Dienstag, 12. April 2011

Logbucheintrag, 11.04.2011: "Unser Abenteuer auf Snowflake geht zu Ende...."

Wir stehen am Samstag wieder früh auf und fangen mit unserem "Auszug" an:
Es ist gar nicht so einfach, unsere "7 Sachen" (oder war es doch fast unser kompletter Hausstand???), die wir damals im August 2010 mit unserem VW-Bus vollgepackt bis unters Dach nach Korfu transportieren haben, in 5 Taschen zu packen.
(Zumal wir schon 3 Taschen unseren letzten Crews mit auf den Weg nach Deutschland gegeben haben;-))
Wir müssen "glücklicherweise" viel wegwerfen, da die salzige Feuchtigkeit auch viel marode gemacht hat.
Ludwig checkt nochmal Mast und Rigg und klettert auf den Mast.
Der Schäkel für das Spinnaker-Fall hätte nicht mehr lange gehalten.
Das Gross- und das Vorsegel werden geprüft, das Dinghi zum fünften Mal versucht, endlich dicht zu kriegen.
Gegen Mittag besuchen uns Melanie und Ralf mit ihren beiden Mädels in der Marina, um "Snowflake" persönlich einen Besuch abzustatten. Super toll, dass wir uns nochmal getroffen haben !!! War ja auch Zeit !!! Nach 6 Jahren !!!
Müde, aber zufrieden, was wir alles geschafft haben, lassen wir den Abend bei den "Lagoonies" ausklingen.
Am Sonntag morgen laufen wir nochmal aus der Lagune aus. Die neuen Opferanoden an den Saildrives müssen noch Unterwasser montiert werden. Leider passen sie ums Haar nicht ! Aber packen und putzen können wir auch vor Anker und wir können wenigstens zwischendurch nochmal ins Wasser springen und zum - nun wirklich - allerletzten Mal den klaren Sternenhimmel geniessen und uns nochmal durch das Meeresrauschen, das "Gegluckse" um uns herum und sanftes Schaukeln in den Schlaf wiegen lassen.
Oh, wie wird uns das alles fehlen !!!
Am Montag segeln wir zurück in die Lagune. Es wird innen und aussen weiter geschrubbt, was das Zeug hält. Das Edelstahl poliert, die Backskisten aussen und die Schapps innen ausgeräumt, geprüft, sortiert, gereinigt, getrocknet und gelüftet.
Ludwig lässt in der Werkstatt noch die Opferanoden anpassen, klärt alles Organisatorische mit der Marina für den Liegeplatz für die nächsten Wochen bis John mit Crew am 27.04. anreist und Snowflake für die Rückführung nach Europa, Portugal/Spanien übernimmt.
Die Motoren werden nochmal gewartet, die Wassertanks befüllt.
Am Abend heisst es jetzt noch, John einige Informationen zukommen zu lassen, da wir ja keine persönliche Übergabe machen können. Wir versuchen, möglichst viel für ihn zu dokumentieren und zu fotografieren.
Das wird wohl noch eine Aufgabe für die Nacht.

Dass uns der Abschied so schwer fallen würde, hätten wir nicht gedacht !!!
Bis auf Luis: Er kann es nicht erwarten, endlich im Flieger zu sitzen, nach Hause zu seinen Freunden zu kommen.
Wir beide dagegen, hätten jetzt so richtig Lust, weiter zu machen ! Doch das Ziel wäre, die Karibik zu verlassen und auf neuen Kurs zu gehen. Wir haben hier jetzt schon fast jeden Stein "umgedreht".
Wie wäre es mit Panama und dann in die Südsee ?
Das Leben auf dem Wasser begeistert uns nach wie vor !
Einerseits ist es oft anstrengend und körperlich belastend, lange Schläge bei hohen Wellen und hart am Wind zu segeln, andererseits ist das Gefühl der Freiheit unbeschreiblich. Mit raumen Wind ganz ruhig und sanft, aber doch auch mit 6 Knoten vorangeschoben und vom Wind "gezogen" zu werden, lassen alle Strapazen vergessen:

Den Sternenhimmel bei Nachtfahrten ganz für sich zu haben...
Bei Morgengrauen von Delfinen begleitet zu werden...
Beim Morgenkaffee in einsamen Ankerbuchten von Meeresschildkröten begrüßt zu werden...
Die absolute Stille um sich zu haben...
Die fantastischen Blautöne des Wassers und die pudrig-mehligen weisse, rosa und dunklen Sandstrände zu erobern...
Die entspannte Atmosphäre ringsrum..
Zeit für sich, für uns, für Luis...

Wer weiss, vielleicht gibts ja einen Teil 2 der "Happy Family On Tour"! :-)

Morgen steigen wir ins Flugzeug.
Nun sind wir die Crew, die geht.
Den letzten Schritt von Snowflake zu tun und mit gepackten Taschen auf dem Steg vor ihr zu stehen, wird ein sehr, sehr emotionaler und trauriger Augenblick.

So, nun genug "geweint".
Es ist ja auch nicht so, als würden wir uns nicht auch ein bisschen freuen, auch wieder nach Hause zu kommen: Endlich wieder als Familie komplett mit Schoko sein, die besonders Esther seit Barbados so vermisst !
Unsere Familien und Freunde wieder zu treffen und gemeinsame lustige Stunden zu verbringen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Euch, unseren Familien, Freunden, Bekannten und auch "Unbekannten";-) bedanken, dass Ihr unser Segelabenteuer mit unserem Logbuch über einen doch längeren Zeitraum immer mit verfolgt habt.
Die Kommentare zu unseren Einträgen haben uns immer wieder ermuntert, unsere Reise weiter zu dokumentieren.
Über die vielen Aufmunterungen und "an-uns-denken"-Kontakte "nach Hause" per Email, SMS und Anrufe haben wir uns immer riesig gefreut ! ;-)

Unsere 24 Crewmitglieder (die haben wir gerade durchgezählt), die uns auf unserer Reise von Korfu bis und in der Karibik begleitet, einige Abenteuer mit uns erlebt und uns unterstützt haben, möchten wir hier zum Schluss zusammenfassend namentlich erwähnen:
1. Evi & Maxi (Korfu, Italien)
2. Hansi (Italien, Liparische Inseln, Sizilien)
3. Katrin & Frank mit Luis (Sardinien)
4. Britta & Jürgen mit Sonja und Patrick (Spanien, Gibraltar, Marokko)
5. Dirk & Maarten (Atlantiküberquerung)
6. Moni & Stefan mit Amelie und Max (Windward-Inseln)
7. Edith & Franz (Leeward-Inseln)
8. Florian, Matthias und Bene (British Virgin Islands, US Virgin Islands)
9. Albert, Alfred & Mich (US Virgin Islands, Spanish Virgin Islands, Leeward-Islands)

Was sollen wir nun als letzten Satz in einem Logbucheintrag schreiben ?
Es gibt noch einen Nachtrag !

Samstag, 9. April 2011

Logbucheintrag, 08.04.2011: "You are too far out"

Wir "verholen" uns von der unruhigen Anse Marcel wieder in die Baie Grand Case.
Weisser Sandstrand, türkises Wasser und jede Menge "Lolos ".
Das sind urige Grill-Bars der Einheimischen, die alles Essbare auf ihre riesigen Grills werfen und dieses für einen guten Preis ruckzuck auf die Bierbank bringen.
1 Euro = 1 Dollar. Und wir "Dummies" haben wieder unsere letzten Dollarkröten an der holländischen Tanke für Diesel abgegeben. Denn "Cash" zu bezahlen, ist günstiger, um 10cent für einen Liter Diesel.
Das Skurrilste jedoch ist, dass wir am Nachmittag tatsächlich mit Melanie, Emma, Alina und Ralf in unserem chilligen Lieblingscafe sitzen - seit 6 Jahren haben wir uns nicht mehr gesehen und dann sind sie und wir zufällig zur gleichen Zeit auf St. Maarten !!!
Die Freude ist riesengroß, die Zeit für diesen Tag zu knapp und so treffen wir uns morgen nochmal auf der "Snowflake-Baustelle" !
Am Donnerstag vormittag nutzen wir noch jede Minute aus, um zu baden, ´zu schwimmen und einfach um stumm aufs Wasser und die Wasserschildkröten zu kucken.
Wir lichten unseren Anker für die 8sm entfernte Simpson Bay Lagoon genau 2 Stunden vor Öffnung der Brücke.
Mit raumen Wind lassen wir unsere letzten Segelstunden an uns vorbeiziehen, der Motor bleibt aus, es ist ganz still auf Snowflake...
Wir sind aber auch ein bisschen langsam und registrieren "a bisser" spät, dass es zeitlich knapp wird, die Brücke zu passieren - haben wir das insgeheim in Kaufe genommen oder wollte der Skipper absichtlich noch ein paar Segelstunden mehr rausholen und noch gar nicht einlaufen ?;-)
Die Brücke schon vor Augen und noch 10 Minuten Zeit, schalten wir die Motoren dann doch noch auf Vollgas !!!
Die Brücke öffnet sich und wir sind noch 3 Minuten entfernt, um sie passieren zu können.
Vorschriftsmässig melden wir uns per Funk an:
Snowflake: "Simpson Bay Bridge, Simpson Bay Bridge, this is Snowflake, over"
Simpson Bay Bridge Manager: "Snowflake, go ahead"
Snowflake: "We will pass the bridge in 3 minutes, please put us on your list, over"
Simpson Bay Bridge Manager: "Where are you ?"
Snowflake: "Almost there, just 3 minutes to go, over"
Simpson Bay Bridge Manager: "Ah, I see you", "negative, you are too far out".
Snowflake: "We are running full speed, please keep the bridge open, over".
Simpson Bay Bridge Manager: "Negative, too far out".
Ludwig und Esther schmunzeln sich an, was solls, die 5sm entfernte Sandy Ground Bridge auf der französchischen Seite öffnet in 3 Stunden und somit haben wir noch mehr Segelstunden rausgeholt. ;-)
Wir sind dann diesmal zu frueh, Luis uebernimmt das Steuer und kreist in der Marigot Bay vor der Brücke.
Sie öffnet und es gibt nun kein Entkommen mehr ! Wir muessen rein !
Obwohl wir einen Liegeplatz bereits in der Lagoon Marina reseviert haben, werden wir so gar nicht erwartet. Die Marina ist gerammelt voll, so legen wir uns ganz frech ins "Päckchen", an einen Katamaran. Wie sich später herausstellt, ist der Eigner Peter deutsch-katalanischer Abstammung.
Er begrüßt uns überrascht und berichtet sofort von seinen venezolanischen "Erfahrungen" auf Isla Margharita und Trinidad & Tobago, wo sein Schiff von Piraten attackiert, beschädigt und ausgeraubt worden ist.
Die "Lagoonies" hier in der Marina begrüßen uns freundlich und nehmen alles ganz locker und unkompliziert. Sie haben zwar grad noch keinen richtigen Liegeplatz für uns, doch wir können erstmal so bei Peter liegen bleiben.
Luis hüpft immer fröhlich über Peters' Boot, um an Land zu kommen.
Für uns beginnt nun das "Ramadama": Alle Backskisten und Schapps ausräumen, putzen, lüften und trocknen, entrümpeln, Reparaturarbeiten durchführen, ein Glück: die Firma "Frostline" im Erdgeschoss des Marina Offices kann unseren defekten Kühlschrank sofort reparieren: "Cold beer, warm woman" ;-)
Es wird geputzt, sortiert und 30 Kilo Wäsche gewaschen !
Die Taxifahrt nach Marigot, um eine unserer Gasflaschen zu befüllen oder auszutauschen scheitert zum zweiten Mal. Gas gibts heute nur auf Anguilla ! ;-)
So versuchen wir am Montag erneut, die Gasflasche befüllen zu lassen.
Luis ist happy, er hat gleich nach der Ankunft in der Marina hier Freunde gefunden ! Eine ganze Clique von Langzeitsegler-Kindern und einheimische Kindern machen zusammen hier die Marina unsicher.
Er ist den ganzen Tag nicht zu sehen, hat keine Zeit für uns und will noch nicht mal Filme auf dem Laptop sehen !
An dieser Stelle, liebe Kristina und lieber Patrick, Eure Festplatte mit Kinderfilmen hat uns oft den Rücken freigehalten !!! Luis hats genossen, wir auch;-) !!!
Wir beschliessen den Abend bei einem Lifeconcert in der "Lagoonies"-Bar und schuften morgen weiter !

Mittwoch, 6. April 2011

Logbucheintrag, 05.04.2011: "Warm beer, cold women"

Der Wind bläst seit 3 Tagen mit bis zu 30 Knoten aus Ost und lässt uns so unseren letzten Törn umplanen.
Wir segeln keine "Schläge" mehr, wir "verholen" uns nur noch von einer herrlichen Bucht in die nächste: Snowflake als "Hausboot".
Von der Friauls' Bay in die Grand Case, die wir nun schon zum dritten Mal besuchen, anschliessend in die Anse Marcel.
Plan war, die Ostküste von St. Maarten nochmal anzulaufen, doch die Kaventsmänner von vor 2 Monaten sind uns noch gut in Erinnerung und es ist bei diesem Wind unmöglich dort einen sicheren Ankerplatz zu finden.
Selbst die Nacht in der eigentlich sicheren Anse Marcel verläuft unruhig.
Dass der Anker überhaupt hält, ist ein Wunder.
Wir drehen uns ständig um fast 360 Grad und die Böen erreichen uns mit bis zu 40 Knoten !!!
Die Ankerwache übernimmt Luis und so wechselt er von einer Koje in die nächste ;-)
Meterhoher Schwell lässt Esther und Luis nachts seekrank werden... das gabs ja noch nie !
Am Nachmittag machen wir unseren letzten Schnorchelausflug und verabschieden uns von Schildkröten, Doktor-, Zebra-, Trompeten-, Papageienfischen und...einem über 1 Meter langem, einsamen Barrakuda !!! Wer wen mehr inspiziert hat, Ludwig den Barrakuda oder dieser Ludwig, bleibt uns verborgen. Es geht beiden gut.
Esther sieht einen Fisch, der mittlerweile 1,21 Meter lang ist: Luis.
Den Abend verbringt Ludwig mit warmem Bier und einer "kalten" Frau in der uns liebgewonnenen Grand Case Bay: "Warm beer, cold women" nach Tom Waits...man beachte die englische Pluralform...Seit einer Woche funktioniert unser Kühlschrank nicht mehr...
Morgen freuen wir uns schon riesig auf das Treffen mit Melanie & Ralf mit ihren Mädels aus den USA !!!

