wind treibt es genau auf "Snowflake" zu. Es ist so nah da ! Es tangiert "Snowflake" , wir können nicht erkennen, wie stark. Hoffentlich springt das Feuer nicht über und es gibt keine Explosionen. Es steht Yacht an Yacht. Eine wahnsinns Rauchentwicklung!
Ein zweites Fischerboot brennt. Dieses ist jedoch fest und treibt nicht im Hafenbecken. Merkwürdig, die brennenden Fischerboote lagen im Hafen weit auseinander. Das brennende Schiff bleibt bei unserem Nachbarboot hängen, dort versucht die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Drei unserer Nachbaryachten sind mit dem brennenden Schiff kollidiert.
Wir sind echt mit dem Schrecken davon gekommen !
Die Feuerwehr braucht noch zwei Stundenn, um die beiden brennenden Schiffe unter Kontrolle zu bekommen.
Ein Helfer der Feuerwehr kümmert sich um Luis und bringt ihm eine Decke.
2 Stunden stehen wir und sehen fassungslos dem Treiben zu, versuchen dem starken Rauch auszuweichen. Es brennt bisschen in den Lungen.
Einheimische munkeln was von "Mafiosi"...
Gegen 04:30 ist der Spuk vorbei, doch der Schrecken sitzt tief.
Wir trauen uns wieder aufs Schiff, es scheint alles in Ordnung zu sein. Wir gehen schlafen.
Gegen 8:30 stehen wir auf und überprüfen nochmal unser Schiff. Es scheint wirklich alles ok zu sein. Nur: Alles ziemlich rußig und mit Asche verschmutzt.
Wir haben auch keinen Strom mehr, weil ein brennendes Schiff ein Stück Steg versengt hat.
Ein Fischerboot ist mittlerweile am Grund untergegangen, das andere wird nach langem Auspummpen aus dem Hafen geschleppt und an einem Kran befestigt.
Der "Hafentratsch" ergibt, dass beide Fischerboote, die ca. 100m auseinanderlagen, dem ein und demselben Fischer gehört haben. Es waren die beiden größten Fischerboote im Ort. Hmm....
Für uns ist wieder der Motor angesagt, Ölwechsel, dann Deck schrubben, um die schwarze Asche loszuwerden.
Bei Luis dreht sich verständlicherweise alles noch um die Nacht, die Brandstifter und das Feuer. Wir brauchen auch noch bisschen, zum diese Nacht zu "verdauen".
Nichtsdestotrotz: Der Mistral lässt bisschen nach, es wird wieder bisschen wärmer. Vielleicht können wir am Dienstag oder Mittwoch unseren weiten Schlag zu den Balearen starten.
Mal sehen...

