Samstag, 16. Oktober 2010

Logbucheintrag, Freitag, 15.10.2010

Unsere Überfahrt von Mallorca nach Iibza starten wir gegen 10:30 Uhr, bei labiler Wetterlage.
Der Wind lässt uns im Stich und wir fahren die ersten 20sm unter Motor - ein kurzer Schauer macht allerdings nur "Snowflake" naß :-)
Auf Höhe von Cabrera treibt der Wind ein launisches Spielchen mit uns: Wir wollen den Wind entscheiden lassen, wohin wir segeln. :-)
Nach einigem Hin- und her sind wir mit dem Wind einig und der Kurs geht Richtung Ibiza !
Ein kurzes, heftiges, sehr nahes Gewitter lehrt uns die Naturgewalten: Wie ist das nochmal mit dem Blitzableiter ? Unser Mast als höchster Punkt bei Blitz und Donner <1 sec ???
Wir werden nochmal richtig nass und fahren in die Nacht: Was ist eine Gewitterwolke und was ist "die Nacht"?
Nachtwacheneinteilung wie gehabt.
Endlich wunderbarer Segelwind, wir rauschen durch die Nacht, mit 5-6 knts, die Gewitterwolken begleiten uns backbords.
Unter voller Besegelung hat die Nachtwache immer ein Auge drauf, gut so, das hält wach.
Gegen 2 Uhr bleibt die Peilung längere Zeit eines noch weit entfernten Frachtschiffs gleichbleibend.
Es wird spannend !
Unter voller Besegelung bei flotter Geschwindigkeit ist der Frachter sehr schnell von Backbordbeleuchtung auf Frontalkurs !
Noch 300 Meter und er macht keine Anstalt uns unsere Vorfahrt zu gewähren.
Hilft nix für die Nachtwache, der andere ist definitiv der Größere. Somit gilt: "Das Manöver des letzten Augenblicks" für "das Manöver des vorletzten" bleibt keine Zeit mehr.
Sowas hält die Nachtwache, Ludwig, wach und Esther schläft bis zum Morgengrauen, selig. ;-)
Gegen 12:30 checken wir in der Marina in Santa Eulalia ein.
Die Preise sind unverschämt, unsere Müdigkeit lässt uns aber keine Alternative finden.
Morgen gehts je nach Wetter weiter nach Ibiza Stadt, Formentera oder Alicante ???
Mal sehen, wohin der Wind uns treibt.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Logbucheintrag, Dienstag, 12.10.2010

Feiertag in Porto Cristo.
Es hat die ganze Nacht geregnet und fast bis Mittag waren noch die Straßenlaternen an, so dunkel hingen die Wolken über der Bucht.
Windstärken bis 10 bft  über den Balearen - der Windbericht sagt "very rough, high sea" und Wellen bis 4,5 Meter, das noch bis Mittwoch...
Die Brandung in der Bucht is so stark, dass sowieso kein Auslaufen möglich ist.
So sitzen wir hier eigentlich ganz gemütlich mit vielen anderen Seglern fest - ausschließlich Männercrews, aber die sind auch ganz nett. ;-) (Esther schreibt).
Ludwig trinkt Caipi, ich bleib beim Roten. ;-)
Schoko wird von den Seglern mit Hühnchenfleisch verwöhnt. Und schon wedelt sie wieder mit dem Schwanz, anstatt ihn zwischen den Hinterbeinen einzuklemmen.
Morgen ist dann wieder normaler Alltag und wir organisieren uns wieder einen Mechaniker.
Für die Atlantiküberquerung sind nun 2 Kojen frei geworden, da bedauerlicherweise 2 der 3 Mitsegler abgesrpungen sind. Also: Wer hat Interesse, oder wer kennt jemanden, der sich dieses Erlebnis nicht durch die Lappen gehen lassen will ??? :-)
Ansonsten normaler Bordalltag: Heute gibts frische Gambas und Gnocchis für Luis.
Luis an Max:
"Heute hab ich Wattn' gelernt, Max, kannst Du das Kartenspiel ? Am Liebsten ist mir der "Kritische Max", der heisst bei mir "Max Mager."











Sonntag, 10. Oktober 2010

Logbucheintrag, Sonntag, 10.10.2010

Freitag abend sind wir auf Mallorca, Porto Cristo, angekommen.
Die Überfahrt von Menorca nach Mallorca war zum einen fantastisch, da wir wunderschönes Sommerwetter und vor allem Delfine zum Anfassen nah bei uns hatten ! Zum anderen wieder frustrierend, was den Motor angeht...eine never ending story...:-(((
Die Delfine spielten mit uns und schwammen ganz nah bei uns, unter "Snowflake" hindurch und zwischen unseren beiden Rümpfen !
Unglaublich schön ! So nah, so groß und so elegant !
Frustierend, dass nach der 4. Reparatur des Motors und des letzten vielversprechenden "mecanicos" Raphael, nach 3 Stunden motoren wieder der Motor ausfällt.
Auch das Problem der Undichtigkeit ist immer noch nicht gelöst. Das Ausbauen, Abdichten und Wiedereinsetzen der beiden großen Vorschiffsluken hat leider keine wesentliche Besserung mit sich gebracht.
Die Diagnose der letzten "Experten" ergab, dass das Gelcoat im Vorschiff so dünn ist, dass die Nässe durch die Glasfasern in die Kabinen dringt. Bei Regen und schwerem Wetter etwas unangenehm. Mal sehen, was es hier für eine Notlösung gibt...

Hier in Porto Cristo im kommunalen Hafen liegen wir wunderbar zentral. Restaurants, Bars, Strand und die weltberühmten Cuevas del Drach sind direkt vor unserer Nase. Das wechselhafte Wetter wird uns hier wahrscheinlich bis Mittwoch festhalten, bevor die Überfahrt nach Ibiza beginnt.