Sonntag, 3. April 2011

Logbucheintrag, 02.04.2011: "Wieder im Wasser"

Und es hat alles geklappt - fast !
Der Mechaniker muss am Donnerstag nochmal kommen, da er doch nicht alle Ersatzteile mit hatte.
Wir sind zwar mit dem Schrubben, Polieren, Grundieren, Lackieren, Netze flicken und noch weiterem Kleinkram am Mittwoch Nachmittag fertig geworden. Allerdings nicht bis 16 Uhr und dann geht der Kranmann in den Feierabend. Also noch eine Nacht aufgebockt an Land zusammen mit mindestens 100 Mosquitos in den Kojen, die schon wieder gierig auf uns warten.
Wir duschen und schrubben uns bei Dunkelheit unter Snowflake mit unserem Wasserschlauch, wenn die Rush-Hour der an uns vorbeilaufenden Kreuzschifffahrtssgäste vorüber ist.
Am Freitag Nachmittag ist es endlich soweit: Snowflake kommt wieder in ihr Element, wir auch - ohne Mosquitos.
Wir legen uns in die mittlerweile gut bekannte und liebgewonnene Great Bay vor Philipsburg vor Anker. Diesmal steht der Schwell so stark in die Bucht, dass wir das Gefühl haben, unter Segel zu sein. Trotzdem wollen wir hier übernachten, nach dem Stillstand an Land kann es uns gar nicht genug wackeln;-)
Am Samstag morgen segeln wir endlich wieder los, wenn auch nur für ein paar Stunden bis in die Friauls' Bay.
Wie doch Pocken und Muscheln gebremst haben ! Wir sind jetzt mindestens um einen Knoten schneller und gleiten sanft durchs Wasser.
Wir haben nur noch 8 Tage segeln vor uns, bevor wir Snowflake in der Simpson Bay Lagoon in der Lagoon Marina den wirklich letzten Schliff für den nächsten grossen Törn - leider ohne uns - zurück ins Mittelmeer geben. Die nächste Crew steht schon in den Startlöchern !
Wir können es noch nicht wahrhaben - schnief !!!
Luis hat andere Sorgen: Er verliert seinen fünften Zahn und wartet heute Nacht sicherlich vergebens auf die Zahnfee...

Donnerstag, 31. März 2011

Logbucheintrag, 29.03.2011: "Aufgebockt an Land"

Nachdem der Mechaniker nicht zu uns nach Philipsburg kam, sind wir noch am Sonntag abend vor der Simpson Bay Lagoon vor Anker gegangen, um gleich in der frueh die Sandy Ground Bridge passieren zu können und dem Mechaniker einen persönlichen Besuch abzustatten.
Der hat sich auch gelohnt !
Wir legen zwar in der "falschen" Marina an, doch so falsch sind wir hier gar nicht, denn es ist die billigste Marina, die uns ausserordentlich freundlich empfängt: Familiär, Fahrtensegler unter sich und Kinder und Hunde dürfen sich austoben.
Noch dazu, die Mechaniker direkt "ums Eck".
Der kommt dann auch gleich an Bord, checkt, welche Ersatztteile wir für die Saildrives brauchen.
Alles ist auf Lager und nun heissts das Schiff aus dem Wasser kranen.
Wir nutzen die Gelegenheit in der Marina zum Wäsche waschen und lassen den UV-Schutz-Sack für das Grosssegel nähen.
Auf die Minute genau wird alles fertig, Esther eilt im Laufschritt mit dem Wäschesack an Bord, während Luis und Ludwig schon die Leinen zum Loswerfen bereit haben.
In 5 Minuten geht die Brücke auf. Für die Ausfahrt muessen wir uns noch schnell per Funk anmelden: Wir sind draussen !
Wir fahren zurück nach Philipsburg, um am Dienstag gegen Mittag aus dem Wasser gekrant zu werden.
Alles klappt reibungslos !
Snowflake ist an Land und zeigt uns ihre Unterwasserwelt !
Wir sind auf Holzstelzen aufgebockt und nichts wackelt mehr: Ein seltsames Gefühl nach 8 Monaten !
Der Hochdruckreiniger entfernt den Großteil der Pocken und Muscheln.
Wir decken uns beim Chandler mit Anti-Fouling, Atemschutzmasken, Pinsel und Roller ein.
Jetzt sind wir dran: Wir spachteln, schrubben und polieren - bei Platzregen bis über die Knöchel im Schlamm. Luis findets Klasse !
Der Regen hört nicht auf, sodass wir das Auftragen der Grundierung, die vor dem Anti-Fouling aufgetragen werden muss, heute nicht mehr schaffen.
Morgen früh um 7 Uhr gehts weiter: Grundieren, Abkleben und mit dem Anti-Fouling die Rümpfe streichen.
Um 10 Uhr kommt der Mechaniker und wechselt die Öldichtungen der Getriebe beider Motoren.
Mal sehen, ob wir das alles so hinkriegen !

Sonntag, 27. März 2011

Logbucheintrag, 26.03.2011: "Nächtliche Razzia vor Anker"

Die Überfahrt von Nevis nach St. Maarten war wie vorhergesagt eine "Bilderbuch-Rauschefahrt".
Mit durchschnittlichen 6 Knoten bei halben bis raumen Wind, aber 3 Meterwellen, vom Starkwind der letzten Tage aufgebaut, erreichen wir nach 60sm und 10 Stunden Philipsburg auf St. Maarten.
Wir gehen erstmal in der Bucht vor Anker.
Als wir gerade auf dem Weg in die Kojen sind, schleicht sich plötzlich ein groesseres Motorschlauchboot im Dunklen an Snowflake heran, dann wird es auf einmal durch Scheinwerfer ganz hell.
6 schwer bewaffnetet Jungs in schwarzer Montur mit Bankräubermützen legen an: Es ist das Patrouillenboot der Küstenwache.
Bevor sie an Bord kommen, vergewissern sie sich bei uns, dass wir keine Waffen und Hunde an Bord haben.
Wir können sie beruhigen. ;-)
3 durchsuchen unser Schiff, sämtliche Kojen. Unser "Panic"-Schapp und Feuerlöscher werden überprüft.
Beanstandung findet letztendlich nur unser nicht funktionierendes Ankerlicht. So hängen wir eine Taschenlampe an den Mast: An dieser Stelle ein Dankeschön an Alfred für sein Geschenk an Luis ! :-)
Puhh, die haben hier mitten in der Nacht einen ganz schönen Wind gemacht.
Irgendwie haben die Behörden es in letzter Zeit auf einmal nach fast 8 Monaten auf uns abgesehen.
Am nächsten Morgen geht Ludwig erstmal wieder brav einklarieren, in den niederländischen Teil der Insel St. Maarten. Immer noch ohne einen Morgenkaffee ! Seit 5 Tagen ohne Gas !
Danach gilt es, Termine für die Reparaturen an Snowflake fix zu machen.
Wir brauchen einen Termin für den Kran und einen hiermit abgestimmten Termin für den Mechaniker und das natürlich am besten sofort ! Den passenden Kran gibt es hier und ist auch für uns verfügbar.
Wir legen extra am Dockyard der Marina an, damit der Mechaniker zu uns kommt und die Schäden begutachten kann. Denn es muessen Ersatzteile aus den USA bestellt werden. Während Ludwig auf den Mechaniker wartet und zum - ähmmm, zum vierten Mal das Loch im Dinghi flickt - kann Esther in der Stadt eine neue Gasflasche erwerben !
Der Mechaniker versetzt uns zwar, doch für nächste Woche sind wir optimistisch, alle unter einen Hut zu kriegen.
Jetzt steht erstmal das Wochenende vor der Tür, da passiert eh nix.
So gehen wir wieder vor Anker, geniessen einen faulen Samstag mit heissem Morgenkaffee und üben mit Luis Hechtsprünge vom Schiff. Er traut sich erst, als Esther es ihm endlich vormacht und er sich denkt, das kann ich schon lange.
Eine Email aus den Staaten erreicht uns und vielleicht bekommen wir ja nochmal einen Überraschungsbesuch von Melanie & Ralf mit ihren Kiddies !
Im übrigen haben wir es Melanie zu verdanken, dass wir einige elektronische Instrumente für Snowflake günstig aus den USA nach Deutschland geschickt bekommen haben.
Morgen ist Sonntag und wir haben noch nix vor, ausser es uns gut gehen zu lassen !

Donnerstag, 24. März 2011

Logbucheintrag, 23.03.2011. "Polizeieskorte und weitere Affen"

Es ist echt nicht zu fassen: Obwohl wir bereits in St. Kitts & Nevis einklariert haben und wir unsere Ausreisepapiere bereits ebenfalls von den Behörden erhalten haben, haben wir unsere Hausaufgaben wegen einem weiteren Tag Aufenthalt auf Nevis nicht korrekt gemacht. Unser "Vergehen" wird sofort verfolgt. Am Morgen kommt das Hafenpolizeiboot zu uns vor Anker und fordert uns auf, sofort zur Immigration/Customs/Port Authority zu gehen. Alle Erklärungen überzeugen nicht.
Wir warten noch 3 Standpauken ab, doch das Polizeiboot kreist 2 Stunden um uns herum, bis wir tatsächlich ins Dinghi steigen und den kürzesten Weg Richtung Strand fahren. Sie verfolgen uns und geben uns zu verstehen, dass wir nicht an Land dürfen, bevor wir nicht am offiziellen Anleger nahe der Immigration festmachen. Erst als wir klarmachen, dass mit unserem doch "Kleinfamilien-Dinghi" keine 2sm gegen Wind und Welle zurückzulegen sind, patroullieren sie uns zum Strand, soweit ihr Boot fahren kann. Obwohl wir Charlestown schon mal gesehen haben, haben wir also gezwungenermaßen eine weitere Stadtbesichtigung vor uns: 4 Behörden unter 3 Dächern in der Stadt verteilt.
Alle Erklärungen, dass wir nur auf passenden Wind warten und wir einen defekten Motor haben, lassen die Behörden nicht gelten. Also durchlaufen wir wegen eines mittlerweilen nur noch 12-stündigen Aufenthalts auf Nevis die vollständige Prozedur.
Das Gute daran: Wir treffen Bone, den Taxi-Driver aus der Sunshine's Bar wieder, der uns erklärt, dass alles, was uns "Rasta-Man", unser vorheriger "Taxi-Driver" 6 Tage zuvor mit der ESW-Crew auf der Insel gezeigt hat, eh nur "Bullshit" ist. Er versichert uns, gegen eine "Geld-zurück-Garantie", dass er uns die Affen im Regenwald zeigt.
Hochmotiviert fährt er mit uns los und bleibt beim ersten Trail im Regenwald stecken - soweit ist er noch nie in den Dschungel vorgedrungen, sagt er, aber er findet es "nice", wir auch und amüsieren uns auf der Rückbank.
Tatsächlich findet er dann doch noch den richtigen "Eingang" zu einem Trail in den Regenwald, den wir zu Fuss geniessen.
Neben den "Behörden-Affen" sehen wir tatsächlich auch ein paar scheue Nevis-Affen im Regenwald.
Bone ist nach seiner Erfolgstour gut gelaunt, wir auch, er kauft sich und für uns noch frisches, warmes Brot, Luisito schläft auf der Rückbank ein und wir stranden wieder alle zusammen in der Sunshine's Bar am Pinney's Beach beim allerletzten "Killer Bee".
Morgen bei Sonnenaufgang wollen wir die Segel setzen und 60sm nach St. Martin zurücklegen - die Windvorhersage ist für den langen Tagesschlag vielversprechend.
Wir erwarten eine angenehme Reise :-)
Allerdings immer noch ohne eine heisse Tasse Kaffee :-(

Mittwoch, 23. März 2011

Logbucheintrag, 22.03.2011: "Abhängen und warten auf den passenden Wind"

Am Samstag Mittag verabschieden wir unsere letzte Crew in Basseterre, St. Kitts.
An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an die ESW-Crew, für die tatkräfitige Segelunterstützung und auch für die großzügige Essenseinladung !
Es wird still auf Snowflake. Wir machen weiter klar Schiff, bunkern und planen unsere letzte Tour.
Wie solls weitergehen?
Gerade als wir unsere Tour - äh Tortur - nach Süden, mit Ziel Trinidad & Tobago starten und wir den ersten langen, anstrengenden Schlag von den Spanish Virgin Islands nach St. Kitts hinter uns gebracht haben, gibts Neues von Ralfs Plänen. Snowflake soll im Mai wieder zurück ins Mittelmeer gebracht werden.
Da wir zwar Lust, aber weder Zeit noch Geld haben, eine Atlantikrundreise zu machen, muss ein Skipper her. Der ist auch schon gefunden ! Im Mai übernimmt John Snowflake und bringt sie hoffentlich wohlbehalten zurück.
Das heisst für uns, wir gehen wieder auf Nordkurs. Die ESW-Crew hätte es auch leichter haben können. ;-) Zumal uns der anschliessend einsetzende stramme Nordwind die nächsten Tage flott und bequem Richtung Venezuela gebracht hätte, wie es ursprünglich geplant war.
Snowflake leckt durch den Antriebsflansch, so dass beachtliche Mengen Seewasser in den Motorraum eindringen. Ausserdem ist eine Gummidichtung im Saildrive kaputt, so dass Salzwasser ins Getriebeöl läuft, d.h. Snowflake muss dringend aus dem Wasser.
Das wird jetzt auf St. Maarten passieren.
Danach starten wir unsere letzte "Revival-Tour" rund um St. Maarten und Anguilla und schliessen die wenigen Lücken in den Leewards.
Da der Wind Richtung gen St. Maarten noch nicht günstig steht, beschliessen wir noch bis Donnerstag auf St. Kitts & Nevis abzuhängen.
Sonntag Nachmittag legen wir in der Marina ab und fahren wieder Richtung Nevis.
Wir geniessen zuerst die einsame, ruhige White House Bay auf St. Kitts bei Vollmond.
Es macht sich jetzt schon ein bisschen Wehmut breit und wir geniessen die Idylle.
Am nächsten Morgen gehts zum Schnorcheln und es gibt wieder allerhand zu sehen: Einen Rochen, eine Seeschlange und viele Fische tummeln sich um uns.
Der Wind bläst immer noch steif von Norden, so dass wir weiter "abhängen" muessen :-)
So gehts weiter nach Nevis, nach Charlestown, am Nachmittag zum Pinney's Beach und am nächsten Tag zur Sunshine Bar mit Lagerfeuer am Abend. Hier stossen wir nochmal mit "Killer Bees" auf die ESW-Crew an ! :-)
Tagsüber erhalten wir noch einen netten Besuch von Charly, der aus Nevis stammt und hier lebt. Er hatte sich im November für die Atlantiküberquerung mit Snowflake beworben.
Er bietet uns frisch gefangenen Fisch an, doch wir muessen leider ablehnen, da unser Gas in der Küche aus ist.
Als kleinen Trost bringt er uns eine Papaya aus seinem Garten.
Gas gibts auf St. Kitts & Nevis leider nicht, so bleibt bis Freitag die Küche kalt, der Morgenkaffee auch.