Samstag, 25. September 2010

Logbucheintrag, Freitag, 24.09.2010

Nachdem der "Motorista" und "Pumpista" ihre Diagnose in Porto Rotondo abgegeben haben, sie die Probleme aber nicht beheben konnten, sind wir mit unseren Freunden bei traumhaftem Wetter in das Maddalena-Archipel gesegelt. Unterwegs begleiten uns 3 Delfine, die sehr nah mit "Snowlfake" schwimmen. Wir haben guten Segelwind, einen schönen Urlaubssegeltag. Wir begegnen einer Segelregatta, ein tolles Bild, die vielen bunten Ballonsegel! Wir ankern in der Bucht "Cala Coticcio", auf der "Isola Caprera". Der Name der Bucht "Tahiti Bay" macht ihr alle Ehre. Ein Traum ! Wir schnorcheln zum Strand, türkisfarbenes Wasser, runde, aalglatte, ausgehöhlte Felsen wie auf den Seychellen ! Viele Fische ! Das erinnert tatsächlich an die Karibik. Ein anderes Segelboot und wir übernachten in dieser fantastischen Kulisse ! Katrin & Frank verwöhnen uns mit Pasta Pomodore ai Basilico und Vino Rosso !
Am nächten morgen nochmal kurze Schnorchel- und Dinghispassfahrten mit Luis & Luis.
Schoko zieht mittlerweile dem Dinghifahren das schwimmen vor. Das Salzwasser macht ihr aber schwer zu schaffen !
Danach Anker frei Richtung "Isola Maddalena", "Cala Gavetta".
Hier liegen wir "directamente am Corso", also wirklich mittendrin im Hafen und im Altstadtgeschehen !
Nach einem tollen Fischessen in einem urigen Restaurant stöbert Ludwig nachts im Wind- und Wetterbericht ! Oje, starker Sturm, 8 beau, für die Straße von Bonifacio angesagt. Eine Weiterfahrt somit unmöglich. Wir entschließen uns, das Archipel zu verlassen und Palau anzulaufen, um mal wieder, zum 3. Mal einen "Motorista" zu erreichen. Ein grosser Fährhafen, der doch tatsächlich nicht für Katamarane zugänglich ist, da die Festmacher an den Muringleinen zu schwach sind. Wir legen also notdürfig im absoluten "Parkverbot" der "Guardia Costiera" an und warten schon auf die "Schimpfe".
Übrigens: War das ein super Anlegemanöver mit Frank und Katrin !!!
Wir dürfen in Palau mit "Snowflake" nicht bleiben, so entschließen wir uns wieder zurück, das ist der nächste sichere Hafen, nach "Cala Gavetta", "La Maddalena", zu fahren.
Wir nehmen in Palau von Katrin, Frank & Luis Abschied ! Ein bisschen hektisch, weil Wind & Welle stetig zunehmen und wir ja mit nur einem Motor mit unserem Kat nur sehr schlecht manövrieren und anlegen können.
Wohlbehalten kommen wir wieder im Hafen "Cala Gavatta" auf der "Isola Maddalena" an.
Ein toller Sommertörn auf Sardegna geht wohl dem Ende zu !
An dieser Stelle: "Liebe Katrin, Frank & Luis: Wir haben uns mit Euch so richtig wohlgefühlt und erholt ! Es waren tolle Tage ! Nichtzuletzt sehr erfrischen die auf italienisch stattfindende Kommunikation zwischen Katrin und den "Pumpistas" ! :-)
Katrin, wir brauchen noch das Foto des "Pumpistas" ! ;-)))
Wir hoffen, dass wir ganz bald ein passendes Wetterfenster für die Überfahrt zu den Balearen finden ! Wenns gut läuft, treffen wir Evi & Maxi Anfang Oktober nochmal auf Mallorca für ein Wochenende. Das wäre super !
Bis zu den Kanaren, Anfang November, sind wir dann zu dritt und mit unserer 4-beinigen Italienerin unterwegs, die sich an Italien, ihr Heimatland, mittlerweile gewöhnt hat ! Es ist manchmal nicht leicht, ihr ihre Verehrer vom Leib zu halten.
Übrigens, für die, die es immer noch interessiert: Morgen kommt wieder ein "Motorista" und "Pumpista" !
Luis ist zufrieden, wenn wir täglich die blanken, weissen Uniformen der "Guardia di Costiera" und/ oder di Finanza" oder "Motoristas/Pumpistas" an Bord haben.
"Loris, komm doch und dolmetsche uns, wir haben einfach zuviel "Fiumo bianco !!!!"

Dienstag, 21. September 2010

Logbucheintrag, Dienstag, 21.09.2010

Wir sind noch in Porto Rotondo.
Der "Motorista" und "Pumpista" waren am Nachmittag hier und haben versucht, unser Motorenproblem zu diagnostizieren: Also, für die, die es interessiert, der "Injector" ist "defecto" und das "gasolino" ist "bruto", d.h. so gehts nicht ! Wir haben "Dieselbakterien" ! Was es nicht alles gibt !
Da wir für 300 Euro, d.h. 3 Mal Kaffee trinken, unsere voll getankten Dieseltanks leer pumpen müssten, wie geht das eigentlich ?,  Laufen wir lieber unter Motoren und haben bisschen Spass dabei.  Denn, a bisserl Spass muss sein. Apropo Spass, was macht die Wiesn ?  Was macht München ? Und Bruckmühl ? An dieser Stelle: Herzlichen Dank für Eure mitfühlenden und mitverfolgenden Kommentare, Emails und Sms ! Weiter so ! Wir, und besonders Luis, freuen uns immer riesig über Eure Kommentare !
Also, unser Plan ist, Urlaub auf Sardininen bis Samstag, morgen Leinen los Richtung Isola Caprera, "Thaiti Bay", schönste Bucht Italiens, wir sind die "Checker". Dann ab Samstag das Wetter analysieren, um das "Zeitfenster" auszumachen, um die nächste lange  Überfahrt, 3 Tage und Nächte, zu den Balearen zu meistern. Dort heisst es wieder, einen "Motorista" und einen "Pumpista" auszumachen, um endlich unsere Schiffsprobleme für die wirklich langen Schläge zu beheben. Bislang zahlen wir immer noch nur für die "Analyse".