Samstag, 19. März 2011

Logbucheintrag, 18.03.2011: "Botanischer Garten und 'Killer bees'"

Gegen 09:00 lichten wir den Anker und nehmen Kurs auf Charlestown, Nevis.
Heute machen die Wasserratten Landgang.
Doch erst einmal muss der Anker halten.
Es klappt schliesslich beim 4. Manöver.
An Land ist schnell ein Taxifahrer angeheuert, unser Skipper verhandelt einen guten Preis für die Inselbesichtigung.
Auf dem Programm steht die Besichtigung einer Plantation Inn, das heute ein edles Hotel mit Restaurant ist, das in herrlichen, tropischen Gärten gelegen ist. Früher waren das Zuckerrohrplantagen.
Wir wollen dort zu Mittagessen, doch trauen wir uns wegen der Noblesse kaum hinein.
Der Altersdurchschnitt ist schnell gesenkt. Blasse, zerbrechliche Gestalten schleichen hier still herum. Wir bringen ein bisschen Leben rein !
Das Essen ist sehr gut, doch wie erwartet teuer und übersichtlich. Doch mit Caddy, unserem Ober, wird doch recht lustig.
Danach gehts weiter in den Botanischen Garten, wo wir ein bisschen lustwandeln.
Der nächste Stopp sollte uns in den Regenwald bringen, jedoch glaubt unser Taxifahrer, wir sind auch nicht mehr so gut zu Fuss. Er setzt uns im nächsten idyllischen Garten ab. Wir stehen wieder in einer ehemaligen Zuckerrohrplantage und werden immerhin mit Kolibris an den Blüten ein bisschen entschädigt.
Hier ein Geheimtipp für Elisabeth: Mich meint, das wäre doch das passende Plätzchen für die Feier unserer silbernen Hochzeitsfeier !
Unser Taxifahrer will in den Feierabend gehen und setzt uns zügig in Charlestown wieder ab.
Schnell den Anker lichten, wir wollen zu den berüchtigten "Killer Bees", die gibts nur am Pinneys' Beach. Der Crew gehts zu langsam mit dem Dinghi und sie springt sofort nach dem Anlegen an der Boje von Bord. Mich ignoriert das Hechtverbot achtern und wässert wiedermal das Cockpit !
Der Skipper macht den Handtuchträger und fährt mit dem Dinghi an den Strand.
Die Sunshine-Bar beherbergt die berüchtigen "Bienen", die eine umwerfende Wirkung haben.
Eine lustige, schweigsame "Black Lady" wird erst gesprächig, nach dem sie mit Ludwig schäkert.
Ein Lagerfeuer am Strand und die Beach-Party nimmt ihren Lauf.
Das Gift der "Killer bees" zeigt ihre Wirkung, der Einstieg mit der Brandung am Strand ins Dinghi wird feucht, aber fröhlich.
Wie üblich schläft die Crew bis 06:30 Uhr aus und geht erstmal schwimmen, grad dass es schon hell ist. Die Kaffeetassen klappern, der Wasserkessel pfeift, Zeit für das Skipperpärchen auch aus der Koje zu schlüpfen.
Gegen Mittag beginnt der letzte Schlag: Die Genua zieht uns bei ruhiger Fahrt gemütlich nach Basseterre, St. Kitts. Die Crew hat die Tortur der grossen Überfahrt schon lange vergessen und geniesst die letzten Segelstunden.
Nach Ankunft wird gleich klarschiffgemacht, Wasser getankt und das Deck geschrubbt.
Danach gehts in die quirlige Stadt zum Essen, ins uns schon bekannte "Ballahoo".
Morgen heissts dann noch Dieselkanister schleppen, Ausklarieren, Bilgen leer schöpfen und gegen Mittag die ESWler verabschieden !

P.S.: Unsere 3 Seebären bedanken sich schon jetzt für die wunderschönen 2 Wochen auf Snowflake und gehen wehmütig von Bord, doch erstmal muss der letzte "Teacher's" geleert werden. Albert weigert sich. Sie diskutieren noch. Nicht nur die "Black Ladies" werden unsere fleissigen Smutjes vermissen, sondern sie werden auch den blonden, wilden Käptn "Jack Sparrow" vermissen: Es kann nur einen geben !" Die Crew ist gespannt, wer nächste Woche auf Snowflake das Kommando führt.

Donnerstag, 17. März 2011

Logbucheintrag, 16.03.2011 "30 Stunden Tortour"

Am 13.03.2011 gegen 10Uhr starten wir den zweiten Versuch, die jetzt immer noch 130sm nach St. Kitts zurückzulegen.
Der Wind ist immer noch gegen uns, die weiteren Vorhersagen ändern sich nicht, so entschliessen wir uns, es zu tun:
Mit Motorunterstützung kneifen wir hart an der Windkante. Noch sind wir im Lee und somit geschützt durch die Insel St. Croix vor dem offenen Meer und den hohen Wellen. Nur noch 18sm bis zum "Bull Riding". Dann beginnt tatsächlich eine Überfahrt, die wir so wirklich nicht gebucht haben, sagt die Crew. Es gibt erste Beschwerden nach dem Abendessen. Mich schleudert die kostbaren Nudeln mit Pesto über Bord. Er übernimmt pflichtbewusst die Reinigung.
Ehrlich gesagt, ist spätestens seit dem Kochen, sogar dem Käptn nach dem Abspülen nicht mehr ganz wohl im Bauch.
Nach der Sicherheitseinweisung der Crew (Wo ist die Rettungsinsel ?, Wie funktionieren die Schwimmwesten und wo muss ich mich einhaken?) beginnt die Nachtfahrt.
Die Nachtwachen werden eingeteilt und es wird langsam stille auf Snowflake.
Kaum ist es dunkel, frischt der Wind auf und das erste Reff in das Grosssegel muss rein.
Alfred muss an der "Life Line" zum Mast, Albert leuchtet und Ludwig gibt die Kommandos, die Crew spurt. Die Genua muss ebensfalls verkleinert werden. Dann gehts weiter durch die Nacht, es rumpelt und pumpelt und man kann nicht eine Sekunde ohne Festhalten stehen.
Albert, Alfred und Mich übernehmen die Wache von 01:00 - 04:00 Uhr, was in dieser Zeit genau passiert ist, wissen nur die 3! Seltsame Geräusche sind zu hören, jedoch für den Skipper nichts Beunruhigendes. Von 04:00 - 06:30 Uhr ist Esther dran mit Alfred in "Bereitschaft".
Dunkle Wolken ziehen auf, der Wind nimmt zu, wir machen flotte Fahrt, bis der Skipper an Deck erscheint. Er zieht gleich die Bremse und schlaftrunken gehts an die Arbeit: Ein zweites Reff in die Genua, die Grossschot aufgefiert und den Kurs korrigiert.
Die Seemeilen werden einfach nicht weniger...obwohl die Lichter von St. Kitts bereits leuchten.
Der Wind bläst so gegen an, dass wir einfach nicht vorwärts kommen !
Regen zieht heran, der Wind dreht noch weiter gegen uns, die Crew ist am verzweifeln.
Ein Wendemanöver verschafft uns kurz ein bisschen Höhe, um St. Kitts überhaupt noch treffen zu können.
Wir diskutieren mögliche Alternativen, wo wir denn sonst noch hinsegeln könnten, doch zu den ABC-Inseln ? Sind aber 400sm und eigentlich will da keiner hin.
Also die Crew beweist Standhaftigkeit und festen Willen, wir geben nicht auf !
Delfine, die kurz Snowflake begleiten muntern uns alle auf !
Nach dem "Brunch" verlässt Albert die Koje nicht mehr: Schlafen bis wir da sind !
Trotz des widrigen Windes haben wir St. Kitts nur um 6sm verfehlt, die wir dann unter Motor uns zurückkämpfen.
Gegen 17 Uhr erreichen wir Sandy Point Town auf St. Kitts, mit der Hoffnung noch ein Abendessen in einem Restaurant zu bekommen. Wir liegen so einsam in der Bucht und der Skipper vertraut der Umgebung nicht, so dass wir die letzten Vorräte, Brot, Salami und Käse verspeisen.
Vorher nehmen Mich und Albert noch ein Bad, um den Schweiss der anstrengenden Überfahrt abzuspülen.
So: Die Dramatik nimmt nun beinahe ein Ende !
Nach einer ruhigen Nacht und dem Morgenbad ist die Tortur schon wieder vergessen.
Wir segeln nach Basseterre und wollen in die Marina, um einzuklarieren.
Das Anlegemanöver ist spektakulär:
In der Marina selbst gibt es keinen Liegeplatz und wir werden an die Aussenkaimauer verwiesen.
Die ist gerade mal schlappe 4Meter hoch, d.h. einer, das ist Alfred, muss 2 Meter über die Reling an Land hochspringen, während der Anfahrt ! Esther ruft nur noch: "Das geht nicht !"
Ludwigs' Antwort: "Es muss gehen!" Und Alfred machts möglich ! Er fängt die zugeworfenen Festmacher am Bug und Achtern und macht Snowflake fest.
Der Skipper spricht sein Lob aus - nach Aufforderung von Albert - zurecht gibts verdientermassen ein Anlegebier.
Wir starten unsere Logistik-Tour: Einklarieren, Wasser tanken, Einkaufen, Internet, Flüge buchen und zwischendurch lassen wir es uns in einem netten Restaurant mitten in der Stadt gut gehen.
Am 16.03. fahren wir zur South Friar's Bay. Eine tolle Bucht mit einer noch tolleren Beach-Bar, in der wir dann in nassen Badesachen mit den Dollars in der wasserdichten Fototasche (ein paar Zigaretten sind auch dabei) sitzen und vorzüglich bis zum Sonnenuntergang vorzüglich speisen.
Da wir im hüfthohen Wasser ankern, ist das perfekt für einen Bade-und-Waschtag.
Morgen früh gehts weiter nach Nevis!

Sonntag, 13. März 2011

Logbucheintrag, 12.03.2011: "Ab vom Kurs - Illegal in St. Croix"

Es gab eine nächtliche phosphoriszierende "Erleuchtung" bei unserem mitternächtlichem Bad im Puerto Mosquito auf Vieques:
Wir wagten uns kaum von unserem Dinghi, mit dem wir in die berühmte Bucht gegen Mitternacht paddelten. Eine Vielzahl von Fischen, die gar nicht so klein waren, zogen eine meterlange Leuchtspur hinter sich im Zickzack-Kurs hinterher.
Die fliegenden Fische springen leuchtend konfus um uns herum.
Der Sternenhimmel, die absolute Stille und dieses Naturspektakel zieht uns in seinen Bann: Unglaublich, diese einzigartige Atmosphäre !!!
Am nächsten Morgen machen wir einen Abstecher in den Puerto Real, wo uns ein "Loco tonto" mit seinem Kajak an einer privaten Boje nicht gerade freundlich willkommen heisst.
Er beschimpft uns und telefoniert mit einem Handy, das eigentlich nur seine Hand am Ohr ist.
Er will anlegen, uns "vermöbeln" und ist ziemlich aufgebracht.
Erst als wir ablegen, paddelt er, aber immer noch schimpfend davon.
Wir überlegen kurz, ob wir hier eigentlich wirklich übernachten wollen.
Wir tun es und gehen erstmal gut essen, einkaufen und Cocktails-trinken.
Zum Schnorcheln fahren wir dann weiter in die Sun-Bay. Dort sieht Mich unerwartet einen Stachelrochen, Alfred einen Adlerrochen, Esther eine Schildkröte, Ludwig einen lustig aussehenden, Gemeinen Igelfisch und wir alle zusammen wunderbare Korallen !
Wir haben für den nächsten Tag eine grosse Überfahrt nach St. Kitts/Nevis, ca. 150sm, geplant.
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt:
Der Wind dreht nach 2 Stunden um 30 Grad ostwärts, das einzige, erreichbar Land zwischen uns und den ABC-Inseln, 300 sm südlich, vor Venezuela, ist die US-Virgin Island St. Croix.
Nach 10 Stunden hart am Wind, suchen wir uns in der stockdunklen Nacht einen Ankerplatz.
Wir tasten uns in die Bucht vor. Wir sind die Einzigen und das Ankermanöver glueckt aufs erste Mal.
Die Küstenwache ruft "Pan Pan" über Funk, aber wir sind nicht gemeint.
Es gibt Käptns' Dinner und eine muede, aber eine tapfere Crew.
Wir planen erstmal nichts und lassen uns ueberraschen, wo uns der Wind morgen hintreibt!

Freitag, 11. März 2011

Logbucheintrag, 10.03.2011: "Wir warten auf Erleuchtung"

Am Dienstag verlassen wir die Honeymoon-Bay auf St. Thomas und nehmen Kurs auf die Spanish Virgin Islands, die zu Puerto Rico gehören.
Gegen 09:30 Uhr nach dem Morgenbad segeln wir los.
Der Wind kommt von achtern und somit bestes Gennaker-Segeln !
Der erste Segeltag mit 20sm für die neue Crew liegt vor uns.
Sie schlägt sich wacker, immer mit einem Blick auf den Gennaker, denn laut Käptn muss sie schnell zur Stelle sein, falls der Wind dreht oder zunimmt.
Nach 5 Stunden finden sie das Segeln fast schon zum Kotzen.:-)
Und dabei hatten wir es noch nie so ruhig in der Karibik.
Zusätzlich hats mit dem Fischen auch nicht geklappt...
Am Ende der Tortur empfing uns die Tortuga-Bay auf Isla de Culebrita mit einem Bilderbuch-Traumstrand: Ihr wisst ja schon, wie die aussehen...aber der ist wirklich besonders schoen !
Am nächsten Morgen glücklickerweise nach unserem üblichen Morgenbad schleicht tatsächlich ein Riffhai um Snowflake !!!
Wir legen von der Boje ab und segeln nach Culebra, um endlich unseren bisher illegalen Aufenthalt in den USA zu legalisieren.
Erste Anlaufstelle ist die Dinghi-Dock-Bar, in der wir zu Mittag essen.
Danach laufen wir los, um den Customs und die Immigration zu finden.
Am Flughafen werden wir fündig und die Prozedur dauert nur 2 Stunden.
Der Beamte ist freundlich, mal was Neues.
Nach einem kurzen Barstopp gehts zurück.
Nach einer ruhigen Nacht gehts weiter zu der Insel Vieques, in die Bucht Puerto Mosquito, in der wir jetzt gerade auf das phosphoriszierende Spektakel warten: Auf den badenden Engel und die 5 Erzengel.
Die Bucht ist bekannt für Milliarden von Mikroorganismen, Leuchtkörper im Wasser, die bei Bewegung zu leuchten anfangen. Wir warten auf den Monduntergang um 23:30 Uhr!
Dann rudern wir mit dem Dinghi in die stockdunkle Bucht, um erleuchtet zu werden !
Mal sehen, wer den Heiligenschein kriegt !

Herzliche Geburtstagsgrüsse, liebe Micha, zum 21. von der Snowflake-Crew !

Übrigens auch wilde Piratengrüsse von Jack Sparrow, Ihr wisst schon, wer das ist !

Dienstag, 8. März 2011

Logbucheintrag, 07.03.2011: "Ankunft ESW"

Wer kennt "ESW" ?
Ein Tipp: Das gibts in der Karibik nicht.
Aber "DAF" könnte das Rätsel lösen.
Ankunft der "Oldies" nach grossen Strapazen: Das Gepäck bleibt in Paris hängen, das "Geräucherte" und die Salami haben Zollpiraten konfisziert: Das kennen wir ja schon von Kuba mit den "Cohibas".
Die "geklaute" Heimat ist uns nicht vergönnt. Wir haben uns so auf die bayerische Brotzeit gefreut !
Das Gepäck kommt ein bisschen später aus New York.
Dank Taxi ist es nun an Bord !
Gegen 17 Uhr legen wir vom American Yacht Harbour auf St. Thomas ab und verziehen uns in eine fast einsame Bucht in die "Weihnachts-Höhle".
Nach einem Frühaufsteher-Fruehstueck - endlich wieder - der neuen Crew, machen wir unseren morgendlichen Schnorchelgang zum "Fish Cay-Felsen": Viele bunte Fische, ein Rochen, der übers Wasser fliegt, eine Wasserschildkröte und viele, kleine Hirnkorrallen, die nachwachsen. Nach all den zerstörten Korrallriffen, eine positive Perspektive.
Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg in die Hauptstadt von St. Thomas: Charlotte Amalie: Eigentlich muessen wir nur dorthin, um wieder freie Bürger zu sein.
Wir klarieren aus den U.S. Virgin Islands aus, mit der Belehrung gleich in den Spanish Virgin Islands die "Cruising Permit" wieder einzuholen.
1000 Stangen Zigaretten an Bord, Rum ja sowiewso, davon träumt der Zollbeamte, das auf Snowflake zu finden.
Wir suchen uns einen gemuetlichen Übernachtliegeplatz in der Honeymoon-Bay.
Diverse Ankerversuche scheitern, wir gehen an eine Boje, die glücklicherweise auf einmal frei zu sein scheint.
Der Sundowner am Sandstrand fällt aus, weil das Geld für die Strandbar keinen Platz in der Badehose findet. Gott sei Dank: Wir haben Wassergallonen an Bord !
Zum Abendessen brutzelt Ludwig Steaks, bis es auf den Tellern liegt, ist nicht klar, ob Rind oder Schwein.
Wir essen alles auf !
Helau ! Alaf!
Matthias, wie geht es Dir ?
Bald hast Du es hinter Dir !
Morgen gehts endlich weiter Richtung Spanish Virgin Islands: Ziel ist die "Isla de Cubrita".
An die daheimgebliebenen Frauen: "Eure Männer sind gut angekommen und sind noch langsamer als die Kariben !". Das Meer und der klare Sternenhimmel hält sie im Bann !
Ihr fehlt Ihnen trotzdem !

Samstag, 5. März 2011

Logbucheintrag, 04.03.2011: "Logbucheintrag aus 30 000 ' (Fuß!!) Höhe

Da die drei Beachboys vor lauter schrubben, putzen und polieren -
kurz: klar Schiff machen - und früher Abreise nicht zum Logbucheintrag
kamen, wurde das kurzerhand in die Luft verlegt. Nachzutragen ist da
noch allerhand: Nachdem wir Tortola das Heck zugewandt hatten um uns
bugwärts in Richtung Great Bay zu bewegten, machten wir einen kurzen
Schnorchelabstecher über die Pelican Islands, wo uns so einige
Fischschwärme und Wasserschildkröten empfingen. Manche Fischlein
fühlten sich wohl von Flo angegriffen, was sich durch aktive
Abwehrversuche zeigte. Nach einigen Ankerversuchen und von
ungestilltem Hunger, kombiniert mit schlauen Skippersprüchen, gereizt,
begaben wir uns an Land in Foxy's weltbekannter Mongdratzalbar - dass
sich diese Lokalität im Bezug auf's Essen streng an das Motto "weniger
ist mehr" hält und so unsere Mägen nur minimal beansprucht werden
(bayrisch Mongdratzal), war uns zu diesem Zeitpunkt leider nicht klar.
Bei den Preisen galt jedoch das umgekehrte Prinzip, was die Bordkasse
auf's Letzte ausreizte.
Hungrig, aber mit gestilltem Durst, endete die sternenklare Nacht an
Bord in philosophischer Runde.
Das Einklarieren in St. John am nächsten Morgen sorgte für einen
Vitamin-C-Überschuss innerhalb der Crew. Der Respekt vor den
U.S.-amerikanischen Bordkontrollen zwang uns zum vertilgen sämtlicher
Obstvorräte. Das Parken vor dem Zollgebäude hätte unsere Kasse dann
fast ins Minus getrieben, aber Matthias bewies Verhandlungsgeschick.
Mittlerweile existiert zwar ein Bild seines Ausweises im Netzwerk der
amerikanischen Nationalparkaufsichtsbehörde, aber das hat uns zu
diesem Zeitpunkt vor weiteren horrenden Ausgaben bewahrt.
Nun, da wir uns legal in den Vereinigten Staaten aufhalten durften,
machten wir an einer Boje in Caneel Bay fest. Aber halt: MAX. 60'
stand auf der Kugel. Bene verstand dies, aufgrund mangelnder
Segelerfahrung, aber als Anweisung, dass man doch hier nur 60 Minuten
festmachen darf. Eines besseren belehrt, dass es sich bei dem Zeichen
' um die Einheit Fuß handelt, war das Gelächter danach eindeutig auf
seiner Seite.
Das Skipperpärchen lud zum Captain's Dinner mit Pasta à la Snowflake
satt. Die letzte Möglichkeit, noch einmal in der großen Badewanne zu
plantschen, wurde von den Beachboys am nächsten Morgen natürlich noch
ausgiebig genutzt, ehe es in Richtung St. Thomas ging. Nach
kräftezehrendem und schweißtreibendem Polieren und Schrubben an Deck
erstrahlte Snowflake im American Yacht Harbour in neuem Glanz. Jetzt
erwartet sie sehnsüchtig die neue Crew, die sich langsam nähert. Wir
wünschen euch viel Spaß und nicht ganz so viel Arbeit, wie wir sie
hatten :-)

Liebe Esther, lieber Ludwig und Luis,
vielen herzlichen Dank für diese wunderschönen und ereignisreichen 14
Tage mit Euch an Bord der Snowflake. Genießt eure restliche Zeit auf
See und kommt wohlbehalten nach Hause. Jetzt aber "Gsch Gsch" und bis
bald,
Flo, Matthias und Bene

--

Logbucheintrag, 03.03.2011: "Happy Birthday, lieber Max!"

Lieber Max,
die Snowflake-Crew wünscht Dir alles Gute zu Deinem 7. Geburtstag !
Wir hoffen, Du feierst ausgelassen und hast einen riesen Spass mit Deinen Freunden und viele tolle Geschenke !

Bis bald,
Esther, Luis und Ludwig

Dienstag, 1. März 2011

Logbucheintrag, 28.02.2011: "Gockalan und Biebalan (Matthias: "Bitte was!?)"

"Bitte was?!", fragte unser Rheinländisches Crewmitglied, als der Betreff "Gockalan und Biebalan" die Runde machte. Doch erst einmal der Reihe nach: In Marina Cay ging's zum ersten Mal an der Außenseite eines Riffs zum schnorcheln. Neben einem halberholten Korallenriff trafen Ludwig und Florian auch auf eine Meeresschildkröte.
Nach einer fünfminütigen Inselerkundungsumrundungstour legten wir ab in Richtung Trellis Bay, was sich in etwa 200 mtr Entfernung befand. Das Anlegen gestaltete sich jedoch als ausgesprochen langwierig. Letztendlich versuchten wir nach zwei vergeblichen Ankermanövern an einer etwas in die Jahre gekommenen Boje festzumachen. Der Starkwind gab Matthias Auftrieb Urkräfte zu entwickeln, die er in guter alter Gewichthebermanier zur Schau stellen wollte, natürlich aufgrund seiner Beach-Boy-Natur. Da im Kampf Matthias gegen Boje letztendlich die Kugel gewann, waren wir dann doch gegen das Abtreiben gesichert.
Danach entdeckte Luis auf Trellis Bay, in einem einsamen Strandlokal, seinen neuen Lieblingsfisch: Mahi Mahi, oder wie Luis sagt: Machi Machi, Mutschi Mutschi...
Das Frühstück der Earlybirds am nächsten Morgen wurde durch einen nicht zu übersetzenden englischen Befehl, frei nach Ludwig: man solle doch die Spur räumen, jäh beendet. Ungewohnterweise war auch Matthias ein Teil der Frühaufsteher, neben Esther und Luis natürlich. Nach kurzem Verholen, das an Flo und Bene scheinbar unbemerkt vorüber ging, konnten beide das Frühstück in karibischer Behäbigkeit zelebrieren. Nach einstündiger kräftezehrender Fahrt legten wir halb ausgehungert in Road Town, der Hauptstadt Tortolas, an und wagten nach nährender Mahlzeit den Schritt aufs Festland, wo wir unseren bisher längsten Ausflug absolvierten. Bezugnehmend auf obigen Betreff, und von einem herumtorkelnden Tortolaner verfolgt, bestaunten wir doch sehr die Bewohner der Insel, hauptsächlich bestehend aus Gockalan und Biebalan (zu deutsch: Chicken BBQ und Baby Chicks). Matthias und Flo wollten währenddessen ihrem Beach-Boy-Image gerecht werden und Matthias legte Florian zur Anprobe ein Strandkleidchen an, schließlich ist ja Karneval, an dem Flo offensichtlich immer seine feminine Ader offenbart.
Durch eine bunte Schar einheimischer Schulkinder bahnten wir uns den Weg zum örtlichen Italiener, der uns leckeres hausgemachtes Eis anbot. Nach kurzer Einparkhilfe für eine fremde Frau machten wir uns mit dem von Ludwig gesteuerten Dinghitaxi auf den Weg zurück zur Snowflake, die uns mit Nudeln in Gorgonzola-Coleslaw-Soße lockte.

Sonntag, 27. Februar 2011

Logbucheintrag, 27.02.2011: "Schlafende Beach Boys"

Wir schlafen aus und legen gegen Mittag von Gorda Sound ab Richtung Virgin Gorda Harbour, um die Einklarierungsprozedur für die BVIs zu absolvieren. Hier reicht es nicht aus, dass der Skipper mit allen Papieren und Pässen "antanzt", die gesamte Crew muss sich persönlich bei der Immigration vorstellen. Unsere "3 1/2 Beach Boys mit Luis" wollen noch duschen, das dauert. So kommen wir 2 Minuten zu spät. Also 8 Formulare für Virgin Gorda, die wir immerhin noch ausgehändigt bekommen. Am nächsten Morgen darf Ludwig alleine nochmal "antanzen".
Gegen 13 Uhr legen wir in der Marina ab und fahren zu den "The Baths".
Hinkelsteine und haushohe Granitblöcke säumen die weissen Strände, umgeben von türkisfarbenem Wasser, Palmen und starker Brandung. Es ist nicht einfach an Land zu schwimmen. Luis und Esther werden erstmal von den Wellen "getauft" und mit der nächsten Welle werden wir nach Luft schnappend wieder an Land gespült - unter lauthalsem Geschrei von Luis. Wir haben es geschafft ! Die Mühe lohnt sich ! Die riesigen Felsen bilden Planschbecken, in die immer wieder die Brandung überschwappt. Sie lässt labyrinthartige Flüsse zwischen den Granitbrocken entstehen. Luis lenkt sie mit Dämmen aus Kokusnuessen und Korallensteinen um. Ein Naturschauspiel und eine "Spielwiese" für Luis. Immer die unberechenbare Brandung im Blick.
Ludwigs' erster Versuch, mit Luis die Brandung am Strand zu überwinden und zu Snowflake zurückzuschwimmen, scheitert kläglich: Ludwig wird "unterspült". Nach längerem Abwarten schaffen die beiden es und kommen wohlbehalten zum Schiff zurück.
Plötzlich treibt ein herrenloses Beiboot an uns vorbei, das wir gut gebrauchen koennten, denn unseres verliert wieder Luft. Doch wir schlagen "Alarm" und gestikulieren dem "Franzosen-Mega-Kat" zu, dass er grade was "verloren" hat. ;-) Ein Crewmitglied wirft sich ins Zeug und ins Wasser und schwimmt dem Beiboot hinterher.
Auch Snowflake vermisst etwas: Nämlich 2 von 3 Beach Boys ! Die Sonne geht schon unter und jetzt kommt das Megaphon zum ersten Mal zum Einsatz: "Florian und Matthias bitte die "girlies" am Strand lassen und zu Snowflake kommen! Wir legen ab"". Nachdem Luis den Aufruf mit "Bye, bye" wiederholt, tauchen die Beiden auf und wir legen tatsächlich ab.
Es ist nur ein Katzensprung bis zu der vor Tortola vorgelagerten Insel "Marina Cay".
Ausgehungert gibts ein schnelles, aber sättigendes Abendessen von Esther und Ludwig: Pasta mit Sauce Bolognaise".
Die Crew fällt satt und muede in die Kojen.