Logbucheintrag, Montag, 20.09.2010

Sonntag, 19.09.2010:
Wir haben zusammen mit Katrin, Frank & Luis einen wundervollen, entspannten Sonntag in Golfo di Aranci verbracht. Richtig faul waren wir, zum ersten Mal seit knapp 4 Wochen! Tut das gut, Yeah ! Strand- und Badetag, Kaffeeplausch und Mittagessen. Das ist ja doch Urlaub !!! ;-)

Montag, 20.09.2010:
Gegen 09:00 Uhr Ablegen von Golfo di Aranci mit Kurs auf Porto Rotondo, um dort mal wieder auf die Suche nach einem "Motorista" und "Pumpista" zu gehen, der endlich unser Motorenproblem lösen kann. Angeblich gibt es dort gute Mechaniker ! Katrin als Steuerfrau segelt uns in den netten Hafen von Porto Rotondo. Man merkt hier, dass wir an der Costa Smeralda angekommen sind: Luxusyachten, herausgeputzte Menschen, die Preise sind deutlich höher...trotzdem aber ein schöner Urlaubsort.
Der angeblich gute Mechaniker ist nicht zu erreichen, hmm, mal sehen, was sich morgen tut.
Jetzt gehen wir erstmal flanieren und essen.
Da der Liegeplatz billiger ist als erwartet, gehen die Mädels Pareos shoppen.
Leider sind Stilettos auf dem Boot verboten und bei den Anlegemanövern etwas unhandlich.

Nachtrag:
Frank setzte das Großsegel und fährt mit Katrin die ersten Wende, während Ludwig endlich mal abspült ;-)
Luis & Luis kümmern sich um die Fender und üben fleissig Achterknoten.

Samstag, 18. September 2010

Logbucheintrag, Samstag, 18.09.2010

Esther schreibt:
Am Mittwoch, 15.09.2010, gegen 12 Uhr entscheiden wir uns die 250sm, geplante 60 Std., Blauwasserfahrt von Palermo Richtung Olbia, Sardinien zu starten.
Der Wind ist uns gewogen, das Wetter gut. Es geht los !
Zum ersten Mal sind wir zu dritt mit Schoko unterwegs!
Wir haben super Wind und lassen Sizilien schnell hinter uns. Eine richtige Rauschefahrt.
Nachtwache ist eingeteilt. Ludwig übernimmt die sog. "Hundewache".
Mit 9 Knoten segeln wir in die Nacht hinein. Ich bin so versunken, dass ich nicht bemerke, dass wir die Rettungsboje hinter uns herziehen. Wind und Welle nehmen zu, es macht richtig Spass.
Ich bin wohl zu schnell unterwegs, denn Ludwig wird wach und meinte "Das ist wohl zu viel Wind für unsere Besegelung." Also wird gerefft.
Es wird eine unruhige Nacht und ein ziemliches Geschaukel.
Gegen Mitternacht flaut der Wind ab, wir müssen unter Motor laufen.
Trotz der Inspektion der Motoren in Palermo haben wir wieder dasselbe Problem mit dem Motor, es raucht und qualmt beängstigend. Mist ! Das Problem ist nicht behoben !
Am frühen Freitag Morgen ist Sardinien in Sicht.
Aus den geplanten 60 Std., sind es bis zum Golfo di Aranci nur 48 Std. geworden ! Darüber sind wir nicht traurig. ;-)
In diesen vielen Stunden ist uns nur ein einziger Segler begegnet !
Gegen Mittag laufen wir im Golfo di Aranci ein. Ein bisschen erschöpft, aber zufrieden.
Wir verbringen den Samstag hier und freuen uns schon auf Katrin, Frank & Luis heute abend !

Luis schreibt:
Viele Grüße an alle meine Freunde !
Heute hat mich beim Baden eine Feuerqualle erwischt mit ganz gefährlichen Tentakeln !

Dienstag, 14. September 2010

Logbucheintrag, 15.09.2010, ein besonderer Tag für Gracia & Erdogan !