Freitag, 25. Februar 2011

Logbucheintrag, 24.02.2011: "3 beach boys on tour"

Abflug Frankfurt bei -2°, Ankunkft nach 50h auf St. Maarten bei 29,5° - die drei Beach Boys gehen an Bord. Die Beiden suchen die Girlies am Strand - Matthias denkt nur ans Essen und macht sich auf, um für die nächsten 10 Tage für die gesamte Crew zu bunkern.
Die Girlies halten sich noch versteckt und Bene geht erst mal zum Friseur, vielleicht hilfts.
Auch der zweite Tag wird hart, Knoten üben ist angesagt. Dann gleich ablegen, von Holland nach Frankreich in die Marigot Bay - Karibisches Wasser zum anfassen. Am nächsten Tag geht's auf in das erste Seglerlebnis mit den wichtigsten Manoevern. Bravorös gemeistert hat man sich ein paar Sonnen -und Happy Hour Strandstunden in Baie Grande Case verdient. Bereit zum Absprung nach Virgin Gorda, der östlichsten Insel der British Virgin Islands. D.h. eine Nachtfahrt von 100 Seemeilen über das offene Meer steht uns bevor. Insgesamt eine angenehme, sternenreiche Fahrt mit optimalen Winden und gut genutzten Nachtwachen für Bene...
In den frühen Morgenstunden ist endlich die Bucht Sand Box auf Virgin Gorda in Sicht. Erstmal Ausspannen und nichts tun - ein ganz normaler Tag in der Karibik. Die drei Beach Boys sind angekommen.

Montag, 21. Februar 2011

Logbucheintrag, 20.02.2011: Wehmut an Bord

Am 18.02.2011 verlassen wir Johnnos' "Liming" und Anguilla - ein Stück ursprüngliche Karibik: Leere Supermärkte (Brot gibts nur, wenn man Glück hat, ansonsten halt Bananen, Wasser & Rum), viel Bürokratie, jedoch eine unglaublich anziehende Atmosphäre, die man so schnell nicht vergisst. Wir werden uns sicherlich auch zu Hause in Deutschland immer wieder daran erinnern - hoffentlich - wenn es bei uns mal wieder zu hektisch zugeht.
Menschen, Einheimische, die eine faszinierende Langsamkeit und "Entspanntheit" an den Tag legen, die wir Europäer vielleicht am Anfang irritierend als ignorantes oder gar gleichgültiges Verhalten interpretieren. Stimmt aber nicht ! Hinter der herben Fassade steckt eine Freundlichkeit, die einen dann doch immer wieder überrascht. Mit lockeren Sprüchen wie "Everything ok guys?" auf den Lippen wird einem auf die Schulter geklopft.
Für Edith & Franz ist es der letzte Segeltag zurück nach St. Martin/St. Maarten: Zusammen erlebten wir zum Teil doch sehr aufregende Momente. Zum Abschluss zieht noch ein kleine Wasserhose (Mini-Wirbelsturm) an uns vorbei, wir werden glücklicherweise nur nass - von oben.
Wir ankern in der französichen Marigot-Bay auf St. Martin: Die Zivilisation hat uns wieder! Lärmender Autoverkehr, Brackwasser im Hafenbecken, aber eine wirklich tolle Bäckerei mit Erdbeertörtchen und Vollkornbrot.
Am 19.02.2011 muessen wir frueh raus, die Hebebrücke in der Simpson Lagoon öffnet schon um 08:15 Uhr. Da gehts wirklich eng zu ! Rechts und links von Snowflake nur noch 2 Meter, da ist "Käptn's Augenmaß gefragt. Auch in der Lagune wird konsequent das Echolot im Auge behalten. Die Wassertiefe beträgt oft ausserhalb der verwirrenden Fahrwasserbetonnung nur noch 40cm, wir haben einen Tiefgang von 90cm !
Gegen 10 Uhr passieren wir die Grenze zum niederländischen St. Maarten und legen in der Simpson Bay Marina an.
Es wird gleich "klar Schiff gemacht": Deck geschrubbt, Diesel- und Wasser getankt, die Kajüten und die Kombüse geputzt, Ersatzteile besorgt, das Dinghi neu geklebt, es gibt ja immer viel zu tun. Die neue Crew ist schon im Anmarsch !
Es kehrt an Bord ein bisschen Wehmut ein.
Schon wieder sind 2 besondere Wochen rum.
Wir verabschieden Edith und Franz und sehen sogar vermutlich ihren Flieger über uns hinwegfliegen. Luis ist sehr traurig...
Aktivismus hilft und wir machen noch am Nachmittag den nächsten Grosseinkauf für die nächste Crew, die wir am Abend freudig erwarten. Auf zu neuen Ufern, zu den British Virgin Islands (BVIs') !

Donnerstag, 17. Februar 2011

Logbucheintrag, 16.02.2011: " 7 Formulare für Anguilla und kein Fischkopf an Bor

Wir schaffen es bis 15 Uhr in der Road Bay auf Anguilla anzukommen. Wir beeilen uns, die Einklarierungsprozedur hinter uns zu bringen. Das Ausfüllen der vielen Formulare wird in Johnnos' Bar verlegt. "Liming" mit Rum-Punsch macht die Prozedur erträglich. Zeitgleich bestaunen Edith, Esther und Luis die leeren Supermarktregale, wo sie etwas Brot, Bananen und eine Flasche Wasser erstehen.
Am nächsten Tag gehts frueh weiter zu einem Abstecher ins angekündigte Schnorchelparadies der "Prickley Pears". Auf dem Weg dorthin passieren wir "Sandy Island", die perfekte Idylle zum Heiraten, neben "Mopion Isaland". Ein erneutes Angelglück von Franz sichert das Abendessen: Ein barschähnlicher Fisch mit roten Augen, nachdem er den obligatorischen Wodka hinter die Kiemen verabreicht bekommen hat. Der Wodka ist alle, der nächste Fisch kriegt "Single Malt".
Auf "Prickely Pears" angekommen, erwartet uns ein weiterer Korallenfriedhof in paradisischer Umgebung: Türkisfarbenes Wasser, ein weisser, palmenumsäumter Sandstrand und einer bunten Fischvielfalt: Viele, grosse Papageienfische und noch viele, bunte Fische mehr !
Wir kommen am Abend in der Crocus-Bay an und hauen den Fisch in die Pfanne mit reichlich Kartoffeln, da Franz' zweiter Fisch die Angelleine durchgebissen hat. Teure, arme Fische, wir geniessen ein vorzügliches Menue !

Dienstag, 15. Februar 2011

Logbucheintrag, 14.02.2011: "Kaventsmänner" zum Valentinstag

Der Tag beginnt ruhig mit dem nach "unten schauenden Hund" am Vordeck (Yoga!)
Wir schnorcheln in dem Marine Park der Ilets Pinels und machen uns gegen Mittag von der Boje los Richtung Baie Grande Case, ein eigentlich kurzer Sprung nach St. Martin.
Wir muessen aber durch die vorgelagerte Zone der Brecher an der wilden Ostküste. Der Meeresboden steigt dort von 25 Meter rapide auf 5 an, d.h. die über 5000km aufgebaute Atlantikwelle staut sich auf und es bilden sich imposante Roller.
Wir versuchen durch die Brecher durchzusteuern, da löst sich ein Karabiner der Dinghi-Aufhängung.
Das Dinghi hängt nur noch an der Sicherung und schlägt gegen das Heck. Franz befestigt schliesslich das Dinghi wieder sicher.
Plötzlich kommt Ediths' Ruf von Steuerbord: "Wahrschau" (d.h. "Riesenwelle").
Ludwig schreit: "Festhalten" !, Luis wird noch ins Cockpit gezogen, dann kommt er an: Wie eine Wand baut sich der Kaventsmann senkrecht vor uns auf. Er bricht sich direkt über Snowflake, die vollständig überspült wird !
Wir sind zu langsam, um auf Kurs zu bleiben und über die Welle zu kommen. Snowflake kippt seitlich weg. Wir haben uns um 90 Grad gedreht.
Wir sind alle noch da, völlig durchnässt und sprachlos. Unser "Hoppel" (Stromgenerator) baumelt achtern an der Sicherungsleine. Franz holt ihn wieder an Bord.
Keine Zeit zum Durchatmen, der nächste Brecher rollt an und holt den Laptop vom Pult, um 2 Meter tiefer in der Pantry aufzuschlagen. Das gesicherte Geschirr und die Lebensmittel fliegen durch die Küche. Wir halten uns fest.
Nach mehreren weiteren Brechern haben wir die Brandungszone passiert und können auf gemütlichem Vorwindkurs unser Ziel ansteuern.
Wir erreichen die Bucht und machen uns an die Aufräumarbeiten und siehe da: Der Laptop hat den Sturz überlebt.

Montag, 14. Februar 2011

Logbucheintrag, 13.02.2011: Doktorfische und Party Girls

Auf dem Weg von St. Barth nach St. Martin machen wir einen Zwischenstopp auf den "Five Islands", einem Marine Reserve. Unser Segelführer (Erscheinunsjahr 2008) verspricht uns wieder ein intaktes Korallenriff, wir sehen auch viele bunte und verschiedene Fische, doch die Korallen sind abgestorben. Die Hurricans der letzten Jahre haben wohl auch die Unterwasserfauna zerstört.
Trotzdem ist die unbewohnte Bucht ein idyllischer Nachtankerplatz.
Am nächsten Tag segeln wir weiter nach St. Martin, diesmal auf der seglerisch anspruchsvollen Ostküste. Die Atlantikroller brechen sich eindrucksvoll vor der Küste.
Auf Ilet Pinels finden wir den Geheimtipp, einen endlich mal wieder wirklich ruhigen Ankerplatz, einen "yellow beach" mit starkem Rum-Punsch, Einsiedlerkrebse und sexy party girls! Vor traumhafter Kulisse wehen die Röckchen der Französinnen im Wind und demonstrieren lebhaft die aktuelle Tangamode.

Samstag, 12. Februar 2011

Logbucheintrag, 11.02.2011: "Der Schiffe mastenreicher Wald", nach Schiller

Wir kommen pünktlich gegen 7 Uhr los und nehmen Kurs auf St. Barth: 66sm vor uns !
Strammer Wind platt vor den Laken.
Der Plan war, nach der Riffpassage die Angel auszulegen, um pünktlich zur Mittagszeit den Fisch in der Pfanne zu haben. Um 11 Uhr setzt Franz optimistisch schon mal die Kartoffeln auf. Die Angel wird ausgelegt, die Kartoffeln sind fertig. Ein Fisch beisst an, die Angel biegt sich, es muss ein großer sein. Also die Fahrt aus dem Schiff nehmen und den Fisch beiholen. Der Fisch hat Glück und den Kampf gewonnen.
Wir Essen Bratkartoffeln ohne Fisch. Franz wills nochmal versuchen !
Kaum war die Angel draussen, zerrt es wieder an der Angelschnur.
Diesmal gewinnt Franz.
Ein wunderschöner Thunfisch, genau mit der richtigen Größe für eine Mahlzeit zu fünft.
Unter voller Fahrt wird der Fisch achtern in die Pütz geholt, zu küchenfertigen Steaks verarbeitet und erstmal kaltgestellt.
Ein "Squall" zieht plötzlich auf, es muss schnell gehen, die Genua einholen und zwei Reffs ins Groß. Es pfeift ordentlich mit teilweise 40knts Wind und die Wellenhöhe nimmt zu. Glücklicherweise hat der Fisch die Pütz wieder freigegeben.
Es wird dunkel und unser Zielankerplatz auf St. Barth stellt sich als zu ungeschützt heraus. Wir müssen weiter. Neues Ziel ist Gustavia.
Mit 6 Augen im Ausguck finden wir einen Platz zwischen "der Schiffe mastenreichem Wald".
Der Ankerplatz ist ein mit starkem Schwell gesegneter.
Nach 12 Stunden Fahrt fallen wir trotzdem in tiefen Schlaf.
Nur die Sorge um den Fisch treibt Ludwig um 3 Uhr aus dem Bett, um den Kühlschrank für eine halbe Stunde wieder einzuschalten.
Luis überrascht uns mit einem gedeckten Frühstückstisch.
Bruno, der Hafenmeister, erinnert uns freundlich, dass wir noch einklarieren müssen.
Wir machen das Dinghi klar und setzen in den Hafen über: Dort betreten wir das Land der Mega-Yachten. Die "A" von Abramovíc wird noch getoppt von der "Grand Bleu". Diese hat neben einem Hubschrauberlandeplatz, mehreren Speedbooten noch eine 50ft Segelyacht an Bord.
Wir klarieren unbeirrt wieder aus, geniessen noch Cafè au lait und Croissants, duschen (kalt, aber gratis) und kaufen ein.
Zurück an Bord findet nun unser sorgsam behüteter Thunfisch endlich den Weg in die Pfanne !

Donnerstag, 10. Februar 2011

Logbucheintrag, 09.02.2011: Elvis, rosa Strand und Höllenritt auf dem Wassertank

In der Dickenson Bay auf Antigua sind wir auf der Suche nach einem Restaurant zum Mittagessen.
Wir treffen Elvis, der Mann für alle Fälle. So landen wir bei Tony's Barbeque. Es gibt Barbeque Chicken nur mit Rice, Spicy Baked Chicken nur mit Fries. Wir wollen aber Barbeque Chicken mit Fries und Spicy Chicken mit Rice, ganz einfach sollte man meinen. Die Sonderbestellung dauert aber seine karibische Zeit. Spicy ist letztendlich dann das Barbeque Chicken.
Jet-ski und "was zu rauchen" von Elvis lassen wir aus.
Am 08.02. starten wir gegen 10 Uhr die Überfahrt nach Barbuda. Die Segel sind rasch gesetzt, mit 7,5 knts beinahe aufs Riff gesetzt. Ein schneller Aufschiesser verhindert das Desaster.
Hart am Wind bei 30 knts Wind und 3,5 Meter hohen Wellen sind wir auf Nordkurs.
Für die neue Crew ein anspruchsvoller Einstieg. Edith wählt die schattige Luvseite, Franz das überspülte Vorschiff, Luis, geübt, die Pütz. Hoffentlich gibts 'ne Belohnung !
Und sie kommt ! Wir erreichen den rosa Strand in der Cocoa-Bay am frühen Nachmittag.
Kilometerlanger, weiss-rosa, einsamer Puderstrand mit türkisem Wasser !
Am nächsten Morgen emsige Betriebsamkeit: Das Deck wird geschrubbt und alle Bilgen leer geschöpft.
Heute ist Ausklarierungstag. Der Security-Man im Häuschen am Graspisten-Flugplatz bietet die Vermittlung für die Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi in das einzige Dorf für 80 US-Dollar an.
Wir gehen lieber zu Fuss bei der größten Mittagshitze ohne einen Tropfen Wasser.
Die veranschlagten 3 Meilen ziehen sich. Tatsächlich sind es 10.
Nach einer Stunde treffen wir auf eine Strassenwalze, die Hauptstrasse der Insel ist eine Sandpiste.
Danach passieren wir einen parkenden LKW, beladen mit einem Wassertank. Unsere Frage, "Wie weit ists denn noch?", wird mit einem lapidaren "A good walk" beantwortet. Unsere Frage, ob er in die Stadt fährt, wird beantwortet, mit "in two hours". Ludwig sagt ihm, wenn er uns dann noch auf dem Weg findet, kann er uns ja vielleicht mitnehmen. Wir laufen weiter.
5 Minuten später hat der Rasta-Man ein Erbarmen. Der LKW kommt von hinten mit "Do you need a ride in town?", "Yes, yes!" und wir klettern fast "wie die Gemsen" auf den 3 Meter hohen Wassertank (die Frauen noch im Bikini). Der glatte Wassertank gibt uns keinen Halt und wir sitzen frei in 4 Meter Höhe und der Lkw rast mit 50km/Stunde unter tiefhängenden Stromkabeln die Sandpiste entlang.
Nach endlosen Minuten stoppt der Laster an der ersten Kreuzung. Wir sind im Zentrum der Hauptstadt, die auch die einzige ist, immerhin 1500 Einwohner mit 17 "Police men".
"Behende" klettern wir vom Tank herunter, bedanken uns mit 5 US-Dollar und machen uns auf den Weg - doch erstmal zum Restaurant. Wir haben Glück, eins der 3 Restaurants in der Hauptstadt hat geöffnet.
Es gibt Lobster, Barracuda, Stewed Pork und Burger für Luis.
Danach gehts zum Ausklarieren. Wir landen im Immigration Office, leider zu früh, die Reihenfolge ist: "Port Authority", "Customs" und "Immigration Office", alles schön in der Stadt verteilt.
Tja, Ludwig und Franz machen sich auf den Weg.
Nach einer Stunde sind wir wieder "freie Menschen".
Da hält vor unserer Nase ein Auto. Die Lehrerin bittet um Spenden für ihre Schule. Sie benötigen einen Beamer und wir brauchen einen "lift" zum Ankerplatz: Der "deal" ist gemacht. Wir spenden für die Schule und bekommen die Rückfahrt.
Noch ein Fussball-Match am weiss-rosarotem Strand.
An Bord planen wir unsere weitere Reise: Anstatt nach Nevis & St. Kitts wählen wir St. Barth, 66 sm, d.h. 6 Uhr aufstehen und 12 Stunden segeln.

Montag, 7. Februar 2011

Logbucheintrag, 06.02.2011: Wasser im Schiff, Crewwechsel und Pelikane

Am 03.02. verlassen wir English Harbour und machen einen kleinen Abstecher zu den Korallenriffs im Südosten von Antigua.
Es erwartet uns eine tolle Bucht und zum ersten Mal sind wir auch tatsächlich allein an dem Ankerplatz. Sehr romantisch !
Doch unsere Begeisterung bei der Ankunft wird jäh unterbrochen.
Als Esther nach dem Ankermanöver den Backbord-Rumpf betritt und ins Bad geht, hört man sie nur noch lauthals schreien: "Wasser im Schiff!". Im Bad steht man fast bis zum Knie im Wasser und das ist nur der Überlauf aus dem Motorraum !
Ca. 200 Liter Wasser ! Also aus dem "Panic"-Schapp die Elektropumpe rausholen und das Wasser abpumpen und schon mal die Holzpropfen bereit machen, um notfalls das Loch zu stopfen. Wie sich dann rausstellt, läuft ständig wieder Meerwasser nach, aber letztendlich ist nur der Kühlwasserschlauch geplatzt.
Ludwig kann den Schaden selbst beheben und wir saufen also nicht ab.;-)
Wir geniessen die absolute Einsamkeit und die Ruhe.
Gegen Mittag am 04.02. machen wir uns auf Richtung Norden, Jolly Harbour, wo wir Edith und Franz am späten Abend erwarten.
Wir gönnen uns seit 3 Wochen mal wieder einen Liegeplatz in der Marina, um unsere Wasser-, Benzin- und Dieselvorräte aufzufüllen. Auch unsere Lebensmittel sind schon wieder alle.
Um 22 Uhr treffen Edith & Franz in der Marina ein. Sie sind da, es hat geklappt. Mit einem Inselhopper sind sie noch schnell von St. Maarten zu uns nach Antigua "gehüpft".
Am nächsten Morgen heissts gleich "klar Schiff" machen, Schoten erneuern und richtig gross bunkern gehen, in einem Supermarkt nach europäischem Standard. Puhhh! Es gibt zwar wirklich alles, doch zum 3-fachen Preis !
Trotzdem: Zwei Einkaufswägen werden vollgemacht, einer nur mit Trinkwasser, 100 Liter!
Wir gehen nochmal gut essen, guten Cappuchino trinken und rüsten unsere Schnorchelausrüstung nach.
Dann legen wir am Nachmittag in der Marina ab, um in der Bucht vor Anker zu gehen.
Wir sind wieder ganz allein - nein nicht ganz - 2 Pelikane leisten uns in der Bucht Gesellschaft und fliegen zum Anfassen nah immer wieder bei ihren Fischfangaktionen an Snowflake vorbei ! Unglaublich schön, sie zu beobachten mit ihrem riesigen Schnabel !
Am nächsten Morgen wieder ein Gruss der Pelikane an uns !
Wir verabschieden uns und fahren in die nicht weit entfernte "Deep Bay", in der der Mast eines gesunkenen Dreimasters aus dem Wasser ragt. Ein berühmter Tauch- und Schnorchelstopp: Bloss, wie sich herausstellt, sind die Korallen vollständig zerstört und wir haben grad mal einen Fisch gesehen.
Liebe Kristina, ein kleiner Blick hinter die "Kulissen":
Luis plappert den ganzen Tag, selbst unter Wasser beim Schnorcheln!
Vielleicht sehen wir deswegen keine Fische. ;-)
Wir geniessen die handfeste Unterstützung von Edith & Franz, die "noch" auf den Skipper hören und alle Segelmanöver ohne Meuterei ausführen. :-)
Das Heimweh hält sich in Grenzen, trotzdem sprechen wir immer öfter von "zu Hause" und vor allem die Organisation eines sicheren, bezahlbaren Liegeplatzes für Snowflake in der Karibik ist nun grosses Thema. Unser ursprünglicher Plan, einen Platz Richtung Venezuela zu finden, wird aufgrund der Informationen von Seglerbekanntschaftenin in Frage gestellt. Das Risiko, von Piraten überfallen zu werden, scheint uns nun tatsächlich zu gross. Wir suchen nun nach Alternativen.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Logbucheintrag, 01.02.2011: Salmonellen im "English Harbour" auf Antigua

Es war zwar nicht 5 Uhr, als wir den Anker in Guadeloupe lichten, sondern doch 06:30 Uhr.
Es ist nicht einfach für uns, um diese Zeit tatsächlich aufzustehen und sofort aktiv zu sein.
Sind wir doch nicht mehr so gewöhnt.;-)
Das macht aber gar nichts, denn wie auch die letzten Überfahrten bisher, bläst der Wind mit mehr Knoten, als die Wetter-Grib-Files uns vorhersagen. Ebenso der aus Ost-Süd-Ost vorhergesagte Wind, der uns eine ruhige Sonntagsfahrt bescheren sollte, entpuppt sich als strammer Nordost mit hartem Am-Wind-Kurs, was "Snowflake" und Luis gar nicht gerne haben.
So stampfen wir mit 6,5 Knoten bei 25Knoten Windstärke im Schnitt die 45sm ab und sind froh, Antigua wenigstens schneller als geplant, zu erreichen. Wir ankern in dem historischen "English Harbour" vor einem wunderschönen Strand. Die Marinas sind leicht mit dem Dinghi zu erreichen und alle Bedürfnisse werden erfüllt: Es gibt Latte Macchiato, Käsekuchen,, Duschen (auch wenn nur kalt), Wäscherei, Internet, Schiffsausstatter etc.)
Müde vom Segeltag beschliessen wir aber, erstmal lieber ochmal zu Baden und unsere Reste aus dem Kühlschrank zu verwerten.
Das war wohl ein Fehler, wie sich in der Nacht herausstellt.
Da war wohl was nicht mehr ganz in Ordnung.
Esther vollbringt eine unruhige Nacht mit der Pütz am Deck, am Morgen gehts Ludwig auch nicht mehr gut.
Luis ist glücklicherweise fit wie ein Turnschuh !
Er gönnt uns einen relativ ruhigen Tag, den Esther im Bett verbringt, bei Schiffszwieback und schwarzem Tee.
Auch heute sind wir noch ziemlich schlapp und kämpfen uns so durch den Tag, es geht aber Stück für Stück aufwärts, aber nur langsam.
Wir brauchen jedoch ein bisschen Pause und bleiben auch am Mittwoch noch hier im Hafen.
Das Brauchwasser und auch das Trinkwasser ist zu Ende und hier ist die Infrastruktur bestens.
Wahrscheinlich weil sich hier Yachten aus der ganzen Welt tummeln, von denen man glaubt, die gibts gar nicht ! Wir haben wahrlich jetzt schon viele tolle Yachten gesehen, aber das hier ist nochmal eine andere Liga! Unglaublich, aber wahr !

Sonntag, 30. Januar 2011

Logbucheintrag, 29.01.2011: "Vor lauter Wein krieg' ich die Milch nicht mehr aus

Wir verlassen nun für die nächsten 2 Monate französische Hoheitsgewässer und bunkern deshalb
natürlich Wein was geht. Der lauschige Ankerplatz in Deshaies auf Guadeloupe lehrt uns wieder die Entdeckung der Langsamkeit. Eilig hats hier niemand !
Nach unserem üblichen Morgenbad, das die heimatliche Dusche ersetzt, machen wir uns auf zu der Wanderung entlang des Bergflusses, "River Deshaies". Proviant ist gepackt, Luis hat Lasso, Steinschleuder, Pfeil & Bogen, Schnitzmesser, 1 Liter Trinkwasser in seinem "Survival-Rucksack". Der Bordpapagei und das "Jack-Sparrow-Kopftuch" sind mit dem Karabiner am Rucksack befestigt. Er sucht Abenteuer, wir sind gefordert! ;-)
Glücklicherweise gestaltet sich die anfangs sehr gemächliche Flusswanderung sehr bald zu einer anspruchsvollen Kletter- und Balancierpartie. Es macht uns allen riesig Spass, sich im Fluss den Weg über die Felsbrocken zu suchen. Wer ist der schnellste ohne nassen Fusses ?
Es ist herrlich schattig und das Wasser eisgekühlt - für karibische Verhältnisse.
Übrigens ist unser körperliches Empfinden für Kälte derzeit bei 24Grad - jammern auf hohem Niveau! ;-) (Und die hat es morgens um 7 Uhr und abends um 23 Uhr).
Gegen Mittag erreichen wir ein idyllisches Plätzchen im Fluss, um in einer Gumpe mit kleinem Wasserfall zu baden und danach zu picknicken.
Vorsorglich hat Luis auch noch seine Taucherbrille eingepackt, um "glitschge und spitze Steine besser sehen zu können". Luis baut so seine Fallen auf und positioniert sich gegen feindliche Angriffe.
Unter seinem Schutze geniessen Ludwig und Esther nach einer Abkühlung das Plätschern des Wasserfalles, die angenehmen Temperaturen, die absolute Einsamkeit und die Geräusche im Regenwald. Es ist unglaublich schön hier !
Nach der Rückkehr gönnen wir uns in einem Strandrestaurant mit kreolischer Küche eine Mahlzeit.
Es geht tatsächlich noch langsamer ! Und wir dachten, wir hätten sie - die Langsamkeit - nun intesivst entdeckt.
Wir sind die einzigen Gäste und die Bedienung bewegt sich in Zeitlupe, wir nach 2 Stunden dann auch - eilig hats hier wirklich niemand - und wir schon gar nicht !
Trotzdem zieht es uns weiter nach Antigua & Barbuda - schlappe 45 sm entfernt !
Das heisst, zum ersten Mal seit 5 Monaten den Wecker stellen und um 5 Uhr aufstehen. Danach den Anker lichten und den Kurs auf 360Grad stellen, um bei tiefstehender Sonne die Aussenriffe vor Antigua sicher passieren zu können.
Zielhafen ist der historische Naturhafen "English Harbour" auf Antigua.

Freitag, 28. Januar 2011

Logbucheintrag, 27.01.2011: Luis entdeckt die Unterwasserwelt

Gleich nach dem Frühstück lichten wir in der Bucht nochmal den Anker, um zu dem fantastischen Tauch- und Schnorchelfelsen Ilets a Goyaves, im Cousteau Marine National Park, auf Guadeloupe, zu fahren. Wer hätte das gedacht, dass uns Guadeloupes' Unterwasserwelt so in ihren Bann zieht !
Die Tauchausrüstung wird klargemacht und Luis freut sich so auf seinen ersten, richtigen Tauchgang mit Luft aus der Taucherflasche von Ludwig. Er ist schon seit dem Vorabend in heller Aufregung und kann es kaum erwarten !
Der erste Versuch scheitert und Luis ist sehr frustriert..Er bekommt "zu wenig Luft" durch das Mundstück.
Luis schwimmt zu Snowflake zurück und Ludwig taucht ab - oje, bei Luis kullern die Tränen vor Enttäuschung !
Als Ludwig wieder auftaucht, will Luis es unbedingt nochmal probieren und es klappt ! Er atmet mit dem Mundstück unter Wasser und ist sooooo glücklich !!! Das ist die Motivation endlich das Schnorcheln zu lernen ! Und siehe da: Es klappt !!!
Dann gibts noch eine tolle Überraschung: Edith und Franz treffen wir schon in einer Woche auf St. Maarten und wir segeln gemeinsam Richtung British Virgin Islands oder wohin uns der Passat halt bläst ! ;-)

Logbucheintrag, 26.01.2011: "Schlafen, schnorcheln, segeln.."