Esther schreibt:
Natürlich wünschen wir auch Anna & Sophia, Patrik & Lorenz einen super guten Schulanfang ! :-)))  Es sind ja grad jetzt soviele Kinder, für die ein neuer Lebensabschnitt beginnt !!!

Diverse Mechaniker und Elektriker haben heute Nachmittag unsere Motoren inspiziert, der Fehler war nicht reproduzierbar und sie haben sie für ok befunden. Ob da wohl was in die Schraube gekommen ist ? Wir oder Ludwig werden wohl mal unser Boot "abtauchen" gehen, aber das gewiss nicht in Palermo, denn was hier alles so vorbei schwimmt, wollt ihr nicht wissen, tote Ratten...

D.h. wir studieren jetzt nochmal das Wetter und legen voraussichtlich morgen gegen 10 Uhr von Palermo richtung Sardegna ab.

Katrin, Frank und Luis, wir freuen uns auf  Euch auf Sardinien ! Nach Plan müssten wir am Samtag Sardinien erreichen !
Bitte kuckt in die Logbucheinträge, per Mobil und Email-Adresse werden wir unterwegs im Blauwasser nicht erreichbar sein !
Wo wir genau an der Ostküste von Sardinien ankommen werden, wissen wir noch nicht.
Wir versuchen Euch über unsere Amateurfunkanalge über Eure Email-Adresse zu erreichen !

Schwimmweste für Luis: Hauptsache er mag sie gerne anziehen, sie ist praktisch und schnell anzuziehen ! :-)))

An das Brautpaar  Gracia &Erdogan:
Wir denken ganz fest an Euch und schippern mit Euch gedanklich in eine aufregende, besinnliche und in die gleiche Richtung blickende Zukunft !
Eine innige Umarmung und ein rauschendes Hochzeitsfest !
Und Gäste, die nichgt heimgehen wollen, da wären wir ja auch mit dabei ! ;-)



 


Logbucheintrag, Dienstag, 14.09.2010

Esther schreibt:
Der Wind weht selten so wie er soll. :-) Damit wir nicht ständig unter Motor laufen müssen - wir sind ja auf nem Segelboot - ändern wir kurzentschlossen unsere Reiseroute und segeln nach Cefalu, Sizilen.
Weiter gehts nach Palermo, wo wir von Hans Abschied nehmen müssen. Schnief !
Lieber Hans, es war super, dass Du uns ein Stück auf unserer Reise begleitet und uns immer so unterstützt hast.
Es waren ja doch oft sehr lange Schläge, bei Tag und Nacht, oft wenig Schlaf und oft sehr frühes Aufstehen.
Vor allem für die diversen nächtlichen Anlegemanöver mit den "Landsprüngen" bin ich Dir sehr dankbar. Da bin ich jetzt auf mich allein gestellt und ich hoffe, ich erwische immer den richtigen Zeitpunkt für den Absprung. ;-)
Deine kulinarischen "Snacks" Mittags werden wir vermissen !!! Du hast hohe Maßstäbe gesetzt. ;-)

Auf der Fahrt nach Palermo haben wir unglücklicherweise eine Motorschaden bei einem unserer Motoren. Mist !
So können wir unsere Reise erstmal nicht fortsetzen. Vor allem die Überfahrt nach Sardinien, ca. 250sm, 3-4 Tage und Nächte ohne 2 funktionierende Motoren, ist so nicht machbar.
Wir sitzen in der Marina in Palermo fest. Mechaniker konnten wir bereits organisieren. Heute Nachmittag soll der Motor repariert werden. Hoffentlich klappts und der Motor kann repariert werden.

Die Wettervorhersage - in die ich jedoch mein Vertrauen verloren habe - scheint für die Überfahrt nach Sardinien glücklicherweise zu passen, auch der Wind sollte diesmal von der richtigen Richtung kommen. Hoffen wir es, denn die lange Strecke motoren geht nicht. Wenn alles gut geht, sprich der Motor wieder läuft, wollen wir morgen, Mittwoch in der früh unsere bislang längste Blauwasserfahrt nach Sardinien beginnen. Am Samstag wollen wir in Olbia ankommen.

Luis denkt jetzt viel an zu Hause und an seine Freunde.
An dieser Stelle: Wir wünschen Amelie, Jannik, Luca, Marco-Andre, Nina, Max  und allen ABC-Schützen einen prima ersten Schultag, eine volle Schultüte und einen Lehrer/Lehrerin, die viel Spass versteht ! .-))).
Luis grüßt besonders die "Frösche" aus dem Vagener Kindergarten ! "Hallo Felix, wie gehts ? Viel Spass im Kiga!".
Viele Grüße auch an Dagmar und Susanne !