Nach einem schönen Morgen-Schnorchelgang in den Illes des Saintes, lichten wir um 09:30 Uhr den Anker und machen uns bei schönstem Segelkurs auf nach Guadeloupe, genauer gesagt erstmal in den Cousteau Marine National Park: Die größte Tauchattraktion an der Westküste von Guadeloupe ! Tatsächlich ist hier um die Felsinseln ein Riff, das viele bunte Fische und grosse Fischschwärme beherbergt. Die Nachmittagssonne leuchtet hinein und wir schnorcheln zu dritt und juchzen vor Freude über die Vielzahl der bunten und vor allen schon grossen Fische!
Stefan, hier denken wir an Dich, das wär was für Dich zum Tauchen !!!
Wir machen Bekanntschaft mit einer australischen Familie, die uns freudig in der "Bay" willkommen heissen. Zum Sonnenuntergang und übernachten verholen wir uns in eine sichere Bucht vor Guadeloupe.
Morgen, nachdem Luis das Frühstück gemacht hat und die Morgensonne ins Meer leuchtet, darf Luis seinen ersten Tauchgan mit Taucherflasche machen.
Die Unterwasserwelt hat uns in den Bann gezogen !

Dienstag, 25. Januar 2011

Logbucheintrag, 24.01.2011: "Nur 20sm entfernt und solche Gegensätze"

Am Vormittag schlendern wir durch Portsmouth auf Dominica.
Eigentlich besteht diese 2. Hauptstadt nur aus Bretterbuden und gestrandeten Schiffswracks.
Durch den vielen Regen steht überall das Schlammwasser, in dem dann auch der viele Müll schwimmt.
Wie die Leute hier leben, unvorstellbar, so einfach. Zu unserem Erstaunen gibt es doch viele angebliche Bars & Restaurants in den Bretterbuden, doch wir haben noch nie jemanden da sitzen sehen. Der Appetit unsererseits wird hier sowieso zusehends weniger...
Wir kaufen nur das Nötigste, Brot, ein und setzen uns noch schnell in die Internet-Strandbar, die um 10 Uhr eigentlich noch geschlossen hat.
Gegen Mittag verlassen wir Dominica mit gemischten Gefühlen: Zum einen war Dominica bisher die schönste - landschaftlich gesehen - karibische Insel. Die Einwohner ausgesprochen freundlich und zuvorkommend, nie aufdringlich, zum anderen ist die Armut so offensichtlich und bedrückend. Man sieht viele kranke, behinderte Menschen...
Nach 20sm erreichen wir "Die Heiligen Inseln", Illes des Saintes, 7 kleine Inseln, die Guadaloupe vorgelagert sind. Der Gegensatz zu Dominica könnte nicht größer sein. Wir fühlen uns wieder wie in Europa, wie im Mittelmeer. Wir ankern vor dem im Segelführer als malerischen Ort beschrieben Bourg, beschliessen lieber wieder zu kochen und morgen im Ort frische Lebensmittel einzukaufen.
Wir wissen noch nicht, ob es uns hier besser gefällt...

Montag, 24. Januar 2011

Logbucheintrag, 23.01.2011: "Salzbuckel an Land"

Am 22.01.2011 muessen wir unser Morgenbad früh einnehmen, da unser "personal guide" um 09:00 Uhr für unseren Landausflug parat steht.
Oje, hätten wir uns nur vorher sein Auto angesehen ! Und wir haben eine Bergtour mit ihm vor !
Das Buchen wir ab unter "lessons learned":-)
Wir fahren also erstmal zur Texaco und stellen hier schon fest, dass dieses Gefährt eigentlich nicht mehr verkehrstüchtig ist: Die Türen gehen nicht zu, die Automatik-Schaltung rumpelt, die Stoßdämpfer schlagen durch und die Lenkung macht Geräusche, die wir nicht hören wollen.
Gebucht ist gebucht und wir starten zun den imposanten Trafalgar Falls in den Bergen des Regenwaldes: Wir kommen auch tatsächlich an und der Ausflug lohnt sich ! Wir klettern hinab zu den heissen Quellen vor den ca. 30m hohen Wasserfällen. Erstmal in die 38Grad warme Badewanne mit Suesswasser. Wir lassen uns richtig einweichen und schrubben uns unsere Salzkrusten weg. Das tut sooooo gut !
Völlig entspannt und aufgeweicht gehts weiter zu den Geysiren. Auf dem Weg dorthin begegnet uns ein "Raster-Man" mit einer "Boa Constrictor" um den Hals. Die hat er vor 2 Monaten hier im Regenwald gefunden und mit nach Hause genommen. Für ihre 2 Meter ist sie ja noch ziemlich klein.
Im Botanischen Garten von Roseau verabschieden wir unseren erschöpften "Guide" und wir machen zwischen den Eidechsen Picknick. Wir durchlaufen die uns schon bekannte Vorstadt-Slums Hauptstrasse und sind bei Dämmerung wieder an Bord - wie es hier einem geraten wird.
Am nächsten Morgen um 7 Uhr (ohne Morgenbad) machen wir von der Boje los und haben eine gemütliche Sonntags-Kaffeefahrt nach Portsmouth, im Norden von Dominica, vor uns. Tatsächlich absolute Flaute im Lee, motoren wir 5 Stunden und erreichen die Bucht der Prince Rupert Bay.
Hier säumen diverse Frachter die Bucht, die die Hurrikane "David" und "Louis" in den letzten 5 Jahren an den Strand gespült haben. Der größte Schiffsfriedhof der Karibik ! Gespenstisch!
Der "Indian River", ein von der Unesco geschuetzer Fluss im Regenwald, ist ein Ausflug wert ! Im Kanu durchstreifen wir üppigsten Regenwald. Wir sehen viele seltene Vögel, Leguane auf den Bäumen, die so gut getarnt sind, dass nur ein geschultes Auge sie tatsächlich auch finden kann, grosse Krabben und Baumwurzeln aus "Tausend-und-einer-Nacht". Die Geräuschkulisse, gerade zur Abenddämmerung, ist ein wahres Meisterkonzert ! Ein wunderschöner Tag auf Dominica geht zu Ende. Der einzige Wermutsropfen: Die Kinderstube der Buckelwale vor der Westküste Dominicas' konnten wir leider trotz intensivem Auskuck nicht ausmachen !
Wir kommen wieder !!! (im März).
Morgen wollen wir weiter zu den vor Guadeloupe vorgelagerten "Heiligen Inseln" "Illes de Saintes".
Da sollen angeblich die letzten Gallier wohnen, die sich bis heute sträuben, ihr Blut mit den karibischen Schönheiten zu mischen.

Samstag, 22. Januar 2011

Logbucheintrag, 21.01.2011: "Dominica-Express"

Wir wollen endlich mal wieder ursprüngliche Karibik geniessen, so lichten wir morgens um 7 Uhr den Anker im doch sehr europäischem Martinique. Das fruehe Aufstehen haetten wir uns sparen können, denn für die immerhin 35sm (geplante 8 Std.) haben wir grad mal 5,5 Std. gebraucht !
Es pfeift uns ordentlich um die Ohren, die belegten Brötchen zum Mittagessen machen mehrere Zwischenlandungen in der Pantry bis sie als nicht mehr wiedererkennbare Teilchen draussen auf den Tisch kommen: Das Belegen hätte man sich also auch sparen können. Aber was solls !;-)
Wer hats denn hier so eilig ? Wir ja eigentlich nicht !
Luis schläft 2 Stunden und braucht danach die Pütz.
Von Esther hört man immer wieder nur ein "Wau", die ist aber gross!", bevor die Welle über Snowflake bricht und wir heute salzigen "Liquid Sunshine" haben: "Salz auf unserer Haut".
Um 13 Uhr erreichen wir die Hauptstadt Roseau, auf Dominica.
Wir machen an einer privaten Boje fest, beurteilen durch einen Tauchgang erst mal die Qualität der Boje und stapfen später durch die Vorstadt-Slums die Hauptstrasse entlang bei regem Verkehr ohne Gehweg.
Es duftet nicht nur der tropische Regenwald um uns herum, sondern vielmehr riecht es nach "Verbranntem Gras". ;-)
Der lange, schweisstreibende Weg hat sich gelohnt: Das Einklarieren klappt reibungslos !
Auf dem Rückweg begegnen uns einige Bettler und ein Blick in die Häuser lässt die Armut hier deutlich erkennen.
Die Leute begegnen uns aber trotz allem sehr freundlich und wir fühlen uns relativ sicher, aber doch sehr exotisch und wollen bei Einbruch der Dunkelheit doch Snowflake erreicht haben.
Den morgigen Landausflug zu den Trafalgar Falls u.a. haben wir bereits organisiert und so freuen wir uns auf die Wildnis !

Donnerstag, 20. Januar 2011

Logbucheintrag, 19.01.2011: Regenwald

Nach dem Stadtspaziergang in Fort de France lichten wir gegen Mittag den Anker, um den letzten Zwischenstopp auf Martinique, in St. Pierre, vor Dominica zu machen. Eine schöne Segel-Kaffee-Fahrt !
Um 16:30 Uhr erreichen wir die Bucht von St. Pierre. Diese hübsche Kleinstadt hat Geschichte.
Sie liegt am Fuße des Vulkans Mont Pélee. Der Vulkan ist immer noch aktiv !
Am 8. Mai 1902 um 07:50 Uhr zerbarst der Vulkan und gewaltige Massen an Gestein, Lava und Flutwellen begruben die bis dato bedeutendste Metropole der Karibik in Minuten unter sich. 30.000 Menschen fanden an diesem Morgen den Tod. Nur Louis Auguste Cyparis, der wegen Mordes in der Zelle auf seine Hinrichtung wartete, war einer der beiden Überlebenden der Katastrophe. Auch die 16 Schiffe auf Reede, darunter 2 Dampfer und ein Kabelleger, wurden Opfer der Naturgewalt.
Es ist nicht nur der fantastische, hügelige Wald im Hinterland von St. Pierre, der ein echter Regenwald ist, nein, es regnet wirklich alle halbe Stunde: Luken zu, Luken auf...am besten sitzt man in Badehose und Bikini hier ! Warm ists ja !
Morgen ist ein Museumsbesuch geplant, in dem die Naturkatastrophe veranschaulicht ist.
Baden und Relaxen gehört ja schon zum Bordalltag !

Logbucheintrag, 18.01.2011: Gestörte Nachtruhe in Anse d'Arlet

Am Abend frischt der Wind in der Bucht von Anse d'Arle plötzlich sehr stark auf, so dass Snowflake heftig ab und an an der Ankerkette ruckt. Mhhh....
Plötzlich um 5 Uhr morgens slippen wir an unserem Nachbarboot vorbei, von dem uns Ludwig gerade noch abhalten kann. Wie er das nur immer macht - mit einem Ohr immer auf Tuchfühlung mit Snowflake auch im Schlaf...
Esther und Luis waren dann auch ganz schnell wach und laufen an Deck. Es geht sehr schnell und wir sind unfreiwillig frei, da die Wassertiefe hier ganz schnell zunimmt. Es ist gar nicht so einfach sich vom Riff und den vielen Schiffen hier freizuhalten.
Wir kreisen eine Stunde in der Bucht und warten so auf die Morgendämmerung, um bei Sicht wieder einen festen Ankerplatz zu finden.
Gegen 6:30 schaffen wir das auch. Esther holt erst mal eine Mütze Schlaf nach während Ludwig & Luis Ankerwache machen.
Die idyllische Bucht mit ihrem türkisfarbenem Wasser am Riff, die vielen, vielen bunten Fische, Schildkröten, Rochen und Korallen, die entspannte Atmosphäre am Strand laden uns doch zu einem Verweilen eines weiteren Tages und einer Nacht ein. Zeit haben wir ja !
So geniessen wir den Tag in vollen Zügen, hauptsächlich mit dem Kopf unter Wasser und bestaunen die Unterwasserwelt !
Am 18.01. sehen wir gerade bei unserem täglichen Morgenbad das Zollschiff einlaufen ! Oje!!!
Im Notfall müssen wir eine gute Erklärung haben, warum wir 2 Tage und Nächte für die Überfahrt von St. Lucia nach Martinique brauchen (Reisezeit waren ja nur 4 Stunden!). Also doch, alsbald den Anker hoch und in die Hauptstadt Fort de France, zumal unser Kühlschrank auch schon wieder leer ist.
Wir ankern direkt vor der Stadt und fahren mit dem Dinghi mitten ins Getümmel. Was für ein Szenenwechsel: Hupende Autos, Hektik und dicke Luft !
Das Einklarieren läuft modern am PC ab, nur bisschen schwierig ist es, ausgerechnet diesen PC in der Stadt ausfindig zu machen. Sarkozy spart an Beamten im Übersee-Departement und vergibt die Zollformalitäten an private Geschäfte. In diesem Fall dem Yacht-Zubehörladen. Dafür bekommen wir hier subventionierten Rotwein von der Cotes du Rhone, eben zu einem erschwinglichen Preis. Der Supermarkt entspricht europäischem Standard und so kaufen wir ein, was 6 Hände und 3 Rücken eben so schleppen können. Es wird Nacht und wir geniessen auf dem Schiff eine Live-Percussion-Aufführung an der Uferpromenade.

Montag, 17. Januar 2011

Logbucheintrag, 16.01.2011: Geschwindigkeitsrekord von St. Lucia nach Martinique

Die 28 sm von St. Lucia nach Martinique legten wir mit erstaunten Gesichertern, leicht flauem Magen und 2-fachgerefften Segeln mit einem Schnitt von 7knts zurück, nach 4 Std. waren wir bereits in der Bucht von Grande Anse d'Arlet am Anker fest. Wau !!! Gut, dass Luis die 4 Meter hohen Wellen und die zum Teil über 30 Knts Wind verschlafen hat. So blieb die Pütz trocken, nur der Rest vom Schiff ist nass. Wellen schlugen über Snowflake und zum Abendessen lag das zum Würzen notwendige Salz bereits auf dem Tisch. Praktisch und gesund die Prisen Meersalz!
Einklarieren geht hier nicht, so schmuggeln wir uns morgen früh wenigstens kurz illegal ans Land. Um ein bisschen mit unseren Liebsten zu Hause zu Europapreisen zu telefonieren.
Mittags heissts "Anker los", Kurs auf St.Pierre, die beste zum Absprung geeignete Bucht nach Dominica, wo wir ein paar Tage mit Landausflügen verweilen wollen.
Ursprünglichkeit, Einsamkeit, keine Vessorgung und das letzte "Carib Indianer Reservat" !

Logbucheintrag, 15.01.2011: "Sittin' on the dock of the bay..