Samstag, 11. September 2010

Logbucheintrag, Di, 07.09.2010 bis Sa, 11.09.2010

Logbucheintrag, 07.09.2010:
Ankunft im Hafen von Reggio di Calabria um 20 Uhr.
Wir legen direkt am LKW-Umschlageplatz und am Bahnhof an.
Das ist hier wohl mal ein richtiger, riesiger Industriehafen ! Wir kommen uns ganz ganz klein vor mit unserem "Schiffchen".
Nachdem "Snowflake" endlich sicher festgemacht ist und wir erschöpft beim Abendessen an Bord sitzen, kommt die Policia di Costiera und ordnet uns an nochmal umzuparken ! Alles Hinterfragen, warum, nützt nichts.
Eine vernünftige Erklärung haben sie nicht, scheint wohl Schikane oder aus Langeweile zu sein.
Wir legen also gegen Mitternacht nochmal ab und um die Ecke wieder an. Naja...
Die Policia di Costiera erscheint nochmal und kontrolliert unsere Unterlagen und Pässe. Hmmm...

Logbucheintrag, 08.09.2010:
Um 09:00 Ablegen in Reggio di Calabria mit Kurs auf die liparischen Inseln.
Kein Wind, müssen unter Motor fahren.
Planänderung: Essen wird knapp, kein Wind. Wir fahren nach Milazzo, Sizilien, zum Einkaufen und Warten auf besseren Wind.
Milazzo: Eine nette Marina, mit Duschen auf dem Schwimmsteg, sehr schaukelig, aber wir sind es ja mittlerweile gewohnt ! ;-). Milazzo ist eine nette, hektische Stadt. Wir bunkern und lassen den Abend in der Pizzeria ausklingen.

Logbucheintrag, 09.09.2010:
Ablegen von Milazzo gegen Mittag.
Kurs auf die liparische Insel Salina.
Bei Gewitter, viel Wind und Regen erreichen wir die Marina Santa Maria Saline unter Segel um 19:30 Uhr.
Wir sind erschöpft, aber alle guter Dinge. Niemand ist seekrank geworden! Nur haben wir schon wieder Wasser im Schiff. :-((( Salina ist ein nettes Dörfchen mit einem bezaubernden Hafen. Hier gefällts uns ! Schoko kann endlich mal wieder richtig frei laufen !

Logbucheintrag, 10.10.2010 und 11.09.2010:
Wir brauchen eine Pause. Das Schiff wieder klar machen und vor allem wieder mal Wasser aus dem Schiff schöpfen :-((( Also ran an die Pütz !
Salina gefällt uns so gut, dass wir bleiben. Strand- und Bummeltag !

Gegen 17 Uhr starten wir unsere Nachtfahrt zum Stromboli.
Die Wettervorhersage ist gut ! Tatsächlich segeln wir jedoch von einem Gewitter ins nächste, ringsum Blitz und Donner ! Wind und Welle nehmen zu. Wir haben noch 3 Stunden Fahrt bis zum Stromboli vor uns.
Es dämmert und wird dunkel.
Hans verwöhnt uns in voller Fahrt mit einem leckeren Abendessen !
Gar nicht so einfach bei dem Geschaukel.:-)
Gegen 22 Uhr nähern wir uns Stromboli !
Und tatsächlich sieht man deutlich die Lavaeruptionen ! Ein Spektakelchen !
Gegen 23 Uhr entscheiden wir nach Salina zurückzukehren.
Das Wetter verschlechtert sich weiter, heftige Gewitter und wir müssen gegen Wind und Welle an.
Esther wird seekrank, der Koch möge ihr verzeihen. ;-)

Gegen 5 Uhr legen wir wieder im Hafen von Salina an. Erstmal schlafen !
Wir entscheiden uns, einen Ruhetag einzulegen und den neuesten Wetterbericht für unsere weitere Reiseplanung abzuwarten, der dann sowieso nicht stimmt.
Luis bekommt eine Angel und angelt tatsächlich nach 5 Minuten seinen ersten Fisch !
Und nun ? ;-) Wer kriegt ihn ? Schoko oder wir ? ;-)