..watching the time".
Nach nun doch 8 Tagen in der Rodney Bay auf St. Lucia, haben wir es heute immerhin geschafft, die Marina endlich zu verlassen. Auch wenn wir jetzt nur knapp davor ankern.
Irgendwie kamen wir aus der Marina nicht raus: Viele nette, alte Bekanntschaften haben wir hier wieder getroffen. Luis hat einen Freund am Pool kennengelernt und in den Schaukelstühlen an der Pool-Bar (Stefan, Du erinnerst Dich ? ;-)) konnte man die Seele so schön baumeln lassen, besonders zwischen 17 und 19 Uhr. ;-)
Es ist aber auch viel passiert: Der Wartungsstopp hat sich wirklich gelohnt, sogar Snowflakes'Rümpfe glänzen wie neu. Das Echolot funktioniert, auch wenn das unser Bord-Elektriker Ludwig dann gemacht hat. An dem Windmesser sind alle Elektriker dann doch gescheitert. Nicht so schlimm, bisher hat es auch gereicht, die Nase in den Wind zu halten. Die Diesel- und Wassertanks sind randvoll. Das Wetter hat sich beruhigt, somit sind wir bereit für die nächste Etappe nach Norden zu den Leeward-Islands.
Morgen zum Zwischenstopp nach Martinique, dann nach Dominica. Endlich wieder "on tour!".

Mittwoch, 12. Januar 2011

Logbucheintrag 12.01.2011: "Nachtrag der Magers...."

Falls ihr nun noch einen kurzen Nachtrag fürs Logbuch haben wollt, hier unsere Endgeschichte:

Wir haben ein neues Hobby: Wasserfliegen! Was das ist? Ganz einfach. Man nehme ein kleines Boot, montiere 900 PS an dessen Heck, kleide sich (mehr oder weniger) in Friesennerz und fliege mit einer undefinierbaren Geschwindigkeit über 3 Meter hohe Wellen. Was am Anfang noch viel Grinsen auf der Kinder Gesicht warf, wurde mit zunehmendem Speed und größer werdenden Wellen zu einer wilden Salzwassertaufe. Bei fast jeder Welle wurde uns ein 10 Liter Eimer Salzwasser über dem Kopf ausgeschüttet. Der Spaßfaktor wurde für die Kinder von Welle zu Welle geringer, so dass sie am Ende sogar einschliefen, (weil Salz im Auge müde macht) bis ein gewaltiger Sprung über eine extragroße Welle sie wieder aus dem Reich der Träume zurückholte. Es war schlicht und einfach der Wahnsinn, aber sehr zu empfehlen! Das Taxi wartete dann schon auf uns in einer nicht bekannten kleinen Bucht und brachte uns schnell an den Flughafen, so dass wir immerhin noch 65 Minuten zum einchecken hatten. Die 300 Personen vor uns am Schalter allerdings ließen Moni nach 45 Minuten und gewonnenen 3 Metern in der Reihe so verzweifeln, dass sie zum Buissinessschalter ging, um dort mit vorgeschobenen "kranken Kindern" einen schnelleren Check in zu erzwingen. Das war auch gut so, denn sonst säßen wir heute noch da. Die Maschine war nämlich "completely overbooked". D.h., 3 Plätze waren noch frei, einer muss leider da bleiben. Stefan wollte sich bereitwillig spontan opfern. In Martinique bleiben und auch noch einen Freiflug in die Karibik bekommen. Monis Blick allerdings lies ihn von seiner Idee Abstand nehmen. Nach einer kurzen Wartezeit (gefühlte Ewigkeit), das Boarding hatte bereits begonnen und wir immer noch keinen Sitzplatz in der Maschine, erbarmte sich dann doch irgendein Passagier, wahrscheinlich saß er schon angeschnallt auf seinem Sitz, und überlies uns den letzten 4 ten Platz zur gemeinsamen Heimreise. Der Rest war dann eine Kaffeefahrt und wider Erwarten konnten wir in München tatsächlich auch alle Gepäckstücke in Empfang nehmen. Air France sei Dank! Nach 17 Stunden Reise saßen wir dann Abends über einer leckeren Pizza (Parma & Ruccola, Quattro formaggi, Prosciutto und Margherita) und gedenkten bei einem mitgebrachten Piton der 3 braunen Schneeflocken auf St. Lucia.

Wallilabasilbyebye und weiterhin Mast und Schotbruch

diemagers

Dienstag, 11. Januar 2011

Logbucheintrag, 10.01.2011: "Happy hour"

Unser Wartungsstopp läuft wie geschmiert: Beide Motoren schnurren wieder wie Kätzchen, das Vorsegel ist genäht, das Dinghi vorerst wieder dicht und die Wäsche gewaschen. Morgen kommt noch ein Elektriker, der den Windmesser repariert und unser noch nie funktionierendes, neu erworbenes Echolot einbaut. Somit bleibt unser Adrenalinspiegel hoffentlich bei der zukünftigekn Ansteuerung in Buchten - vor allem nachts - auf gesundem Niveau. :-)
An der derzeitig geplanten Weiterfahrt nach Martinique, St. Pierre, am Mittwoch, hindert uns jetzt nur noch der hier anhaltende Starkwind mit 3 Meter hohen Wellen.
Ein oder zwei Tage länger hier zu verweilen, ist auch nicht so schlecht, da hier die Cocktails zur "Happy Hour" zudem auch noch überaus lecker und die Seglerbekanntschaften auch recht aufgeschlossen sind.
Einzig Luis darbt ein bisschen, da er den Bar-Pool nicht mehr so nutzen kann: Er hat eine Mittelohrentzündung - wohl zuviel getaucht in letzter Zeit.

Sonntag, 9. Januar 2011

Logbucheintrag, 06.01.2011: Happy Birthday, Luis !

Am 04.01. machen sich unsere Taucher Stefan & Ludwig im Horse Shoe Reef auf den Weg zum Riff für ihren Tauchgang. Da der Fluch der Karibik ja unser Dinghi erwischt hat, müssen die beiden gegen die Strömung auf dem Weg zum Riff schwimmend mit kompletter Tauchmontur ankämpfen. Sie kommen nur sehr mühsam vorwärts.
Die Strömung ist so stark, dass sie nicht über das Riff hinweg kommen, so tauchen sie kurz vor dem Riff ab und gründeln bei 2 Meter Wassertiefe: Es tümmeln sich Papageienfische, ein paar Schwärme, aber die "Highlights" eines berühmten Aussenriffs bleiben ihnen verwehrt.
Moni & Esther können zwischenzeitlich von einem "Boat Boy" die Biervorräte kurzfristig ein bisschen nachfüllen, so dass auf die abgekämpften Taucher nach ihrer Rückkehr wenigstens ein kaltes Bier auf sie wartet.
Die Snowflake-Crew geniesst einen wundervollen Badetag und lässt den Abend mit einem Redsnapper-Menü ausklingen.
Am nächsten Tag heissts Abschiednehmen von den Meeresschildkröten und den Tobago Cays wieder Richtung Norden.
Obwohl es nur 17 sm sind, brauchen wir über 8 Stunden hart am Wind aufkreuzend, um die Nobelinsel Mustique zu erreichen.
Bei Dunkelheit erreichen wir die Bucht. Beim Nachlesen der Ansteuerung wird uns klar: Das ist nicht ganz einfach. An der nördlichen Riffkante liegen bereits die Überreste des französischen Luxusliners "Antilles", der auf das Riff auflief und völlig ausbrannte. Nur durch eine konstatierte Rettungsaktion der umliegenden grenadinischen Inseln wurden alle Passagiere und die Mannschaft gerettet. Diese Zeitgeschichte wollen wir nicht wiederholen. Das heisst für uns: Augen weit auf, da wir wegen des steilabfallenden Meeresboden sehr nah am Riff und am Land ankern müssen. Die Fahrwassertonnen sind nicht beleuchtet und nur schwer auszumachen. Nach 3 Ankermanövern haben wir es geschafft, wir sind fest !
Am Morgen des 6.1. feiern wir Luis' 6. Geburtstag ! Statt Kuchen gibsts Pfannkuchen von Ludwig, die obligatorische Geburtstagskrone gebastelt von Amelie und Max und sogar Geschenke aus Bruckmühl ! Herzlichen Dank dafür !
In Mustique trifft sich die "Barfuß-Eleganz" der Insel mit den Yachties in der "Basils' Bar". Mick Jagger ist auf der Insel, nimmt aber seinen Sundowner wohl auf seiner Privatterasse, so warten wir eben auf David Bowie.
Am Spätnachmittag holen wir den Anker auf, um die Nachtfahrt nach St. Lucia anzutreten.
Hart am Wind erkämpft sich Snowflake jeden Meter Richtung Norden. Die Nachtwache hat viel zu tun, mal viel Wind, Reff rein, kaum ist das Reff drin, Wind lässt nach, Reff wieder raus. Ludwig macht kein Auge zu. An Bequier kommen wir luvseitig vorbei, für St. Vincent reicht es nicht: Wir müssen im Lee bei wenig Wind zur St. Vincent Passage. Da blästs dann aber ordentlich: Snowflake stampft sich durch die Wellen. Gegen Mittag nach 20 Stunden erreichen wir die Rodney Bay auf St. Lucia. Die 7-köpfige Crew schlägt sich wacker durch die stockdunkle, böige Nacht !
Jetzt heisst es für die Magers' irgendwie nach Martinique zu gelangen, um den Flieger nach Paris/München zu bekommen.
Oh Schreck: Samstags verkehren keine Fähren !
Stefan tut "Gilbert" auf, der mit seinem 3X300 PS Aussenborder-Boot-Taxi in angeblichen 50 Minuten von St. Lucia nach Martinique "fliegt". Währenddessen machen Moni und Esther auf Snowflake "klar Schiff": Liebe Moni, vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz !
Bei "Gilbert" passiert Folgendes: Die Passagiere werden in gelbe Schlechtwetterkleidung gepackt, "Gilbert" empfiehlt den Magers' wegen der harten Schläge die hintere von 4 Sitzreihen. Das Gepäck wird wasserdicht in den Bugschapp verstaut.
Uns bleibt nur noch eine herzliche Verabschiedung und ein Winken, bis das Motorboot schnurrend die Rodney Bay verlässt. Das Aufheulen des 900PS-Monsters können wir leider nicht mer sehen. Schade, dass wir Maxs' verzueckten Gesichtsausdruck, der bei einem 75PS-Motor schon umwerfend war, nicht miterleben dürfen. Wir wünschen Euch eine gute Heimreise ! Es ware 2 paradiesische Wochen mit Euch !

Dienstag, 4. Januar 2011

Logbucheintrag, 03.01.2011: Amelienfische vor Afrika

Nach einer rasenten Rauschefahrt mit 7 Knoten erreichen wir am 02.01.2011 die Insel Mayreau.
Das Paradies haben wir erreicht - man nehme eine Mondsichel und lege sie ins Meer, ein paar Palmen aussen rum, so schauts aus ! Zuviele Sandflöhe und andere Segler sind auch schon da.
Das Wasser jedoch ist immer noch nicht glasklar türkis und Fische sieht man auch nicht.
Versöhnt werden wir dann aber mit 3 wilden Pelikanen auf Fischfang.
Das Abendessen verbringen wir barfuß am Strand beim Lobster-BBQ: Hmm, lauschig, archaisch, spartanisch, vielleicht auch ein wenig karibisch, gemundet hats.
Die Sonne muss hoch stehen, um tiefer ins Paradies vorzudringen, damit die vielen Riffe bei der Einfahrt in den Tobago Cays Marine Park (Horse Shoe Reef) zu sehen sind.
Stefan: "Hier ist es so hässlich, hässlicher gehts nicht, i wui wieda hoam."
Aber sterben will er trotzdem hier.
Je weiter wir nach Osten Richtung Afrika im Riff vordringen, desto spektakulärer wird der Blick aufs Wasser. Wir tasten uns in die erste Reihe zwischen Unterwasserriff und Afrika. Hinter dem Aussenriff 5000km offene See. Hier zu ankern in 2m Wassertiefe ist wirklich einzigartig !!!
Plötzlich streckt sich ein Hals aus dem türkisfarbenen Wasser und was ist das ? Eine Meeresschildkröte, die gerade Luft holt. An Bord der Snowflake wirds hektisch. Flossen, Brillen und Schnorchel werden zusammengesucht und ab in die Badewanne!
Grasende Schildkröten am Meeresboden, Zebrabarsche, karibische Kuhfische, Blaustreifen-Grunzerfisch sowie Amelienfische, Maxbarsche und Luisflossler, wirklich wahr: Ein Blaupunktrochen ! (Wir blättern gerade noch im Bestimmungsbuch, ob der sich nicht aus dem Roten Meer verirrt hat).
Absolute Ruhe, nur Meeresrauschen am Riff und ab und zu ein Wasserplatscher neben uns.

Pan pan: No more beer on sailing vessel !AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH

Sonntag, 2. Januar 2011

Logbucheintrag, 1.1.11: Neujahrs-Cocktails

Unsere Silvesternacht in der Admirality Bay auf Bequia erreicht ihren Höhenpunkt mit der Entsorgung einer unserer abgelaufenen Signal-Rakete: Um es vorwegzunehmen: Der Schuss ging nach hinten los, hinten Rauch, Lärm und erschreckte Kinder, nach vorne "Buff". Mit großer Wahrscheinlichkeit hätten wir auf hoher See im ernsten Notfall wenig Chancen auf Rettung gehabt. Gut, dass das alte Zeug weg ist. An Ralph: Wir haben schon nachgerüstet, der neue Satz liegt in der "Panic Bag"-Kiste links vorne, neben dem Bier-Schapp. Die restlichen "Alten" warten auf besondere Anlässe, aber bitte kein Notfall, viel Spass und mach' die Salontür zu.
Der Neujahrstag hat sich gewaschen, seit Weihnachten war das Deck nicht mehr so sauber. Also Ausschlafen für alle, bis auf Moni, Amelie, Max und Luis. Nach dieser Wettereskapade war allen klar, wir muessen ein Wetteropfer bringen: Laut einer einheimischen Saga lieben die karibischen Wettergötter Cocktails. Dies Opfer waren wir alle einstimmig bereit zu bringen:-)
Nebenbei haben wir die notwendigsten Lebensmittel besorgt, 20 EC´s zahlt man immer, ob fürs Wasser-Taxi, T-Shirt, Gemüse und Obst.
Wir geniessen den Sun-Downer mit "Mando Diao" und "Dance with Somebody" (Unplugged) am Strand in den Wellen.
Morgen gehts weiter Richtung "Tobago Cays", immer noch Richtung "Paradies", obwohl wir eigentlich diesem schon sehr nahe sind, oder sind wir nicht schon da? ;-)